Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
abgelaufen.
    Regan hatte nicht geahnt, dass sie so blutrünstig sein würde. Shields klatschte in die Hände. »Stifte weg! Jetzt halten alle ihre Blöcke hoch, damit ich die Namen sehen kann. Ja, genau so! Gut, schön!«, lobte er. »Alle haben mitgemacht. Jetzt sage ich Ihnen, was Sie tun sollen: Kommen Sie nacheinander hier zum Kamin. Trennen Sie das Blatt aus dem Block und zerreißen sie es. Dann werfen Sie die Schnipsel ins Feuer und sehen zu, wie die Flammen die Namen verschlingen. Können wir beginnen?«
    »Und dadurch werden die Verletzungen und das Gift vernichtet?«, meldete sich eine Frau.
    »Es ist eine symbolische Geste«, erklärte Shields. »Sie bedeutet, dass der Kopf für alle Möglichkeiten offen wird.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Cordie.
    »Wir öffnen den Kopf für die Möglichkeit, dass wir all unsere Feinde töten könnten«, erläuterte Regan mit gespielter Begeisterung.
    »Können wir anfangen?«, rief Shields.
    Sophie war die Erste. Mit einem Lächeln ging sie an Shields vorbei.
    »Oje, Sophie flirtet mit ihm«, flüsterte Cordie. »Und Shields genießt die Aufmerksamkeit.«
    »Wie kann sie nur …? Er ist so … so abstoßend.«
    »Das ist doch Riesenmist hier. Kaum zu glauben, dass er tatsächlich Geld dafür verlangt!«
    »Shields hat eben gesagt, es hätten sich fünfhundert für dieses Seminar angemeldet. Rechne tausend Dollar pro Kopf, dann hast du …«
    »Er verdient sich eine goldene Nase.«
    »Ich kann es nicht glauben, dass wir das ganze Wochenende hier sitzen müssen.«
    »Los, wir stellen uns am Kamin an, und dann nichts wie raus hier! Ich sterbe vor Hunger.«
    Als Regans Handy klingelte, sahen die beiden Leibwächter strafend zu ihr herüber.
    Hastig raffte sie ihre Sachen zusammen, meldete sich am Telefon und ging auf den Flur. Cordie stellte sich an, um ihre Liste in den Flammen zu vernichten.
    Emily Milan war am Telefon. Sie hatte schlechte Laune und kam sofort zur Sache.
    »Sie haben mir Aidens neueste Notizen nicht gegeben«, beschwerte sie sich. »Das Meeting war eine absolute Katastrophe. Ich kann meine Arbeit nicht machen, wenn Sie weiterhin diese kindischen Spielchen treiben, Regan.«
    »Henry hat mit Sicherheit alle E-Mails ausgedruckt«, entgegnete sie. »Ich habe nichts gelöscht, ich sehe sofort nach, wenn ich wieder im Hotel bin, aber –«
    »Ich möchte diese Unterlagen morgen auf meinem Tisch haben.«
    »Ich bin mir sicher, dass alles ausgedruckt wurde, was mein Bruder geschickt hat«, wiederholte Regan.
    »Muss ich damit zu Aiden gehen?«
    Regan zählte bis fünf. Es half nichts. »Ich bitte darum.«
    Sie klappte das Handy zu und funkelte es böse an. »Du kommst auf jeden Fall auf meine Liste …«, murmelte sie.
    Am liebsten hätte sie Emily an Ort und Stelle rausgeworfen, fernmündlich. Aber das ging nicht. Dazu hatte sie keine Befugnis. Draußen donnerte es. Regan schob das Handy in die Tasche und ging wieder in den großen Raum, um Cordie und Sophie zu suchen. Sie wollte sich ausklinken, ehe sie ganz die Laune verlor. Als sie die schwere Tür hinter sich zuzog, stellte sie fest, dass einer der Leibwächter vor dem Kamin kniete und das Gas abstellte. Schade, jetzt hatte sie das Reinigungsritual verpasst.
    Sophie konnte sie nirgends entdecken, aber Cordie hockte noch immer auf ihrem Platz, dem unbequemen Klappstuhl an der Wand. Regan setzte sich neben sie und flüsterte: »Können wir jetzt gehen?«
    »Eine Minute noch«, sagte Cordie. »Shields erzählt gerade eine Geschichte über einen Schüler, die er für total inspirierend hält.«
    »Schüler? Gibt er Unterricht?«
    Cordie schüttelte den Kopf. »Er nennt uns Schüler. Alle Leute, die seine Seminare besucht haben, sind seine Schüler. Wie kann irgendwer, der noch einen Funken Verstand hat, sich diese Nummer anhören? Was für eine Verarschung!«
    »Guck dich doch um! Der Raum ist voll mit unglücklichen Menschen, die verzweifelt ihr Leben ändern wollen. Er sagt ihnen lediglich, was sie hören wollen.«
    »Aber er ermutigt sie, einem Sündenbock die Schuld zu geben, anstatt selbst die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Sophie hat recht. Er nutzt die Hilflosigkeit der Leute aus.«
    »Ich sage Aiden, dass er Emily kündigen soll«, eröffnete Regan ihr.
    Cordie setzte sich aufrecht hin. »Wirklich?« Sie war begeistert.
    Regan gab das Gespräch mit der verhassten Frau wieder. »Was würdest du denn tun?«
    »Dafür sorgen, dass Aiden das Knochengerippe rausschmeißt. Und seine

Weitere Kostenlose Bücher