Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
bedeuten?«, herrschte sie Pearce an, nachdem sie sich vor ihm aufgebaut hatte. Es kostete Pearce ziemlich große Willensanstrengung, nicht vor ihr zurückzuweichen.
»Darren hat gesagt, Sie wären wegen diesem Oakley hier? Ich habe gehört, dass er gestorben ist. Was hat das alles mit uns zu tun?«
»Wenn ich recht informiert bin, Mrs. Forbes«, brachte Pearce kleinlaut hervor,»dann hat Mr. Oakley jeden Abend hier bei Ihnen gegessen.«
»Na und?«, schnarrte Mrs. Forbes. Pearce riss sich zusammen und bemühte sich, die Unterhaltung in den Griff zu bekommen.
»Wir versuchen, seine letzten Bewegungen zurückzuverfolgen, und wir interessieren uns ganz besonders für das, was er an diesem Samstag gegessen hat. Er hat jeden Abend hier bei Ihnen gegessen. Sie können uns helfen, indem Sie uns sagen, was er gehabt hat, falls Sie sich noch daran erinnern.«
»Selbstverständlich erinnere ich mich! Er hatte das preiswerteste Gericht auf der Karte! Das war die Vereinbarung, die ich mit Miss Oakley getroffen hatte. Er hatte Nudeln mit Basilikum, Tomaten und Mozzarella. Daran ist nichts verkehrt!« Sie starrte Pearce aus zusammengekniffenen Augen an.
»Woran ist er überhaupt gestorben?«
»Wir glauben, dass Mr. Oakley vergiftet wurde«, gestand Pearce.
»Vergiftet!«, schnaubte Mrs. Forbes ihm ins Gesicht, und diesmal wich Dave Pearce zurück. Der Jack Russell, der sich beim Näherkommen der Wirtin unter den nächsten Tisch zurückgezogen hatte, huschte nun eilig zur offenen Tür hinaus. Pearce wünschte, er könnte dem Tier folgen.
»In meinem ganzen Leben noch nicht …« Mrs. Forbes atmete schwer, und ihr mächtiger Busen tanzte auf und ab wie Signalbojen in einer aufgewühlten See,»… in meinem ganzen Leben noch nicht hat mich irgendjemand beschuldigt, dass ich ihn mit dem Essen vergiftet hätte, das ich in meinem Lokal serviere! Und ich bin in diesem Geschäft, seit ich neunzehn bin! Darren!« Der Mann hastete gehorsam herbei.
»Ja, Dolores?«
»Sag diesem Beamten, was du gestern zu Abend gegessen hast!«, befahl sie.
»Ich hatte die Nudeln«, sagte Darren gehorsam.
»Sie haben sehr gut geschmeckt. Ich mag Nudeln.«
»Sehen Sie?«, herrschte Mrs. Forbes den Inspector an.
»Und wie fühlst du dich heute, Darren?«
»Gut, danke sehr«, antwortete Darren.
»Du hast keine Bauchschmerzen? Keinen Durchfall? Du fühlst dich nicht krank?« Darren verneinte gehorsam jede der Teilfragen.
»Darren hat einen empfindlichen Magen«, erklärte Mrs. Forbes an Pearce gewandt.
»Wenn mit den Nudeln irgendetwas nicht gestimmt hätte, dann hätte Darren das als Erster bemerkt, habe ich Recht, Darren?«
»Ja, Dolores. Ich kann kein Curry vertragen, aber Pasta ist in Ordnung.«
»Ich bin nicht an Darrens Magen interessiert!«, schnauzte Pearce, dem es allmählich zu bunt wurde.
»Ich interessiere mich für den Magen von Jan Oakley und sonst gar nichts! Was hat er sonst noch gegessen oder getrunken? Hatte er nur die Nudeln?«
»Er hatte noch zwei Pints Lager. Es war Flaschenbier, also machen Sie unserem Pub keinen Vorwurf! Wir können nichts dafür, wenn mit den Flaschen etwas nicht gestimmt hat! Sämtliche Leitungen werden täglich gespült und gereinigt, und das Gleiche gilt für meine Küche! Sie wird jeden Tag von oben bis unten sauber gemacht, habe ich Recht, Darren?« Darren, der wahrscheinlich für das Reinigen verantwortlich war, stimmte düster zu, dass dem so wäre.
»Makellos!«, schnappte Mrs. Forbes.
»Kommen Sie nur und sehen Sie selbst!«
»Ich muss nicht …«, begann Pearce, doch bevor er sich’s versah, wurde er in eine weiß geflieste Küche geschoben, die tatsächlich, wie er zugeben musste, makellos sauber wirkte.
»Kühlschrank!«, schnappte Mrs. Forbes. Pearce wurde zum Kühlschrank geschoben, der aufgerissen wurde, und mit dem Kopf hineingestoßen, damit er ihn in Augenschein nehmen konnte.
»Geschirrschränke!« Türen flogen auf und krachten über seinem Kopf wieder zu.
»Boden!« Mrs. Forbes deutete herrisch auf den glänzend sauberen Fliesenboden. Pearce fragte sich, ob sie von ihm erwartete, dass er niederkniete und um Verzeihung bat, dass er sich angemaßt hatte, derart abscheuliche Verdächtigungen bezüglich der Küche des The Feathers anzudeuten.
»Ich hatte erst kürzlich einen Kerl vom Gesundheitsamt hier, der alles überprüft hat!«, fuhr die Wirtin fort. Sie war immer noch in voller Fahrt.
»Und er hat gesagt, meine Küche wäre ein leuchtendes Beispiel, von dem sich
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