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Mord Unter Segeln

Mord Unter Segeln

Titel: Mord Unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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kleinen Aufschub geben.
    ***
     
    Wie immer, wenn ein Fall frisch und die Spur noch heiß war, hielt sich keiner in der Polizeiinspektion an die Feierabendzeit. Als Christine und Oda im Büro ankamen, saßen sowohl Lemke als auch Nieksteit noch an ihren Schreibtischen. Im Gegensatz zu Oda und Christine teilten sich die beiden Männer ein Büro, das so geräumig war, dass dort bequem noch ein dritter Schreibtisch hineingepasst hätte. Inzwischen hatte man gottlob das Faxgerät und den Kopierer hier untergebracht, was den kleinen Pferdeboxen, in denen Oda und Christine arbeiteten, etwas mehr Freiraum gab. Christine ließ ihre Tasche auf den hüfthohen Aktenschrank gleiten, Oda lehnte sich an die Wand daneben.
    »Und?«, fragte Oda. »Was gibt's bei euch Neues?«
    »Leider nicht viel. Mit dem Schiff bin ich noch nicht weiter, im Deutschen Motoryachtverband ist es nicht registriert, die Spurensicherung hatte ja gestern keine entsprechende Plakette gefunden, und ich hab heute auch noch mal in jeden Winkel geguckt. Die können schließlich mal was übersehen, sind ja auch nur Menschen. Die Befragungen im Hafen waren bisher ebenfalls ohne Ergebnis, aber ich habe einiges angeleiert. Heute Morgen hab ich beim Wilhelmshavener Segelclub Fotos von dem Schiff gemacht. Einige der Innen- und Außenaufnahmen hab ich ins Netz gestellt. Wer weiß, vielleicht meldet sich ja jemand, der es kennt. Den Kollegen der Wasserschutzpolizei habe ich ebenfalls welche geschickt. Bisher habe ich von denen aber keine Rückmeldung. Darum geh ich davon aus, dass es kein Schiff hier aus der Gegend ist.«
    »Dann müssen wir eben abwarten, ob ein Hinweis wegen der Fotos eingeht«, meinte Christine, und Oda fragte: »Hast du die Listen über die Telefongespräche der Gerjets schon fertig?«
    »Hör mal, ich bin doch kein ICE. Zunächst war das Schiff wichtig, der Rest musste warten.«
    »Und bei dir?« Christine sah Nieksteit an, der sicherlich kurz vor ihrer Ankunft in der Küche geraucht hatte, zumindest umgab ihn eine solche Duftnote.
    »Ich hab mir die Taxiunternehmen vorgeknöpft. Die Person, die das Boot festgemacht hat, muss ja irgendwie vom Nassauhafen weggekommen sein.«
    »Und?«
    »Nichts. Nach dreiundzwanzig Uhr gab es keine Fuhre mehr von dort weg.«
    »Mist«, konstatierten sowohl Oda als auch Christine.
    »Das heißt, wir müssen außerdem an einen Komplizen denken«, fügte Christine hinzu.
    »Es sieht aber nicht nach einem Mord mit Vorsatz aus. Der Täter könnte spontan jemanden angerufen haben, um abgeholt zu werden.«
    »Der demzufolge nicht zwingend ein Komplize gewesen sein muss«, ergänzte Lemke.
    »Was also schlagt ihr vor?«
    »Wir können schlecht einen Aufruf im ›Kurier‹ starten.« In Oda kam die zynische Ader zum Vorschein. »Wir müssen also warten.«
    Nieksteit nickte. »Ich hab mit dem PC angefangen, den Manssen mir gebracht hat«, sagte er. »Zumindest das Passwort, das den Zugriff auf die Festplatte erlaubt, hab ich heute knacken können. Die Gerjets hatte allerdings für verschiedene Bereiche zusätzliche Passwörter. Wird also noch ein bisschen dauern, bis ich an die Interna komme, ich bin aber dran. Habt ihr denn was?«
    »Die Gerjets soll kein Kind von Traurigkeit gewesen sein«, sagte Christine. »Wiebke Lorentzen erzählte, dass man ihr die eine oder andere Affäre nachgesagt hat, und behauptet, sie sei der Grund für eine Scheidung gewesen. Außerdem sagt jeder, den man darauf anspricht, dass sie das Segeln ablehnte. Umso verwunderter ist man auf der Insel darüber, dass sie auf einem Schiff gefunden wurde.«
    »Ich hab heute vor der Abfahrt der Fähre noch mit dem Langeooger Hafenmeister gesprochen. Auch er hat Simone Gerjets nie auf einem der Segelboote gesehen. Sie tanzten zwar zusammen in der Volkstanzgruppe und kannten sich daher recht gut, aber am Seglerhafen sei sie nie zu sehen gewesen«, fügte Oda hinzu.
    »Dirks beziehungsweise seine Kollegen sind dabei, vor Ort Befragungen durchzuführen. Dirks selbst begleitet uns außerdem, wenn wir dort sind. Ich hoffe, dass wir morgen Brauchbares von den Inselkollegen erhalten.« Christine nahm ihre Tasche. »Wenn nichts weiter anliegt, werd ich mal Feierabend machen. Wir wollen morgen schon früh wieder rüber.«
    »Ja, wir machen hier auch gleich alles dicht.« Nieksteit setzte sich auf und drückte die Schultern nach hinten. »War ein langer Tag, nicht, Heiko?«
    »Ja.« Lemke gähnte demonstrativ. »Allerdings.«
    ***
     
    Ilka klingelte. Sie hielt den

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