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Mord nach Drehbuch

Mord nach Drehbuch

Titel: Mord nach Drehbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Und ich habe auch einen Parkschein gezogen.«
    »Mein Gepäck«, warf Candy ein.
    Honey versicherte ihr, dass sie sich darum kümmern würde. »Hier gibt es einen Raum, wo Gäste ihr Gepäck unterstellen können.«
    Doherty beschloss, Mary Jane und Candy als Beifahrer ins Krankenhaus zu begleiten. »Ich sage dir, was ich noch herausfinde«, versprach er Honey.
    Honey konnte sich ein gemeines Grinsen nicht verkneifen. »Du bist mutig, Detective Inspector.«
    »Ich weiß«, antwortete Doherty. »Ich habe Mary Jane schon Auto fahren sehen.«

Kapitel 32
    Von all den Hotelbars in Bath hatte sich Boris Morris ausgerechnet die des Green River ausgesucht! Das war vielleicht ein glücklicher Zufall! War er Mr North? Honey brannte darauf, das herauszufinden. Irgendjemand strich einen netten kleinen Nebenverdienst damit ein, dass er reiche und berühmte Leute in kompromittierende Situationen brachte. Morris stand nicht ganz oben auf ihrer Liste von Verdächtigen, aber auch nicht ganz unten.
    Der Regisseur mit dem Pferdeschwanz hatte ziemlich gebechert – laut Lindsey eine halbe Flasche Jameson Irish Whiskey in dreißig Minuten.
    »Er tut sich schrecklich leid«, fügte Lindsey noch hinzu.
    Honey strahlte sie an. »Was für ein phantastischer Zufall! Aber he, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, genauso wenig einem Mordverdächtigen, der gerade seine Sorgen in irischem Whiskey ertränkt.«
    Lindsey zupfte an den drei Ringen, die an ihrem rechten Ohrläppchen baumelten. Normalerweise beteiligte sie sich nicht aktiv an der Detektivarbeit ihrer Mutter, aber sie interessierte sich schon dafür. »Ist er der Hauptverdächtige?«
    »So hauptverdächtig wie alle anderen auf Dohertys Liste«, antwortete Honey. »Da stehen etwa acht Leute drauf, glaube ich, vielleicht auch ein paar mehr. Aber wir können genauso gut mit Boris Morris anfangen. Kann er sich noch aufrecht halten und in halbwegs sinnvollen Sätzen reden?«
    »Absolut. Ich glaube, er ist ein alter Kneipengänger. Er säuft wie ein Loch und jammert über sein hartes Leben.«
    Honey schloss die Augen und dankte dem Schicksal, dass er seine Schritte in ihre Bar gelenkt hatte. Sie stand auf.
    »Okay! Wenn er jemandem sein Leid klagen will, ich bin ganz Ohr.«
    Boris Morris sollte glauben, dass man ihm Anteilnahme entgegenbrachte, während er doch nach allen Regeln der Kunst ausgehorcht wurde.
    Honey trat in die Bar und sah den blassen Regisseur, der gerade einen irischen Whiskey in einem Zug hinunterkippte. Er trug Jeans total: Jeanshose, Jeanshemd, Jeansjacke. Im Frühjahr völlig angebracht, aber für Februar ein bisschen kühl.
    Er bestellte noch einen Whiskey.
    Honey nickte dem Barmann zu. »Diesen Herrn bediene ich«, sagte sie so leise, dass Boris es nicht hören konnte.
    Dankbar trat der Barmann ein paar Schritte zur Seite. Er hatte sich die Leidensgeschichte lange genug angehört.
    »Einfach oder doppelt?«, erkundigte sich Honey bei dem ziemlich angeheiterten Regisseur. Der hob den Blick von seinem Glas und schaute sie aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Sie sind eine Frau.«
    »Und Sie müssen ein Genie sein.«
    Sarkasmus war an ihn verschwendet. Er linste ins Glas, als versuchte er, den Grund eines sehr tiefen Brunnens zu erspähen.
    »Es ist dieses irische Gesöff. Davon kriegt man schon den Katzenjammer, wenn alles richtig gut läuft.«
    »Wirklich?«
    Nachdem er noch einmal an seinem Glas genippt hatte, linste er sie an. »Kenne ich Sie? Hatten Sie nicht mal eine Rolle in einem Film mit Stallone?«
    »Na klar doch, ich habe einen Hydranten gespielt.«
    »Echt? Waren Sie nackt?«
    Was hatte der denn verstanden?
    »So nackt, wie ein Hydrant nur sein kann«, erwiderte Honey. Einfach würde diese Unterredung nicht werden. Sie schenkte sich einen Wodka mit Tonic ein. »Es war nicht mal eine Komparsenrolle. Eher eine Art Stehrolle.«
    Er nickte, als hätte sie etwas Sinnvolles gesagt. Diese Bewegung sah aus, als würde er wie eine Marionette von oben an Fäden geführt.
    »Möchten Sie in meinem Film mitspielen?«, nuschelte er.
    »Klar, warum nicht?«, antwortete Honey und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Drink. »Können Sie einen großen Star aus mir machen?«
    »Sicher doch«, erwiderte er und verschüttete Whiskey aus dem Glas, das er umklammert hielt. »Jeder kann ein Star werden, wenn er die Sache nur richtig anpackt. Selbst die hässlichste Schreckschraube. Selbst die hübscheste Idiotin und der größte Hohlkopf.«
    Honey war schlau genug,

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