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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Mädchens strich. Zärtlichkeit oder Höflichkeit?
    Regan war bewusst, dass sie übertrieb, aber es war ihr egal. Sie wollte nur noch wissen, ob diese ausgesprochen gut ausgestattete junge Frau die Enkelin oder die Geliebte des Mannes war. Regan beugte sich zur Seite, um das Paar besser sehen zu können. Plötzlich verlor sie das Gleichgewicht und wäre beinahe vornübergekippt, wenn sie sich nicht noch rechtzeitig an der Tischkante festgehalten hätte.
    O Gott, wie peinlich! Regan setzte sich wieder aufrecht hin, rückte die weiße Tischdecke zurecht, die sie fast heruntergerissen hatte, und lehnte sich zurück. Reiß dich zusammen!, sagte sie sich. Reiß dich zusammen!
    Sie konnte so gerade den Kopf des Mannes erkennen. Doch Regan wollte es unbedingt wissen. Sie hockte sich mit einem Knie auf die Bank, um einen besseren Blick zu erhaschen, doch die großblättrigen Pflanzen auf der Trennwand zwischen den Nischen verdeckten ihr die Sicht. Sie schob die Blätter auseinander. Eines entglitt ihr und schnellte ihr ins Gesicht. Endlich entdeckte sie das Mädchen, es setzte sich gerade am anderen Ende des Restaurants in eine Nische. Der alte Mann saß ihr nicht gegenüber. Regan bog die Blätter weiter auseinander und konnte gerade noch sehen, wie er neben dem Mädchen Platz nahm. Kevin reichte den beiden die Speisekarten. Noch ehe er wieder an der Theke stand, hatte der Alte den Arm um das Mädchen gelegt, beugte sich vor und küsste es.
    »Widerling!«, zischte Regan.
    »Na, kümmerst du dich ein bisschen um die Pflanzen?«
    Regan fuhr zusammen. Das war Sophies Stimme. Regan ließ die Blätter zurückschnellen und setzte sich wieder hin.
    »Du bist spät dran.«
    Sophie ignorierte den Vorwurf. »Was hast du gemacht? Einem hübschen Mann nachgeschaut, hoffe ich.«
    »Nein, leider nicht. Ich habe schon wieder einen von diesen Lustmolchen entdeckt.«
    »Das heißt, du regst dich immer noch darüber auf?«
    Regan nickte. »Ich kann einfach nicht anders. Die sind aber auch wirklich überall!«
    Sophie lachte. Regan fand, dass ihre Freundin wie ein Teenager aussah. Sie trug einen Pferdeschwanz und hatte vom Laufen gerötete Wangen. Sophie war stets in Eile, weil sie meistens zu spät kam. Sie sah süß aus, aber das tat sie eigentlich immer. »Ist die Bluse neu? Gefällt mir.«
    »Ich trage zu viel Rosa«, erwiderte Sophie. »Aber als ich diese Bluse sah, musste ich sie einfach haben.«
    Der Kellner trat an den Tisch und nahm die Bestellung der Getränke auf.
    Regan schaute zum Eingang hinüber. »Kaum zu glauben, dass du noch vor Cordie da bist. Ob da was passiert ist? Sie kommt doch sonst nie zu spät.«
    »Ich habe ihr gesagt, sie braucht nicht vor eins, Viertel nach eins hier zu sein«, antwortete Sophie.
    Der Kellner brachte ein großes Glas Eistee. Sophie nahm sich drei Päckchen Zucker und schüttete den Inhalt ins Glas.
    »Warum hast du -?«
    »Sie weiß schon, worüber ich mit dir sprechen will. Ich habe sie bereits vor einem Monat überredet, wollte dich damals nur nicht belästigen, weil du so viel unterwegs warst.«
    »Ich war nur in Rom.«
    »Entschuldige, aber davor warst du in Houston und in Miami und …«
    »L. A.«, half Regan nach. »Stimmt, du hast recht. Ich bin in den letzten zwei Monaten ziemlich viel herumgereist. Also, worum geht’s? Wozu hast du Cordie überredet?«
    »Bei meinem Plan mitzumachen.« Sophie ließ sich den Satz auf der Zunge zergehen. Ihre Augen leuchteten.
    »Das klingt ja furchtbar ernst, Sophie. Dann erzähl mir mal von dem Plan«, erwiderte Regan, die letzten beiden Wörter betonend.
    »Mach dich nicht über mich lustig!«
    Regan hob die Hand. »Ich mache mich doch nicht über dich lustig! Das schwöre ich bei deinem Eistee.«
    Sophie legte die Hände zusammen. »Zuerst einmal: Der Plan für heute Abend hat sich geändert.«
    »Gehen wir nicht essen?«
    »Doch, natürlich gehen wir essen. Cordie hat schon einen Tisch reserviert. Aber vorher gehen wir noch zu einem Empfang.« Sophie nahm ihre Tasche, zog einen Stapel gefalteter Blätter heraus und legte ihn auf den Tisch.
    »Was ist das?«
    »Das erkläre ich dir gleich.«
    »Na gut. Was ist das für ein Empfang?«
    Sophie bedachte die Geschäftsleute am langen Nebentisch mit einem finsteren Blick.
    »Was ist los?«
    »Diese Männer gucken dich an.«
    »Die gucken nicht mich an, sondern dich«, korrigierte Regan. »Ignorier sie einfach.«
    »Der eine am Tischende ist ganz süß.«
    Regan überhörte die Bemerkung. »Erzähl mir

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