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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie sich natürlich dagegen wehren könnte.«
    »Also, was schlägst du vor? Du bist der Boss.«
    Regan stand an der Rezeption und sah Papiere durch, die ihr ein Angestellter reichte. Alec war ungefähr drei Meter entfernt und hatte ihr den Rücken zugewandt. Er beobachtete die Menschen in der Lobby.
    »Ihr Bruder will, dass sie unter Verschluss kommt«, erklärte er. »Das würde unsere Arbeit erheblich erleichtern, aber wir wissen natürlich beide, dass sie das Hotel irgendwann auch mal verlassen muss. Also, wie wäre es hiermit: Du beschattest sie den ganzen Tag über, im Hotel und draußen. Du gehst mit ihr überallhin, aber nachts kann die hauseigene Security den Babysitter spielen.«
    »Gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht.«
    Alec lachte. »Warum hast du es dann vorgeschlagen?«
    »Bradshaw wollte es.«
    »Seit wann hörst du auf deinen Kollegen?«
    »Eigentlich nie, aber er hatte die Idee, da hab ich ihm versprochen, sie dir zu unterbreiten. Ihr Bruder will noch zusätzliche Personenschützer einstellen.«
    »Ja, ich weiß, trotzdem gefällt es mir nicht. Ich vertraue keinem Außenstehenden.«
    Wincott stimmte ihm zu. »Dieses Schwein … das spielt wirklich ein krankes Spiel mit ihr, oder?«
    »Denke schon.«
    »Ich habe irgendwie das Gefühl, dass er auf eine Reaktion von ihr wartet.«
    »Ich auch. Wenn man jemandem einen Gefallen tut, möchte man gerne ein Dankeschön hören.«
    »Das meint der Psychologe«, sagte Wincott. »Er glaubt, dass er sie wieder ansprechen wird, aber diesmal etwas persönlicher, nicht mit Fax oder Mail.«
    »Was hat er sonst noch gesagt?«
    »Bradshaw hat ihm gerade erst die Akte gegeben, Matlin braucht noch etwas Zeit, aber er hat sofort gesehen, dass die Anrede mehrmals unterstrichen war. Du weißt, was ich meine, oder? In der Betreffzeile auf dem Fax. Da stand: Deine Todesliste.«
    »Ja, stimmt.«
    »Matlin findet die unterstrichene Anrede interessant.«
    »Hat er auch gesagt, warum?«
    »Nein.«
    »Das ist ja ’ne große Hilfe.«
    »Ich spreche gleich noch mal mit ihm. Inzwischen müsste er die Papiere durchgegangen sein.«
    »Sag mir Bescheid, was er gesagt hat.«
    »Gut. Ich schicke heute Abend jemanden rüber, der dich ablöst. Morgen überlegen wir uns einen ordentlichen Zeitplan.«
    »Wer mich ablöst, soll mich vorher anrufen, ja?«
    Alec beendete das Gespräch. Regan reichte der Rezeptionistin einige Blätter und sagte etwas, über das die Angestellte lachte.
    »Fertig?«, fragte sie Alec.
    »Ich bin bereit. Was haben Sie vor?«
    »Ich würde gerne ein paar Autos Probe fahren.«
    Alec schüttelte den Kopf. »Ich denke, die Idee müssen Sie erst mal auf Eis legen.«
    »Ich sitze hier fest, oder?«
    »Ja. Haben Sie nichts zu tun?«
    Sie gingen auf die Fahrstühle zu.
    »Ehrlich gesagt, habe ich im Moment nicht viel zu tun, wenn ich erst mal alles, was liegen geblieben ist, abgearbeitet habe. In dieser Jahreszeit ist immer wenig los bei uns. Zeit zum Ausspannen.«
    »Wie kommt’s?«
    »Die Stipendienschreiben sind alle draußen. Die Gelder fürs kommende Jahr wurden bewilligt, Henry und ich müssen erst im August wieder anfangen, wenn sich die neuen Bewerber vorstellen.«
    Regan wühlte in ihrer Tasche herum, suchte den Fahrstuhlschlüssel. Sie reichte Alec ihr Portemonnaie, einen Kuli, den Lippenstift, eine Packung Taschentücher, das Inhalationsgerät und einen Block. Erst dann fand sie den Schlüssel.
    Sie lächelte. »Der liegt immer ganz unten.« Sie schob den Schlüssel in den Schlitz und drückte auf die Taste für die zweite Etage. Dann hielt sie ihre Tasche so weit auf, dass Alec alles hineinfallen lassen konnte.
    »Wie ich gehört habe, kommt man nur mit Schlüssel oben in die Büros«, sagte er, als die Türen sich öffneten.
    »Genau.«
    »Ist doch bestimmt nicht schwer, einen Schlüssel zu stehlen.«
    Regan überlegte. »Stimmt, wäre nicht schwer. Viele Angestellte haben einen, und jeder verliert ihn mal.«
    »Das ist nicht gut.« Der Fahrstuhl hielt im zweiten Stock. »Sie müssen mit dem Leiter des Gebäudeschutzes sprechen.«
    »Ja, natürlich. Ich schreibe mir auf, dass ich sie anrufe.«
    »Sie?« Alec klang erstaunt.
    »Wundert es Sie, dass der Gebäudeschutz bei uns von einer Frau geleitet wird?«
    »Nein. Solange sie gut ist.«
    Henry musste die beiden gehört haben, denn er kam ihnen entgegen, als sie um die Ecke bogen.
    »He, ich habe jede Menge Neuigkeiten«, sagte er. Er war so aufgeregt, dass er kaum Luft holen konnte. »Aiden hat angerufen.

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