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Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm

Titel: Mord unter Freunden - Ernestam, M: Mord unter Freunden - Kleopatras Kamm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Ernestam
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die offizielle Version ihrer persönlichen, stillschweigenden Stellungnahme. Darüber aber, dass das Honorar an Elsas Überzeugung, sie hätten ihren Mann ermordet, gekoppelt war, hatten sie bislang nicht gesprochen. Auch nicht, dass einer von ihnen in die Sache verwickelt sein könnte.
    Mari hatte sie gefragt, ob sie denn glaubte, Elsa würde den Mund halten. Anna hatte daraufhin erzählt, was sie in der Klinik von einem freundlichen und recht attraktiven Kardiologen erfahren hatte, nämlich, dass die Untersuchung von Hans Karlsten aller Wahrscheinlichkeit nach keine weiteren Folgen haben würde, da kein Verdacht auf ein Verbrechen vorläge. Obwohl der Kardiologe der Meinung gewesen sei, dass mehr Obduktionen durchgeführt werden müssten, da viel zu viele Morde unentdeckt blieben.
    Anna hatte das Gefühl, sich nicht länger beherrschen zu können. Sie musste von ihrem Entschluss erzählen. Sie löste sich
von ihren idiotischen Notizen, »stärkender Spaziergang am Morgen« als erste Stufe eines Fitnessprogramms. Dann warf sie den Stift beiseite, und die beiden anderen schauten auf.
    »Ich kann nicht mehr! Ich habe nicht mehr die Kraft! Ich weiß, was unsere Pflicht wäre. Wir müssten Elsa sagen, dass wir nicht getan haben, was sie vermutet. Wir müssten ihr klarmachen, dass ihr Mann eines natürlichen Todes gestorben ist und dass wir überhaupt kein Honorar verdient haben. Dennoch habe ich mich entschlossen, den Mund zu halten und das Geld zu nehmen, und zwar Papas wegen. Entweder gelingt es mir, ihn in einem Heim unterzubringen, oder er stirbt. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, und ich bin die Einzige in unserer Familie, die bereit ist, das einzusehen. Deswegen habe ich gedacht, dass Dinge manchmal geschehen, weil sie geschehen sollen. Vielleicht war es kein Zufall, dass das ausgerechnet mir passiert ist. Vielleicht steht Gott ja auf Papas und meiner Seite? Zumindest weiß ich, dass er auf Papas Seite steht.«
    Fredrik und Mari starrten sie an, und sie sah sich gezwungen, weiterzusprechen.
    »Vielleicht ist es ja kriminell, eine Frau um Geld zu betrügen. Vielleicht wird ja das Finanzamt anfangen, herumzuschnüffeln. Vielleicht bin ich eine verlorene Seele und habe es nicht verdient, in den Himmel zu kommen. Aber ich vertraue meinem Instinkt. Auf den konnte ich mich immer verlassen. Bisher bin ich zurechtgekommen, ohne mich weiter darum zu kümmern, was die anderen sagen, solange ich ihnen nicht schade. Und ich glaube nicht, dass wir Elsa geschadet haben. Im Gegenteil. Ich glaube, dass wir ihr die Kraft gegeben haben, die es ihr ermöglicht hat … ja, vielleicht nicht gerade ihren Mann umzubringen, aber sich auf ein neues Leben allein zu konzentrieren. Natürlich bin ich bereit, Elsa Karlsten in nächster Zeit bei allem zu helfen, aber ich will auch das Geld annehmen. Findet ihr, dass das schauderhaft klingt?« Sie sah die anderen flehend an.

    Schließlich antwortete Mari. »Ich finde nicht, dass es schauderhaft klingt«, meinte sie ruhig. »Falls es dich tröstet … und in deinem Entschluss bestärkt, dann … also, ich muss zugeben, dass ich in den letzten Tagen Ähnliches gedacht habe. Wir wollen uns für etwas bezahlen lassen, das wir nicht getan haben. Aber wir waren vorher entschlossen ihr zu helfen, und wir werden ihr auch jetzt beistehen. Fredrik könnte sich um ihre Finanzen kümmern, falls sie es wünscht, und ihr Geld sinnvoll anlegen. Ich werde ihr, wenn sie es möchte, dabei behilflich sein, ihr Haus zu verkaufen. Alles vorbereiten, die Besichtigungstermine organisieren, Gerümpel entsorgen … Außerdem scheint kein Zweifel daran zu bestehen, dass es ihr Anliegen ist, uns zu bezahlen. Sicher ist es auch nur gut für sie. Sie wird trotzdem noch Geld übrig haben. Ich dachte …«
    »Weißt du, wie froh du mich jetzt machst?«, fiel ihr Anna ins Wort und schämte sich, weil sie beinahe in Tränen ausbrach. »Weißt du, dass ich vor allem befürchtete, ihr könntet mich für einen Schmarotzer halten. Ein widerliches, selbstsüchtiges und unmoralisches Wesen. So wie ich mich manchmal in Gesellschaft von Fanditha fühle. Ihr beiden seid für mich neben meiner Familie natürlich die wichtigsten Personen auf dieser Welt, und wenn ihr angenommen hättet, ich wolle das Geld aus Selbstsucht für mich behalten, dann wäre das …«
    »Hör schon auf!«, unterbrach sie Fredrik. »Verdammt, Anna! Ich kenne dich. Du würdest einer Fremden deine letzte Bluse schenken und einer armen Seele, die ein Bett

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