Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord Unter Segeln

Mord Unter Segeln

Titel: Mord Unter Segeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
Vom Netzwerk:
unsere Überlegungen einbezogen.«
    »Es gab ja auch überhaupt keinen Grund dazu, sie in den Kreis der Verdächtigen einzubeziehen«, beschwichtigte Oda sie. »Und auch jetzt deutet zwar alles darauf hin, dass Ilka Friedrichsen bei der Hooksieler Werft arbeitet, aber gesichert ist es noch nicht. Wir gehen einfach mal davon aus, bis das geklärt ist. Reden wir über das Verhältnis der beiden Schwestern. Ist ja kein Einzelfall, dass Geschwister untereinander über Jahre hinweg keinen Kontakt haben. Wir müssen nur wissen, wieso.«
    »Ich hätte da nachhaken müssen«, warf Christine sich vor. Oda schüttelte den Kopf.
    »Hast du doch getan. Und sie hat dir erzählt, dass sie damals den Kontakt zu Simone abgebrochen hat. Ist ja wohl logisch. Hätte ich auch, wenn die mir den Kerl ausspannt.«
    »Zumindest hätten wir mit Ilka Friedrichsen und der Werft nicht nur einen Zusammenhang, sondern auch einen Grund, weshalb Simone Gerjets als notorische Nichtseglerin aufs Schiff gegangen sein könnte: wegen ihrer Schwester. Außerdem ist das in sich stimmig, denn wer kommt leichter an so ein Boot als jemand, der in der Werft arbeitet? Und Ilka Friedrichsen ist die einzige Mitarbeiterin, die eine persönliche Verbindung zum Opfer hat.«
    »Ich finde das ein wenig zu weit hergeholt. Simone Gerjets hätte auch an Land mit ihrer Schwester reden können. Und Ilka Friedrichsen macht mir nicht den Eindruck, zu so einer Tat fähig zu sein. So rührend, wie die sich jetzt um ihren Schwager und die Lütte kümmert. Das Ganze ist ja auch schon lange her, so lang hegt man doch keinen Groll gegen jemanden, der einem einen Typen ausgespannt hat. Nee. Ich vermute eher, dass das wahre Motiv in ihrem Umfeld zu suchen ist, zu dem nun mal Männer gehören. Die beiden Youngsters könnten durch sie Simone Gerjets kennengelernt haben. Vielleicht hat einer der beiden sie aufs Schiff gelockt, indem er ihr versichert hat, es wäre total geil, auf einem Segelschiff bei Wellengang 'ne Nummer zu schieben.«
    »Oda.«
    »Nun tu mal nicht so«, wehrte Oda ab, »möglich ist es schon.«
    »Wir hätten dem Schiff als Angelpunkt der ganzen Sache tatsächlich mehr Aufmerksamkeit widmen müssen. Zumindest, als sich herausstellte, dass Harpstedt nicht der Täter sein konnte. Wir haben einfach nicht erkannt, dass die Mitarbeiter der Werft in den Fokus rückten.«
    »Also hoffen wir, dass Nieksteit und Lemke bald herausfinden, ob einer von Ilka Friedrichsens Kollegen in irgendeiner Beziehung zur Toten stand.«
    »Du meinst, wegen des Overkills?«
    »Ja. Und weil Simone Gerjets in den letzten Monaten so viel mit ihrer Schwester telefoniert hat. Vielleicht ging es dabei gar nicht um Probleme, die die Gerjets mit ihrem Mann hatte, es könnte dabei ebenso um einen der beiden Geschäftspartner in der Werft gegangen sein.«
    »Ich finde, die sind zu jung.«
    »Vielleicht stand sie inzwischen auf junge Männer? So 'nen alten, den hat sie mit Schöneberg gehabt, einen Langweiligen mit ihrem Ehemann, einen Hansdampf in allen Gassen in ihrer Jugendliebe Surwold, da wurd es vielleicht mal Zeit für was Jüngeres. Guck dir die Promis an, die machen uns das doch reihenweise vor.« Oda schnalzte mit der Zunge. »Also, vorstellen kann ich mir das bei so einer abgedrehten Type wie der Gerjets schon.« Sie drehte sich zu Dirks um. »Bist du inzwischen weitergekommen?«
    »Ist fast komplett«, antwortete er. »Es kann nicht mehr lang dauern, bis die uns die Einzelverbindungsnachweise der Werft rüberfaxen, den richterlichen Beschluss haben die schon vorliegen. Dann können wir gucken, ob die Pension von dem Geschäftsanschluss angerufen wurde. Oder Simones Handynummer. Das steht dann ja da.«
    Du bist echt ein Schlaukopf, dachte Christine leicht bedauernd und hakte nach: »Hast du auch die Verbindungsnachweise der Handys von llka Friedrichsen und den beiden Typen angefordert?«
    Dirks geriet ins Stottern und wurde rot. »Äh. Ja.«
    Christine sah ihm an, wie stolz er auf sich war, die Unterlagen anhand der Beschlüsse, die Oda vorhin nach einem Telefonat mit Staatsanwalt Kamphuis erwirkt hatte, angefordert zu haben. »Prima«, sagte sie, »dann läuft ja alles«.
    Dirks lächelte noch einmal und verschwand mit der Bemerkung: »Ich koch uns einen Kaffee.«
    Christine lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Dann lassen wir uns mal überraschen, was Nieksteit und Lemke herausfinden.«
    ***
     
    Ingo Tapken bat die beiden Männer zu sich in die gute Stube, wie er den Raum nannte, der von

Weitere Kostenlose Bücher