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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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mochte er auch nicht besonders. Er trug den Smoking nur Regan zuliebe. Sie hatte etwas Unwiderstehliches, Lebenssprühendes an sich und besaß gleichzeitig eine Verletzlichkeit, die ihn bezauberte. Sophie erzählte eine traurige Geschichte über einen jungen Mann. Am Ende hatte Regan Tränen in den Augen.
    »Das ging doch letztendlich gut aus«, meinte Sophie.
    Beschämt wegen ihrer Tränen, tupfte sich Regan die Augen mit der Serviette ab und lachte. »Ich bin eine Heulsuse.«
    »Das war früher ihr Spitzname«, verkündete Sophie.
    »Als ich erfuhr, wie die anderen Kinder mich nannten, habe ich geweint«, erklärte Regan. »Aber das war in der Schule. Inzwischen bin ich darüber hinweg.«
    »Regan hat eben nah am Wasser gebaut.«
    Da gab es nichts zu widersprechen. Regan trank einen Schluck Perrier, in dem ein Stück Limone schwamm.
    Alec fand es herrlich, sie zu beobachten. Regan war so erfrischend anders. Ihre Gefühle standen ihr für jedermann sichtbar ins Gesicht geschrieben. Sie spielte nichts vor, und sie war kein bisschen egoistisch oder eingebildet. Auch das war eine angenehme Abwechslung zu den anderen Frauen, die Alec kannte.
    Regans Gesicht hätte das Titelblatt eines Modemagazins schmücken können, und ihre Figur war einmalig, aber am meisten gefiel ihm, wie sie zu ihren Freundinnen hielt. Na ja, vielleicht doch nicht am meisten, gestand er sich ein. Ihr Körper war wirklich der reine Wahnsinn.
    Trotz allem war und blieb er ihr Leibwächter. Daran musste er sich jedes Mal erinnern, wenn er ihre süßen Lippen betrachtete.
    Sophie entschuldigte sich und ging ihren Begleiter suchen. Alec nahm wieder Platz, lehnte den vom Kellner angebotenen Wein ab und fragte Regan mit einem Nicken in Richtung ihres Wasserglases: »Kann man das trinken?«
    Sie reichte es ihm, er trank es aus. Lächelnd sagte sie: »Ich dachte, du wolltest nur einen kleinen Schluck.«
    »Ich trinke nie kleine Schlücke. Wenn ich etwas trinke, dann richtig. Im Großen und Ganzen ist das meine Lebenseinstellung.«
    »Nicht nippen, sondern trinken?«
    Er nickte, und sie lachte. »Am College warst du bestimmt in einer Studentenverbindung, was?«
    »Klar, und ich hab massenweise Chips gegessen.«
    Er stellte das leere Glas ab, bestellte ein neues und sagte: »Achtung!«
    »Wie bitte?«
    »Da kommt Aiden.«
    Mit einem Lächeln drehte Regan sich um und sah ihren Bruder den Saal betreten. Er hatte niemanden an seiner Seite und nahm Regan nicht wahr, sie saß ja weit hinten in der Ecke. Aiden ging zum Podium, wo Daniel O’Donnell, der Klinikchef des Parkdale Hospital, auf ihn wartete.
    Auch Sophie erblickte Aiden auf dem Weg zu ihrem Tisch. Eilig fing sie ihn ab, sagte etwas, worüber er lächelte, dann reckte sie sich und küsste ihn auf die Wange.
    Eine Minute später kam Spencer zusammen mit Cordie herein. Auch er lächelte. Spencer wirkte entspannt, fand Regan. Unausgeschlafen, aber entspannt. Der Jetlag würde sicher erst einen Tag später einsetzen.
    »Der Mann neben Cordie …«, begann Regan.
    »Ist Spencer, richtig?«, ergänzte Alec.
    »Genau.«
    »Man sieht die Ähnlichkeit. Aber ich erkenne ihn auch von dem Foto in der Zeitung, das Henry mir gezeigt hat. Du mit deinen Brüdern bei irgendeiner Einweihung. Henry will sich das Bild einrahmen lassen, weil ihr alle so selten zusammen seid.«
    Regan nickte. »Das stimmt. Fast ist es so, als ob wir uns nur bei Beerdigungen oder zu Krisensitzungen treffen.«
    »Wann?«
    »Bei Beerdigungen oder Krisensitzungen.«
    Alec stützte die Ellbogen auf den Tisch und dachte über Regans Worte nach.
    Mit Blick auf Spencer bemerkte Regan: »Ich denke, ich muss meinem Bruder Hallo sagen.«
    »Hier sind doch zwei Brüder«, warf Alec ein.
    Regan lächelte. »Ja, aber ich werde nur zu einem nett sein.«
    Alec lächelte zurück. »Da spricht die wahre Schwester.«
    Der Knoten ihrer Stola hatte sich gelöst. Als Regan den Stuhl nach hinten schob, glitt der Schal zu Boden.
    Alec sprang auf. Für seine Begriffe offenbarte das Kleid Regans Vorzüge ein bisschen zu deutlich. Nein, das stimmte so nicht ganz. Er betrachtete sie ja gerne. Er wollte nur nicht, dass es auch jemand anders tat.
    Gerade wollte er ihr sagen, sie solle die Stola wieder umlegen, da drehte sie sich um und blickte zu ihm auf. Sie waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Wenn er nur ein wenig vorrückte, würden sich ihre Lippen berühren. Alec konnte sich gerade noch zusammenreißen. Es war nicht seine Aufgabe, ihr zu sagen, was sie

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