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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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wenn jemand herausgefunden hatte, dass Martyna eine Beziehung mit Sheherezade hatte?
    Sie erinnerte sich, dass es im Wohnwagen keinerlei Anzeichen eines Kampfes gegeben hatte. Nur der Luftbefeuchter war umgekippt und hatte Parfümwolken verströmt, und der Heizlüfter hatte kalte Luft geblasen. Irgendwas war komisch daran, dass beide Geräte gleichzeitig in Betrieb waren, aber bisher hatte sie noch nicht begriffen, was das war.
    Casper saß Honey in der Bar des Francis Hotels gegenüber. Sein Augenmerk, nun nicht mehr von den surrenden Filmkameras abgelenkt, war wieder voll und ganz auf das Wohl von Bath gerichtet.
    »Wir müssen das alles so bald wie möglich zu Ende bringen«, teilte er Honey mit. »Wie schrecklich, dass ein hoch angesehener Star in unserer Stadt erscheint und prompt umgebracht wird!«
    Es gab eine Menge Leute, die der Meinung waren, Martyna hätte nur bekommen, was sie verdiente. Aber Honey verkniff sich jeglichen Kommentar.
    Bei einem kleinen Mittagessen brachte Honey Casper mit den Informationen, die sie von Doherty erhalten hatte, auf den neuesten Stand.
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach war Martynas Mörder verkleidet, und deswegen hat Ted Ryker im Verpflegungswagen …«
    Geplättet passte wohl am besten als Beschreibung für Caspers Gesichtsausdruck. Er war platt, als hätte ihm jemand ein gusseisernes Bügeleisen über den Kopf gezogen.
    »Ich dachte, der hieß Richard. Richard Richards. Das ist der Name, den ich da gelesen habe.«
    Casper spuckte den Namen aus, als sei es ein Verbrechen, unglücklicherweise den gleichen Vor- und Zunamen zu haben.Honey musste zugeben, dass das wirklich ziemlich blöd klang.
    »Anscheinend war der nur die Vertretung. Der echte Richard Richards hatte sich um die Verpflegung an der Rennbahn von Cheapstow zu kümmern und dann noch um eine ganze Reihe anderer Termine. Er versuchte, Ted Ryker nach Möglichkeit nicht einzusetzen, weil der ein notorischer Lügner ist und außerdem keine Kritik an seinen Kochkünsten vertragen kann. Sie haben vielleicht mitbekommen, dass er ständig eine lange Liste von Stars zitiert hat, die seine Pasteten und was sonst noch angeblich über den grünen Klee gelobt haben.«
    »Offensichtlich war das also eher im Bereich der Fiktion angesiedelt«, meinte Casper mit unverhohlener Verachtung. »Wie widerwärtig ordinär!«
    Honey wollte die Sache hinter sich bringen und sich so bald wie möglich mit Steve Doherty treffen. Der war einem viel größeren Geheimnis auf der Spur, und sie wollte daran teilhaben.
    Brett Coleridge war nirgends zu finden. Seine Sekretärin konnte nur sagen, dass er im Ausland war, aber sie wusste nicht wo.
    Wieder eine Sache, wegen der Doherty sauer sein konnte. Er hatte Coleridge gesagt, er sollte auf keinen Fall das Land verlassen. Er mochte es nicht, wenn man ihn für dumm verkaufte.
    Casper ließ die Augen über die Mittagsgäste schweifen. Dies war nicht gerade sein Lieblingsrestaurant. Andererseits war es ganz gut, dass hier auch seine Freunde und Bekannten nicht so gern hingingen. Das kam ihm durchaus gelegen. Schon geraume Zeit vor den Dreharbeiten hatte er sich überall damit gebrüstet, dass er eine kleine Rolle an Land gezogen hatte – von Statist oder Komparse war da nicht die Rede gewesen. »Einen Dandy von übelstem Ruf«, hatte er geantwortet, wenn man ihn fragte, was er spielen würde.
    Inzwischen hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass ereinen Kreuzungskehrer gegeben hatte. Casper wollte gern eine Weile in der Versenkung verschwinden und dort bleiben, bis sich die Wogen des Spotts gelegt hatten.
    Honey hatte gerade angefangen, ihm die letzten Neuigkeiten zu erzählen, als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte.
    Er schaute an ihr vorbei auf jemanden, der gerade in die Bar gekommen war. Sein Blick sprach Bände. Reiner Horror.
    »Ich muss weg«, sagte er plötzlich. »Ich komm mal bei Ihnen vorbei, wenn ich in der Gegend bin.«
    Er sprang vom Stuhl auf. Die Bar im Francis Hotel war lang und schmal. Sie hatte zwei Eingänge, einen vom Empfang aus und einen direkt vom Queen Square. Dieser Tür saßen sie am nächsten.
    Wie der Blitz war Casper verschwunden und hinterließ nur einen kalten Luftzug.
    Die beiden Männer, die eben eingetreten waren und sich an der Bar etwas zu trinken gekauft hatten, bestellten nun noch Sandwiches und setzten sich in eine weit entfernte Ecke, gleich neben der Tür zum Empfang.
    Der Kellner brachte zwei Salatteller mit Lachs an Honeys Tisch.
    »Für Sie, gnädige

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