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Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm

Titel: Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Ernestam
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und so tat, als würde sie etwas im Bücherregal suchen, während Anna abräumte und eine Tasse zu Boden fallen ließ. Fredrik wandte sich an Elsa Karlsten und stotterte eine Erklärung, dass er eigentlich nur hatte sagen wollen, dass ihn nichts daran hindern würde, ihr dabei zu helfen, von ihrem Mann loszukommen. Von Hans Karlsten. Elsa Karlsten kam der Name nur mit Mühe über die Lippen, vielleicht weil sie unbewusst das getan hatte, was Fredriks Papa mit seinem Sohn getan hatte. Sie hatte ihren Mann entmenschlicht, um so die Distanz wahren zu können. In ihrem Fall fand Fredrik das verständlich.
    Die Art, auf die Hans Karlsten seine Frau unterdrückt hatte, schien der Unterdrückung, die er selbst erlebt hatte, sehr ähnlich zu sein. Vor allen Dingen die herablassenden Kommentare über alles, angefangen mit der Kleidung, über den Körperbau und bis hin zu Eigenheiten wie Neigungen, Geschmack, Vorlieben und Interessen, kamen ihm sehr bekannt vor. Elsas Erzählung hatte ihn mehr getroffen, als jemand ahnen konnte, und er wusste, dass er ihr helfen musste. Die Frage lautete nur, wie.
    Sie ging, nachdem sie versprochen hatte, ihren Sohn anzurufen und kündigte an, in einer Woche wiederzukommen. Sie warteten, bis die Tür des Cafés ins Schloss fiel. Dann wandte sich Anna an ihn.
    »Wie konntest du nur?«, flüsterte sie. »Wie konntest du nur zusagen, ihren Mann zu ermorden? Wie konntest du nur über Vorgehensweise … und Zeit, und … Fredrik, das kann doch nicht dein Ernst sein …?«
    »Entschuldigt«, sagte er eilig, und seine Stimme klang so, als würde er das auch meinen. »Aber ich empfand eine solche Abscheu, und … mein Gott. Was sie da von ihrem Finger erzählt hat, war so schrecklich. Meine Mutter war … ist Musiklehrerin, müsst ihr wissen, und ich sah sie vor mir, wie
sie Klavier spielt. Wie ihre Finger über die Tasten huschen, und dann den Nussknacker … Ich hatte das Gefühl, heute Abend nicht in den Spiegel schauen zu können, falls wir Elsa Karlsten nicht versprächen, etwas zu unternehmen. Natürlich meinte ich nicht, dass wir uns einverstanden erklären sollten, obwohl ich zugeben muss, dass die Versuchung sehr groß ist. Aus verschiedenen Gründen.«
    Anna fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Sie verfingen sich in einem Knoten, und sie versuchte ihn mit ruckartigen Bewegungen aufzulösen.
    »Ich habe Angst bekommen, Fredrik. Angst vor dir, Angst vor Elsa und Angst vor mir selbst, vor meinen eigenen dunklen Beweggründen. Außerdem bin ich vollkommen durcheinander. Dass so etwas hier passieren kann. Dass wir in meinem Café, in dem normale Menschen auf der anderen Seite der Tür in Ruhe und Frieden essen und trinken, darüber reden, jemanden zu töten. Dass wir uns vorstellen können, einen alten Mann umzubringen … das ist vollkommen abscheulich.«
    Anna verstummte und begann, ihre Schläfen zu massieren. Mari, die sich wieder gesetzt hatte, machte eine Miene, die sich kaum deuten ließ. Verständnisvoll?
    »Du hast mir wirklich einen Schrecken eingejagt«, meinte Anna nach einer Weile. »Ich hatte nach Elsas Erzählung das Gefühl, den Kontakt zur Wirklichkeit vollkommen verloren zu haben. Und dann noch deine Reaktion. Wir sollten zur Polizei gehen. Misshandlung der Ehefrau, Mordpläne … wahrscheinlich ist das die beste Adresse in dieser Angelegenheit.«
    Fredrik versuchte zu lächeln.
    »Es tut mir leid, dass ich dir einen Schrecken eingejagt habe. Natürlich habe ich nicht vor, Hans Karlsten zu ermorden. Das sagt man so dahin. Ich würde so etwas nie tun. Aber ich weigere mich, mit der Polizei über Elsa Karlsten zu sprechen. Führt sie aus, worum sie uns gebeten hat, dann muss sie verrückt sein, aber auf eine Art, die ich verstehe und für die
ich Sympathie aufbringe. Da stehe ich auf ihrer Seite. Versteht ihr? Ich stehe auf ihrer Seite.«
    »Das tue ich auch«, sagte Mari schnell. »Aber genau deswegen glaube ich, können wir vermeiden, dass etwas Fürchterliches geschieht. Für eine Frau in ihrer Situation muss es Hilfe geben. Das Sozialamt, der Hausarzt, die Kirche, das Frauenhaus … wir müssen uns überall erkundigen.«
    »Und können nur hoffen, dass ihr Mann ihr das Leben in der Zwischenzeit nicht zur Hölle macht.« Fredriks Bemerkung klang ironisch. Dann begann er, mehr für sich selbst, die denkbaren Gesetzesparagraphen aufzuzählen, die ihnen nützen könnten.
    Die Diskussion über Elsa Karlsten dauerte mehrere Stunden und wurde immer nur dann unterbrochen, wenn Jo

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