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Mord Unter Segeln

Mord Unter Segeln

Titel: Mord Unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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nach mehr, das ist allein Mamas Sache. Ich sag nichts dazu.« Mit diesen Worten war Alex verschwunden, um aus dem an der Straße geparkten Sprinter die nächsten Kartons zu holen.
    Nieksteit schüttelte sich. Laura neben ihm fühlte sich in dieser entspannten Lage deutlich wohl. Wenn das Jürgens Tochter war, mein lieber Scholli. Er kratzte sich am Kinn. Das also war der Grund für Odas plötzlichen Stimmungswandel. Phhh. Kein Wunder. Aber die Kleine schien nett zu sein.
    »Also«, sagte er, stupste sie an und hievte sich schwerfällig aus der Couch, die schon etliche Jahre auf dem Buckel hatte. »Keine Müdigkeit vortäuschen, wir sind ja nicht zum Vergnügen hier. Also Ärmel hoch und ran.«
    Laura stöhnte theatralisch, als sie sich erhob. »Da ist hinterher aber 'ne dicke Pizza als Dankeschön von meinem Alten fällig, oder was meinst du, Nicky?«
    Nieksteit sah sich um. »Nicky?«
    Laura griente. »Sag bloß, das ist neu für dich? Find ich ja witzig. Ist noch keiner auf die Idee gekommen, aus dem langweiligen Nieksteit einen Nicky zu machen?« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Hiermit taufe ich dich auf den Namen Nicky.« Sie lachte kichernd. »Das Taufbier musst du aber nachher ausgeben.«
    Nieksteit lachte mit. Das war ja vielleicht eine verrückte Nudel. Kein Wunder, dass Oda mit der erst einmal warm werden musste, bevor sie in eine gemeinsame Wohnung zogen. Da machte die doch glatt aus Nieksteit einen Nicky. Irgendwie gefiel ihm die Art, wie sie seinen Namen verwandelt hatte. Nicky. Das hörte sich weicher an, beinahe zärtlich. Ein wenig beflügelt und mindestens um zwei Schulnoten besser gelaunt lief er die Treppe hinunter, um beim Reintragen der nächsten Kisten oder Kleinmöbel zu helfen. Als er auf dem Bürgersteig stand und Jürgens Schreibtischstuhl aus dem Laderaum des Transporters bugsierte, begannen in seinem Kopf plötzlich eine Menge Glocken zu klingeln.
    Erst vor Kurzem hatte er einen anderen weichen Namen gelesen. In Zusammenhang mit dem aktuellen Fall. Während er den Schreibtischstuhl ins Haus schleppte, überlegte er. Was war das für ein Spitzname gewesen?
    Es hatte mit dem Schiff zu tun. So viel war klar. Aber wie? Er versuchte sich zu erinnern, stellte den Schreibtischstuhl auf der Zwischenetage ab und ließ sich darauffallen.
    »Ey, Schlappmachen gilt nicht«, stänkerte einer von Jürgens Kollegen, der einen schweren, offensichtlich mit Büchern beladenen Karton an ihm vorbeischleppte.
    »Dienstliche Denkpause«, erwiderte Nieksteit und konnte das Kopfschütteln des anderen durchaus verstehen. Dennoch musste er seinen Gedanken zu Ende bringen. Dazu brauchte er einen Moment Ruhe, selbst wenn das hier mitten im Gewühle und im Treppenhaus war. Das Schiff. Der Kosename hing mit dem Schiff zusammen.
    Laura schleppte mit Alex zusammen eine Kiste an ihm vorbei, sagte etwas, aber Nieksteit hörte nicht hin. Ja. Das Schiff war das zentrale Thema. Wer den Schlüssel zum Schiff hatte, musste auch Zugang zu Simone Gerjets gehabt haben und damit die Möglichkeit, sie aufs Wasser zu locken. Wer also? Und warum kam ihm der Gedanke jetzt? Nieksteit kannte sämtliche Akten; Oda und Christine speisten ihre Informationen online ein. Einer der Vorteile, die das Internet bot, trotz all der nicht ungefährlichen Plattformen und Netzwerke, in denen Gefahren lauerten, die man sich noch vor wenigen Jahren kaum hätte ausmalen können. Und genau da war er gewesen, der Name, der ihn jetzt ansprang, weil Laura ihn einfach so Nicky genannt hatte.
    Fritzi.
    ***
     
    »Das ist aber eine Überraschung, Sie so schnell wieder hier zu sehen«, sagte Christine, als Horst Schöneberg aus dem grünen Waggon der Inselbahn auf den Bahnsteig trat und auf sie zukam. Er hatte nur eine kleine Sporttasche dabei.
    »Ich bleibe nur eine Nacht«, erklärte Schöneberg, ohne dass Christine gefragt hätte. »Ich muss hier noch etwas klären. Aber ich wollte auch mit Ihnen sprechen.«
    Christine warf einen Blick auf die Tasche. »Ist die schwer? Wollen Sie sie irgendwo unterstellen, oder wollen Sie gleich zur Pension? Oder übernachten Sie diesmal anderweitig?«
    »Nein, nein. Ich bleibe in der Pension. Man kann nicht vor allem davonlaufen. Aber meine Tasche kann ich problemlos bei mir behalten. Für eine Nacht braucht man nicht viel. Also ich nicht. Edeltraud sicher einen ganzen Koffer.« Er holte hörbar Luft. »Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen und Ihnen dabei alles

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