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Mord Unter Segeln

Mord Unter Segeln

Titel: Mord Unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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vorbei. Zu dem Zeitpunkt wohnte doch ihre Tochter schon mit in der Pension. Da wär mir das Risiko viel zu groß gewesen. Nee, ich hab gedacht, ich mach das eher unverbindlich.«
    Was für ein Macho! Aber Oda blieb äußerlich ruhig und war stolz auf sich. Am liebsten hätte sie ihm gehörig die Meinung gegeigt. »Also mit Urlauberinnen.«
    »Joa. Das ging gut. Erst ein wenig flirten am Strand, dann 'nen Kaffee im Strandkorb, und irgendwann ging's aufs Zimmer.«
    »So einfach lief das?«
    »Eigentlich noch einfacher. Sonne, Wärme, Strand und Seeluft, bei allein reisenden Frauen wird da einiges freigesetzt, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Möchte ich gar nicht so genau wissen.« Nee, Männer waren eindeutig eine Spezies, die Oda wohl nie verstehen würde. »Dann gab's also den großen Knall, als Ihre Frau die Wahrheit über diese netten Episoden herausgefunden hat.«
    »Ja. Das war schon heftig. Hätt ich überhaupt nicht gedacht, dass Anke so hart sein kann.«
    »Und dabei ging es allein ums Fremdgehen mit Touristinnen?«
    »Ja. War verdammt schwierig, Anke zu erklären, dass ich eben brauche, was ein Mann so braucht. Und weil sie doch nicht … und ich ja auch nicht mit einer von der Insel, das würd ich ihr natürlich nicht antun, und einen richtigen Puff gibt's hier ja auch nicht, da blieb mir doch nichts anderes übrig als die Touristinnen.«
    »Und das hat Ihre Frau Ihnen geglaubt?« Das war ja unfassbar.
    »Geglaubt hat sie es schon. Irgendwie. Aber eben daraus die Konsequenzen gezogen und die Scheidung eingereicht. Inzwischen sind wir ja geschieden. Aber noch gute Freunde. Wenn Not am Mann ist bei ihr im Restaurant, dann helf ich da aus, vor allem abends, da mach ich die Getränke und so. Mach ich ja auch gern.« Surwolds Lächeln sollte wohl jovial wirken, nach dem Motto: Ich hab die Lage voll im Griff. Oda lächelte auf die gleiche Art zurück, zog jedoch langsam das verbale Messer aus der Tasche.
    »Wenn ich recht informiert bin, erhalten Sie monatlich von Ihrer Exfrau eine großzügige finanzielle Unterstützung?«
    Das überhebliche Lächeln auf Surwolds Gesicht konnte Oda gar nicht gut ab. »Ich greif ihr ja auch bei vielem unter die Arme. Bin der Mann im Haus, auch wenn wir geschieden sind. Man ist eben füreinander da, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Oda legte sanft lächelnd den Kopf zur Seite und sagte in ebenso leichtem Tonfall verständnisvoll: »O ja. Das verstehe ich natürlich.« Sie behielt ihr Lächeln bei, als sie nachdenklich fragte: »Aber wie würde Ihre Exfrau wohl reagieren, wenn sie erfahren würde, dass Sophie Gerjets Ihr Kind ist? Wie würde sie es finden, dass Sie sie in all den Jahren nicht nur mit anderen Frauen betrogen, sondern ihr auch das Kind verschwiegen, das sie so gern von Ihnen empfangen hätte und das Sie mit einer anderen Frau hatten? Einer, die zudem noch auf der Insel lebte?« Oda legte den Kopf auf die andere Seite. »Wie würde Ihre Exfrau sich Ihnen gegenüber verhalten, wenn sie erfahren müsste, dass ihr Mann, dieser Fremdgeher vor dem Herrn, auch auf der Insel herumgevögelt und dabei ein süßes Surwold-Küken hervorgebracht hat?« Nun bewegte Oda abwägend den Kopf von links nach rechts und wieder zurück. »Also, wenn ich Ihre Exfrau wäre, ich würde Ihnen eiskalt mit der simplen Löschung des Dauerauftrages Ihren finanziellen Teppich entziehen. Denken Sie nicht, dass Ihre Frau das ebenfalls getan hätte?«
    Surwold wurde bleich.
    ***
     
    »Mein lieber Schwan, Jürgen, ich hätt nicht gedacht, dass du so viel Krams hast.« Nieksteit ließ sich auf die Couch fallen, die quer in dem Raum stand, der künftig das Wohnzimmer werden sollte. »Verdammt, tut mir der Rücken weh. Als ob man mir da eins mit 'nem Brett rübergehauen hätte.«
    »Meiner auch.« Laura ließ sich neben ihn fallen. Nieksteit war mehr als überrascht gewesen, als diese kleine Sahneschnitte mit knappen Hotpants und großzügig ausgeschnittenem T-Shirt, die langen blonden Haare auf dem Hinterkopf zu einer Art Dutt zusammengestopft, ihm in Jürgens Wohnung über den Weg gelaufen war und sich mit »Hi, ich bin Laura, Jürgens Tochter« vorgestellt hatte.
    Während er noch ungläubig guckte, war Alex in sein Blickfeld getreten, breit grinsend. »Kannste glauben. Stimmt echt. Ist quasi die Überraschungswundertüte für den Umzug.«
    »Aha.« Mehr war Nieksteit dazu nicht eingefallen.
    »Klapp deinen Mund wieder zu. Jürgen und Laura machen hier erst mal Probewohnen. Und frag mich nicht

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