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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nächstes Jahr wieder bewerben kann, aber das Gemeindezentrum braucht das Geld jetzt. Unbedingt. Uns im letzten Moment das Wasser abzudrehen … das ist einfach nicht richtig. Hören Sie, der Scheck –«
    Regan wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden. »Sie werden kein weiteres Geld erhalten. Ihr Antrag wurde abgelehnt. Ich halte es für Zeitverschwendung meinerseits wie Ihrerseits, wenn Sie sich nächstes Jahr wieder bewerben.«
    Damit legte sie auf. Da Buchanan nicht mehr telefonierte, sagte sie: »Henry hat recht. Peter Morris kann einfach kein Nein akzeptieren.«
    Wort für Wort gab sie das Gespräch wieder. Schließlich sagte Alec: »Ich werde Wincott Bescheid sagen, damit er diesen Morris noch mal überprüft.« Er stand auf, straffte die Schultern, griff nach seinem Sakko und zog es über.
    »Wollen Sie gehen?«, fragte Regan.
    Er lächelte. »Ja, und Sie auch. Der Polizeizeichner wartet auf uns. Wir müssen los. Hoffentlich wird das ein ordentliches Bild von dem Mann, der Sie verfolgt hat.«
    »Ja, gut«, erwiderte Regan, ohne zu zögern.
    »Nichts dagegen?«
    Regan schüttelte den Kopf. »Nein, das ist doch wichtig.«
    »Stimmt.«
    Sie nahm ihre Tasche aus der Schublade und wollte sich ihm gerade anschließen, als ihr Faxgerät zu summen begann.
    »Wollen Sie noch nachsehen, was da kommt, oder kann das warten, bis wir zurück sind?«, fragte Alec.
    »Ist wahrscheinlich sowieso nur Werbung«, sagte Regan, war jedoch schon umgekehrt und ging um den Tisch herum zum Faxgerät. »Heutzutage kommen kaum noch Faxe. Alles läuft per E-Mail.«
    Sie schaute über die Schulter nach hinten, um zu prüfen, ob Alec über die Verzögerung verärgert war. Er knöpfte gerade sein Hemd zu und schien nicht besonders genervt.
    »Ist das in Ordnung? Es geht ganz schnell. Das Deckblatt kommt schon durch.«
    »Kein Problem.« Alec suchte seine Krawatte.
    »Die liegt vor dem Sofa.«
    »Was?«
    »Ihre Krawatte. Sie ist aus der Tasche gefallen.«
    »Danke.«
    Er ging zum Sofa. Sie schaute aufs Fax. Das Deckblatt fiel in den Schacht. Es stand kein Absender drauf, aber in die Betreffzeile war etwas geschrieben. Regan konnte es nicht entziffern. Sie nahm das Blatt in die Hand und drehte sich zum Licht. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie die Worte las: Deine Todesliste.
    »Meine Todesliste? Ach, du lieber Gott!«
    Auf einmal passte alles. Laut sog Regan die Luft ein und trat unwillkürlich zurück, als würde sie das vor der Wahrheit retten.
    Regan schüttelte den Kopf. »Nein … das kann doch nicht sein … das geht doch nicht …«
    Alec hörte die Angst in ihrer Stimme. Vorsichtig nahm er ihr das Deckblatt aus der Hand. Das Faxgerät begann erneut zu summen. Es empfing die zweite Seite.
    Regan war so entsetzt von der Überschrift, dass sie die Nachricht darunter übersah. Alec las das Gekritzel laut vor: »Tut mir leid, die geht nicht auf meine Rechnung. Ich war zu spät, sie lag bereits in der Leichenhalle. Herzinfarkt. Ich hab sie trotzdem auf der Liste abgehakt.«
    Als Regan die zweite Seite in Empfang nahm, telefonierte Alec bereits mit Wincott. Er gab die Faxnummer durch. »Alles andere blockiert.«
    »Wir sind dran«, meinte Wincott. »Wir sehen uns auf dem Revier.« Noch ehe er auflegte, rief er einem Kollegen etwas zu.
    »Eine Todesliste? Was soll das sein?«, fragte Alec Regan.
    Sie antwortete nicht sofort. Nervös rang sie die Hände und wartete, dass das Gerät die nächste Seite ausspuckte. Es schien ewig zu dauern.
    Dann war das Blatt da.
    Noch ein Bild, diesmal eine Frau, die auf einer Edelstahlbahre lag. Ihr bleiches Gesicht wirkte friedlich.
    Regan brauchte etwas länger, bis ihr klar wurde, dass sie diese Frau kannte.
    »Das darf nicht wahr sein …«
    »Was ist?«
    »Ich kenne diese Frau. Sie arbeitet in Dickerson’s Bath Shop auf der Michigan Avenue. Ich war vor ein paar Wochen da und habe eine Körperlotion gekauft. Sie arbeitet dort als Verkäuferin.«
    Regans Beine fühlten sich an wie aus Gummi. Sie sackte gegen den Schreibtisch und atmete tief durch. Ihr wurde schwindelig.
    »Sie hatte ein Namensschild … Patsy.«
    »Sie können sich noch an den Namen erinnern?«
    Regan nickte. »Die Frau war unhöflich, total unverschämt. Wahrscheinlich hatte sie einen schlechten Tag. Es war ungerecht von mir, sie deswegen sofort zu verurteilen. Jetzt ist sie tot.«
    Zumindest das war sicher. »Ist Ihnen schlecht?« Alec suchte nach dem Mülleimer.
    »Nein, nein. Das ist alles meine

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