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Mord Nach Maß

Mord Nach Maß

Titel: Mord Nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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miteinander aus. Sie drängt einen vielleicht etwas zu sehr in die Defensive.«
    »Mr Lippincott mag sie auch nicht, stimmt’s? Seiner Ansicht nach hat sie zu viel Einfluss auf mich«, sagte Ellie.
    »Und hat sie den?«
    »Warum fragst du? Ja, vielleicht. Es wäre nur natürlich, bei ihrer dominierenden Persönlichkeit; außerdem brauche ich jemand, dem ich vertrauen und auf den ich mich stützen kann. Jemand, der sich für mich einsetzt.«
    »Und dafür sorgt, dass du deinen Willen bekommst?«, fragte ich lachend.
    Arm in Arm gingen wir ins Haus. Es war an diesem Nachmittag aus irgendeinem Grund etwas düster. Vielleicht weil die Terrasse jetzt im Schatten lag.
    Ellie fragte mich: »Was ist denn, Mike?«
    »Ich weiß nicht. Irgendwas ist mir über die Leber gelaufen.«
    »Eine Laus, so heißt es doch, nicht?«
    Greta war nirgends zu sehen. Das Personal berichtete, sie sei spazieren gegangen.
    Nun, da meine Mutter über meine Ehe im Bilde war und auch Ellie kannte, erledigte ich das, was ich mir schon lange vorgenommen hatte: Ich schickte ihr einen ansehnlichen Scheck. Zugleich riet ich ihr, in ein besseres Haus zu ziehen und sich all die Möbel zu kaufen, die sie sich immer gewünscht hatte. Natürlich hatte ich meine Zweifel, ob sie ihn annehmen würde. Es war kein Geld, das ich mir mit meiner Hände Arbeit verdient hatte, und ich konnte ihr da auch nichts vormachen. Wie ich erwartet hatte, sandte sie den Scheck zerrissen und mit der hingekritzelten Nachricht zurück:
     
    » Mit all dem will ich nichts zu tun haben. Du wirst Dich nie ä n dern, das ist mir jetzt klar. Gott helfe Dir.«
     
    Ich warf den Brief vor Ellie auf den Tisch.
    »Da siehst du, wie sie ist«, schäumte ich. »Ich habe eine gute Partie gemacht und lebe von dem Geld meiner reichen Frau, und der alten Megäre ist das nicht recht.«
    »Ärgere dich nicht«, tröstete Ellie, »viele Leute denken so. Aber sie wird schon darüber hinwegkommen. Sie liebt dich sehr, Mike.«
    »Warum will sie dann immerzu an mir herumerziehen? Mich in ihre Schablone pressen? Ich bin, wie ich bin. Und nicht irgendein Lebkuchenmännchen, das sie sich zurechtkneten kann. Ich bin erwachsen! Ich bin ich!«
    »Ja, das bist du«, sagte Ellie. »Und ich hab dich sehr lieb.«
    Und dann sagte sie, möglicherweise, um mich abzulenken, etwas sehr Seltsames. »Was hältst du von unserem neuen Diener?«
    Ich hatte noch nicht über ihn nachgedacht. Warum sollte ich auch? Jedenfalls war er mir lieber als sein Vorgänger, der sich nicht die Mühe gemacht hatte, seine Geringschätzung meiner Person und Herkunft zu unterdrücken.
    »Er ist ganz in Ordnung«, antwortete ich. »Warum?«
    »Ach, ich frage mich manchmal, ob er ein Aufpasser ist.«
    »Ein Aufpasser? Wie meinst du das?«
    »Ein Detektiv. Onkel Andrew hätte so etwas arrangieren können.«
    »Warum sollte er denn?«
    »Na ja, aus Sorge vor einer Entführung, nehme ich an. In den Staaten hatten wir nämlich immer Leibwächter, besonders auf dem Lande.«
    Wieder ein Nachteil des Reichtums, von dem ich bisher nichts gewusst hatte. »Wie scheußlich!«
    »Ach, ich weiß nicht… Wahrscheinlich bin ich auch nur daran gewöhnt. Was macht’s schon aus? Man nimmt es eigentlich gar nicht richtig zur Kenntnis.«
    »Gehört seine Frau auch dazu?«
    »Ich glaube schon, obwohl sie eine vorzügliche Köchin ist. Es dürfte so gewesen sein: Onkel Andrew oder auch Stanford Lloyd hat unseren vorigen Geld gegeben, damit sie kündigten, und diese beiden auf Abruf bereit gehabt. Das wäre weiter kein Problem gewesen.«
    »Ohne dir etwas davon zu sagen?« Ich konnte es immer noch nicht glauben.
    »Das würde ihnen nicht einmal im Traum einfallen. Wenn sie mich informiert hätten, hätte ich Krach geschlagen. Und überhaupt, vielleicht täusche ich mich auch.« Geistesabwesend fuhr sie fort: »Weißt du, man bekommt ein Gefühl, wenn man daran gewöhnt ist, dass solche Leute immer um einen herumlungern.«
    »Armes reiches Mädchen«, sagte ich wütend.
    Ellie machte es gar nichts aus. »Das trifft es ganz gut«, meinte sie.
    »Bei dir lerne ich aber auch nie aus, Ellie.«

17
     
    M it dem Schlaf ist es schon seltsam. Man geht zu Bett, den Kopf voller Sorgen über Zigeuner und heimliche Feinde, über hinterrücks ins Haus geschleuste Detektive und lauernde Kidnapper. Der Schlaf aber löscht das alles aus. Und so war ich, als ich am 17. September erwachte, unverschämt guter Laune.
    »Ein herrlicher Tag«, sagte ich zu mir selbst im Brustton der

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