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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dieser Familie?«
    »Ja.«
    Sie standen vor einer zweiflügeligen Glastür. »Das ist mein Büro«, erklärte Henry, und seine Stimme zitterte vor Stolz. »Miss Madisons Büro liegt dahinter.«
    »Wenn also einer zu ihr will, muss er an Ihnen vorbei.«
    »Genau. Außer wenn ich Schule habe. Dann schlägt sie sich alleine durch. Wir kommen gut klar.«
    »Was genau machen Sie hier?«
    »Eigentlich so gut wie alles.«
    »Aha. Und was macht Ihre Chefin selbst?«
    »Sie verschenkt Geld.« Dann lachte er auf, tief aus dem Bauch heraus. »Das sage ich gerne.«
    »Ja?«
    »Ja, weil es stimmt. Genau das tut sie. Miss Madison leitet die Familienstiftung.«
    Alec öffnete die Tür und gab Henry Zeichen vorzugehen. »Das ist mein Arbeitsplatz, mein kleines Reich«, sagte er stolz, hinter seinem Schreibtisch stehend. »Im Moment ist alles etwas durcheinander. Ich bin am Aufräumen.«
    Berge von Unterlagen lagen auf dem Tisch herum. Henry schob einen Stapel zur Seite und griff zu einem Zeitungsausschnitt.
    »Dies ist ein Foto von den Madisons«, erklärte er. »Ich hab’s vor einiger Zeit ausgeschnitten, ich wollte es rahmen lassen und aufhängen.«
    »Es wurde bei der Einweihung des Conrad Park aufgenommen. Wissen Sie, wo der ist?« Henry wartete Alecs Antwort nicht ab. »Die Madisons haben den Park der Stadt geschenkt und eine neue Joggingstrecke einrichten lassen. Nun ja, es war die alte Strecke, aber sie wurde neu gepflastert und erweitert. Außerdem hat die Familie einen herrlichen Spielplatz mit allen möglichen Klettergerüsten für kleine Kinder gestiftet. Wie in dem Artikel steht, ist Miss Madison dort früher gejoggt, zu allen Zeiten, ob bei Regen oder Sonne, aber jetzt haben wir oben eine Bahn, so dass sie das Hotel nicht mehr verlassen muss.« Henry wies mit dem Kinn auf den Artikel und sagte: »Es ist ein schönes Bild von den Geschwistern. Ich bewahre es auf, weil es nicht oft vorkommt, dass alle vier zusammen sind.«
    Alec schenkte dem Artikel keine große Beachtung. Dass die Madisons Gutes taten, war momentan nicht von Bedeutung.
    Ungefähr fünf Meter hinter Henrys Schreibtisch befand sich eine zweite Flügeltür. Durch die Glasscheibe konnte Alec eine junge Frau sehen. Sie stand mit dem Rücken zur Tür und telefonierte. Dann legte sie auf und kam auf ihn zu.
    Heiliger Bimbam, dachte Alec, als er die wunderbaren langen Beine sah. Die Frau öffnete die Tür und stand vor ihm. Ihre hübschen Augen blickten besorgt. Ihr Gesicht war gerötet. Dennoch war sie wunderschön.
    Henry stellte die beiden einander vor. Regan hielt Alec die Hand hin. Ihr Griff war fest, ihr Lächeln entwaffnend. Auch Alec lächelte. Na, dann fangen wir halt freundlich an, dachte er. Wenn sie wirklich verrückt war, was er nach dem Gespräch mit Henry ernsthaft bezweifelte, dann könnte seine Freundlichkeit für ihre weitere Mitarbeit ausschlaggebend sein. Noah Clayborne, ein Freund der Familie, der ebenfalls bei der Polizei arbeitete, hatte einmal gesagt, dass man Verrückte eher mit Zucker als mit Essig fing. Selbstverständlich hatte Noah, ein richtiger Elefant im Porzellanladen, diese Theorie niemals selbst in die Tat umgesetzt. Wie Alec zog er es vor, unkooperative Verdächtige einzuschüchtern, statt locker mit ihnen zu plaudern.
    Offenbar konnte sich Regan Madison nicht an ihn erinnern. Alec überlegte kurz und beschloss dann, ihren Zusammenstoß in der vergangenen Woche nicht zu erwähnen. Wenn sie es noch wüsste, hätte sie mit Sicherheit etwas gesagt. Offensichtlich war er nicht erinnerungswürdig. Sie war es auf jeden Fall.
    »Wahrscheinlich wissen Sie es nicht mehr, Mr Buchanan, aber wir hatten letzte Woche einen Zusammenstoß direkt vor dem Polizeirevier«, sagte Regan.
    Alec war baff. Sie wusste es doch noch.
    »Du kennst ihn?«, fragte Henry.
    »Na ja, nicht in dem Sinne«, erwiderte Regan. »Wir sind auf der Straße zusammengestoßen, und wenn er mich nicht aufgefangen hätte, wäre ich der Länge nach hingefallen.«
    »Ich habe noch versucht, Ihnen auszuweichen. Sie haben gelacht. Das weiß ich auch noch.«
    »Ja«, fügte Regan hinzu. »Sie haben mich an etwas erinnert, an …«
    »Woran?«
    Sie errötete leicht. »An den Zoo. Daran musste ich denken.«
    »An den Zoo?«
    »Ja, aber heute riechen Sie deutlich besser.«
    Alec lachte. »Das will ich doch hoffen.«
    Nachdenklich beobachtete Henry seine Chefin. »Hast du Detective Buchanan erklärt, was …?«, fragte Regan.
    »Ich dachte, das überlasse ich besser dir. Ich

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