Mord nach Liste
entledigte sich seiner Smokingjacke und warf sie auf den Sessel. »Ist das heiß hier drin!«
Dann krempelte er die Hemdsärmel hoch, um seine Hände zu beschäftigen. Besser die eigenen Klamotten zerreißen als ihre. Dieses dünne Nichts, das sie da trug, passte absolut perfekt zu ihr. Er wollte es nicht beschädigen, doch genauso wenig wollte er, dass sie es bei einem anderen Mann trug. Wenn er es zerriss, wie sollte er das anschließend rechtfertigen?
Regan hielt seinem Blick nicht lange stand, sondern schaute auf sein Kinn. »Ich weiß, dass ich dich in Verlegenheit bringe. Es ist halt bloß das erste Mal, dass ich versucht habe … du weißt schon … und offenbar löse ich nur ungeheure Angst bei dir aus. Ich kann es einfach nicht. Ich habe einen Fehler gemacht, einfach nicht gründlich genug überlegt.«
»Was?«
So schwer von Begriff konnte er doch nicht sein. Das war unmöglich. Spielte er ihr etwas vor?
»Was?«, wiederholte Alec, als Regan nicht antwortete.
Dich zu verführen, du Dummkopf, hätte sie am liebsten geantwortet. Doch sie schwieg. Ihre Hemmungen waren zu schwer zu überwinden. Außerdem hatte Alec recht. Es würde einen Schlamassel geben, und Regan hatte so ein Gefühl, dass sie dabei den Kürzeren ziehen würde.
»Du hast recht«, sagte sie. »Wenn wir uns darauf einlassen, selbst auf eine Nacht, dann würde alles irgendwie … komisch werden.«
Das schien ihn nicht zu erleichtern. Sie ging an ihm vorbei, zog die Schuhe aus und steuerte auf die Flügeltüren zu. Alec hatte eine Hälfte offen gelassen, als er das Schlafzimmer überprüfte. Sie schob die andere auf, drehte sich um und wollte sich verabschieden.
Lange betrachtete er das große Bett hinter ihr. In seiner Brust zog sich etwas zusammen, sein Mund wurde trocken. Alle möglichen Fantasien stürzten auf ihn ein. Zum Teufel, es war ja alles längst ein Schlamassel.
Es gab gar kein Zurück mehr.
35
Von dem Augenblick an, als Alec auf der Straße mit Regan zusammengestoßen war und ihr herrliches Lachen gehört hatte, war er ihr verfallen. Er hatte nie eine Wahl gehabt. Das wurde ihm jetzt klar. Es war sinnlos, gegen die Anziehungskraft anzukämpfen. Er löste sich von der Tür, versicherte sich, dass alles verschlossen war, und knipste das Licht aus.
Er näherte sich ihr und öffnete dabei die Knöpfe seines Hemdes. Das Licht der Nachttischlampe fiel auf Regans Schultern. Sie hatte fast golden schimmernde Haut, sie war einfach atemberaubend.
Und unglaublich nervös. Mit großen Augen sah sie zu ihm auf, machte einen Schritt auf ihn zu und hielt dann inne. Sein Blick glitt über ihren Körper. Alec merkte, dass sie die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt hatte und ihre Zehen sich im Teppich verkrampften.
»Nur zur Erinnerung«, flüsterte er mit rauer Stimme, als er vor ihr stand, »du hast damit angefangen.«
Er zog sie an sich, küsste sie auf die Stirn und ließ sie wieder los. Regan wusste, dass er ihr eine letzte Chance gab, die Meinung zu ändern, ihm zu sagen, er solle gehen.
Mit angehaltenem Atem wartete Alec auf ihre Entscheidung. Sie schlang die Arme um seinen Hals und lächelte ihn an. Nein, er hatte nie eine Wahl gehabt.
»Nur zur Erinnerung«, gab sie zurück, »dass ich damit angefangen habe.«
Sie küsste ihn aufs Kinn, liebkoste dann die Stelle über dem Schlüsselbein, wo sein Puls wie wild schlug. Das schien ihm zu gefallen, denn er zog sie an sich. Regan machte weiter.
Dann übernahm Alec die Kontrolle. Mit einem Kuss, der jeden Zweifel beseitigte, wie sehr er sie begehrte, drückte er Regan den Kopf in den Nacken. Dann hob er sie hoch und spielte dabei mit der Zunge in ihrem Mund.
Plötzlich konnten sie ihre Kleider nicht schnell genug ausziehen. Mit zitternden Händen griff Alec nach dem Reißverschluss auf dem Rücken ihres Kleides. Er nestelte daran herum, konnte aber einfach nicht lange genug vom Küssen ablassen, um ihn in Ruhe zu öffnen. Gleichzeitig versuchte Regan, ihm das Hemd abzustreifen.
Sie hatte bereits mehrere Knöpfe gelöst und zog sein Hemd aus dem Hosenbund, als sie zufällig seine Waffe im Holster streifte. Als hätte sie sich verbrannt, zuckte ihre Hand zurück. Sie fuhr zusammen, aber Alec war schneller. Er drückte ihre Hand auf seine Brust, bevor sie sich von ihm lösen konnte.
»Könntest du …«, flüsterte sie. Sie wollte ihn bitten, die Waffe abzulegen, bekam die Worte aber nicht heraus. Dass sie an seinem Ohrläppchen knabberte, war seiner Konzentration nicht
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