Mord nach Liste
schwarzes Abendkleid von Chanel und Diamantspangen im Haar. Regan erkannte ihren Begleiter: Jeffrey Oatley. Seiner Familie gehörte Oatley Electronics, Jeff und Sophie gingen in denselben Country Club. Er war ein netter, unkomplizierter Mann, der immer den Eindruck vermittelte, er würde jeden Moment aus seiner Kleidung platzen. Alles, was er trug, war zwei Nummern zu klein.
»Alec, ich möchte dir meine liebe Freundin Sophie Rose vorstellen«, sagte Regan.
Dann machte sie ihn mit Jeff bekannt. Sie merkte, dass Sophie Alec anlächelte. Auch sie schien von ihm bezaubert zu sein.
»Sind Sie der Leibwächter – oder besser der Polizist der auf Regan aufpassen muss? Ich weiß Bescheid«, versicherte sie Regan schnell. »Cordie hat mir alles erzählt, aber du weißt, dass ich schweige wie ein Grab.«
»Sophie ist Journalistin«, erklärte Regan.
»Was gibt’s denn Neues?«, fragte Jeff.
»Regan ist mit einem Polizisten zusammen. Das ist das neueste Gerücht«, antwortete Alec.
»Was für ein Polizist?«
»Ich«, sagte Alec. »Sie ist mit mir zusammen.« Er legte den Arm um Regan und zog sie an sich.
Und ließ sie nicht mehr los. Regan fragte sich, ob er seinen Arm vergessen hatte. Aber es gefiel ihr. Gerne tat sie so, als sei sie seine Freundin. Mein Gott, wie armselig war das!
»Dürfen wir uns zu euch setzen?«, fragte Sophie. Doch noch bevor Regan antworten konnte, bat sie ihren Begleiter: »Suchst du bitte unsere Platzkarten?«
Sofort machte Jeff sich auf. Sophie hielt ihn am Arm fest. »Warte! Nimm besser die ganzen Karten hier und stell sie woandershin. Es sind bestimmt noch Plätze frei. Wenn nicht, sollen die Kellner noch einen Tisch aufstellen. Ich möchte heute Abend nicht mit Fremden am Tisch sitzen. Ach ja, Jeff, suchst du bitte auch Cordies Karte? Sie möchte bestimmt bei uns sitzen.«
Regan beugte sich zu Alec vor. »Sophie und ich kennen uns seit der Vorschule, ich bin an ihre herrische Art gewöhnt.«
Sophie lachte. »Bei euch beiden bin ich ja gar nicht so. Aber es stimmt. Ich kommandiere gerne herum, besonders Jeff. Er ist mein Partysitter.«
»Ihr was?«, fragte Alec.
»Er ist ein Freund von mir«, erklärte Sophie. »Aber wenn ich zu irgendeinem Anlass eine Begleitung brauche, kommt Jeff mit. Ich mache das auch für ihn. Das ist praktisch, wenn man gerade keinen Partner hat. Aber Jeff wollte heute Abend gerne mitkommen, wegen Regan.«
»Warum?«, wollte Alec wissen.
»Er hat’s seit Jahren auf sie abgesehen«, sagte Sophie.
»Wollen wir uns nicht setzen?« Sie winkte einem Kellner, der sofort herbeieilte. »Würden Sie bitte diese drei Platzteller abräumen? Danke.« Der Kellner sammelte das Silber und die Weingläser ein. Sophie schaute sich nach Regan um. »Cordie kann rechts neben Alec sitzen und du links neben ihm.«
»Sie kommandiert wirklich herum«, bemerkte Alec.
Regan nickte und lächelte, bis Sophie sagte: »Cordie hat wirklich recht. Jetzt nimm mal diese Pferdedecke ab! Darunter kommt dein herrliches Kleid gar nicht zur Geltung.«
»Das ist keine Decke. Das ist eine Stola.«
»Du brauchst dich nicht zu verteidigen.«
»Ich verteidige mich nicht«, entgegnete Regan in einem äußerst defensiven Tonfall. »Ich habe nur gesagt, dass es eine Stola ist.«
»Na gut«, sagte Sophie, aber es lag auf der Hand, dass sie Regan lediglich beruhigen wollte. »Und ich habe nur vorgeschlagen, dass es besser wäre, die Stola abzunehmen. Apropos Kleider – wie sehe ich aus?«
»Toll. Ist das neu?«, fragte Regan argwöhnisch.
»Quasi.«
»Was heißt das?«
»Ich hab’s vor ein paar Wochen bei Chanel gefunden, aber jetzt zum ersten Mal an.«
»Wie hast du das bezahlt? Bei dem, was du verdienst –«
Sophie stand auf. »Ich hatte einen Rückfall, okay?«
»Ach, Mensch, Sophie …«
»Ich helfe jetzt Jeff, Cordies Platzkarte zu suchen. Er läuft schon im Kreis. Halte mir keine Vorträge, wenn ich zurückkomme. Ich fühle mich so schon schlecht genug.«
Alec hatte sich ebenfalls erhoben, aber als Sophie ging, setzte er sich wieder und legte den Arm auf Regans Rückenlehne. Die Fransen ihrer Stola fielen auf seine Hand. Als Regan sich ein wenig bewegte, strichen seine Finger über ihre Haut. Sie rückte nicht weg, er auch nicht.
»Was war das mit dem Rückfall?«, fragte er.
»Sophie hatte Cordie und mich gebeten, sie davor zu bewahren, noch mehr Geld von ihrem Vater anzunehmen.«
»Wieso das? Wenn er ihr etwas geben möchte und sie es gebrauchen kann …«
Regan sah ihn
Weitere Kostenlose Bücher