Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
es nicht.
    »Sie haben gesagt, wir müssen noch mal von vorne anfangen?«
    »Genau.« Er machte ihr Zeichen, sich hinzusetzen. »Fangen wir mit Mary Coolidge an!«
    Dann stellte er Fragen, eine nach der anderen, endlos. Regan berichtete gerade von dem Empfang, den sie mit ihren Freundinnen besucht hatte, als Henry mit einem Mann und einer Frau ins Büro kam. Die Frau hatte etwas in der Hand, das wie ein Werkzeugkoffer aussah.
    Alec musste grinsen, als er sah, wer als Techniker geschickt worden war: Melissa Hill. Die Giftspritze. Das war nur einer der vielen aussagekräftigen Namen, die sie von ihren Kollegen verpasst bekommen hatte. Hill war eine aufsässige kleine Frau mit Bürstenschnitt und frühzeitigen Falten, weil sie ständig mit gerunzelter Stirn herumlief. Es war so gut wie unmöglich, mit ihr zusammenzuarbeiten; aber sie war eine der besten Computerspezialisten.
    Der Kollege hinter ihr war Matt Connelly. Er warf ihr böse Blicke zu, was wahrscheinlich bedeutete, dass er mit ihr im Auto hergekommen war. Zur Begrüßung nickte er Alec zu. Sein Blick schweifte zu Regan und blieb an ihr hängen. »Was ist los?«
    »Guck selbst«, meinte Alec. »Auf dem Bildschirm. Hallo, Melissa«, fügte er hinzu.
    Die Antwort war ein Brummen. Melissa hatte nichts übrig für Plaudereien oder Höflichkeiten. »Ist das der Scheißcomputer, den ich auseinandernehmen soll?«
    »Das ist der einzige Scheißcomputer in diesem Büro«, entgegnete Connelly. »Also, was glaubst du?«
    »Du mich auch, Connelly«, gab sie zurück.
    Rasch stellte Alec die Anwesenden einander vor. Connelly nickte Regan zu, Hill ignorierte sie.
    Die beiden gingen zum Computer und schauten auf den Monitor. Hill zeigte keine Reaktion, aber Connelly wurde blass. »Du liebe Güte! Sweeney nackt. Mann, das ist heftig! Da kriege ich Albträume.«
    Regan gesellte sich zu ihnen. »Haben Sie eben gesagt, Sie wollten meinen Computer auseinandernehmen? Ist das wirklich notwendig?«, fragte sie.
    Melissa Hill ließ sich auf Regans Schreibtischstuhl sinken. Augenblicklich hackten ihre Finger auf die Tastatur ein. »Wenn ich es für notwendig halte, schlage ich ihn kurz und klein. Jetzt setzen Sie sich irgendwo hin und stören Sie mich nicht bei der Arbeit!«
    Regan staunte über die Unfreundlichkeit der Frau. Am liebsten hätte sie ihren Computer genommen, um ihn vor ihr zu schützen. »Meine ganzen Dateien sind da drauf und meine –«, begann sie.
    Alec stellte sich vor sie. »Das ist schon in Ordnung«, versicherte er Regan. »Melissa macht Ihren Computer nicht kaputt. Sie weiß, dass sie ihn nicht ohne Ihre Erlaubnis bedienen darf, und natürlich kennt sie die rechtlichen Konsequenzen, falls sie absichtlich etwas zerstören sollte. Nicht wahr, Melissa?«
    »Du mich –«, hob Melissa zu ihrer Standardantwort an, verstummte aber, als sie Buchanans Blick sah. Sie hatte gehört, dass er ein harter Hund bei der Sitte gewesen war, und nahm an, dass er noch immer so manchen Trick draufhatte. »Ja, sicher«, murmelte sie mit einer Stimme, die dem Knurren eines Pitbulls glich. »Wenn ihr mich jetzt in Ruhe lassen würdet, könnte ich versuchen, an den Firewalls vorbeizukommen.«
    »Lassen wir sie ihre Arbeit machen«, schlug Alec vor.
    Regan ignorierte ihn, hielt der Technikerin die Hand hin und stellte sich erneut vor. Melissa hatte offenbar keine Lust, aber die hingestreckte Hand vor ihrem Gesicht war schwer zu übersehen. Schließlich nahm sie die Finger von der Tastatur und gab Regan die Hand.
    »Wir sind uns bereits vorgestellt worden«, murmelte sie.
    Melissa war ein sehr nervöser Mensch. Ihre Fingernägel waren abgekaut. Ihr Griff war sehr fest. Dann entzog sie Regan ungeduldig die Hand. »Kann ich jetzt weitermachen?«
    Regan tat, als hätte sie die Frage nicht gehört. »Was meinten Sie eben damit, Sie müssten an den Firewalls vorbeikommen?«
    Melissa machte ein gelangweiltes Gesicht. »Der Ihnen die E-Mail mit Sweeney geschickt hat, der hat Ahnung.
    Der kennt sich mit Computern aus. Er hat Barrieren aufgebaut, damit man ihn nicht findet. Aber keine Sorge! Es gibt keine Barrieren, die mich aufhalten können.«
    »Nicht mal bei einem Mistcomputer wie meinem?«, fragte Regan lächelnd.
    Melissa schmunzelte. »Ich habe ›Scheißcomputer‹ gesagt, aber das war übertrieben. Er ist ein bisschen überholt. Sie müssten mal upgraden.«
    Alec staunte. Er hatte Melissa noch nie lächeln sehen, und so ein lockeres Gespräch hatte er auch noch nie belauscht. Ohne große

Weitere Kostenlose Bücher