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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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blickte ihn sekundenlang verwirrt an.
    »A-hämmm!«, machte er schließlich.
    »Sehr wohl, ganz recht. Wie ich bereits sagte, normalerweise würde ich Sie als den idealen Mann für diesen Fall einschätzen, doch angesichts der Tatsache, dass nicht nur Sie, sondern so gut wie jeder, den Sie kennen, in diese Sache verwickelt zu sein scheint, ganz zu schweigen von Ihrer langen Bekanntschaft mit den Oakley-Schwestern, und angesichts dieses verdammten Briefes, kann ich Ihnen bei dieser Geschichte unmöglich freie Hand gewähren.«
    »Ich bin während meiner gesamten beruflichen Laufbahn noch nie von einem Fall abberufen worden«, antwortete Markby leise.
    »Das glaube ich Ihnen gerne, Superintendent, aber Sie müssen verstehen, wie das aussieht. Nehmen Sie es nicht persönlich, mein lieber Freund. Es hat nichts mit meiner Meinung von Ihnen zu tun. Aber wir müssen heutzutage so verdammt vorsichtig sein. Offen gestanden, ich würde Ihnen diesen Fall mit der größten Freude überlassen. Es verursacht zusätzlichen Aufwand, andere damit zu betrauen, und es sieht nicht gut aus. Aber ich muss jemand anders beauftragen, jemanden von außerhalb Ihres Gebietes, und Sie von der Verantwortung für diese Ermittlung entbinden.« Dies ging viel weiter, als Markby gedacht hatte. Der Unterton von Winsleys Worten war unmissverständlich.
    »Soll das heißen, ich könnte versuchen, einen Beamten vom Regionalhauptquartier zu beeinflussen?« Er konnte hören, wie der Ärger in seiner Stimme durchbrach. Winsley beugte sich so weit über seinen zu großen Schreibtisch vor, wie es seine physische Statur gestattete.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich Ihr gesamtes Team von diesem Fall abberufe, Superintendent. Lediglich Sie als den verantwortlichen Beamten muss ich ersetzen. Wenn die Presse Wind von dieser Sache bekommt, und ich wage zu behaupten, dass es so weit kommt – können Sie sich vorstellen, was dann los sein wird? Außerdem ist Geoffrey Painter ebenfalls in diese Sache verwickelt. Diese Geschichte ist fast eine Familienangelegenheit! Es mag ein wenig ungewöhnlich aussehen, doch ich habe entschieden, dass mir keine andere Wahl bleibt. Ich bin zu diesem Schritt gezwungen, Superintendent. Ich habe die Metropolitan Police um Unterstützung gebeten.«
    »Die Met?« Markby wäre fast protestierend von seinem Stuhl aufgesprungen, doch es gelang ihm, sich zu beherrschen.
    »Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass irgendein Londoner Beamter geeignet wäre, hierher zu kommen und die Ermittlungen in einem Fall zu leiten, der sich in einer hinterwäldlerischen Gegend wie Bamford ereignet hat?«
    »Nun machen Sie aber halblang«, widersprach Winsley.
    »Bamford ist wohl kaum hinterwäldlerisch! Ich kann mich noch erinnern, als es das war, vor gar nicht allzu vielen Jahren, aber mit all den neuen Häusern und den neuen Straßen, die dort gebaut wurden, glaube ich nicht, dass Superintendent Minchin es zu befremdlich finden wird. Die Probleme auf dem Land und in der Stadt sind heutzutage größtenteils die gleichen.«
    »Minchin?«, fragte Markby misstrauisch.
    »Der Beamte, der Sie ablösen wird. Habe ich seinen Namen nicht erwähnt?« Winsleys Gesichtsausdruck war verdächtig nichts sagend.
    »Nein, haben Sie nicht«, erwiderte Markby.
    »Hören Sie, Sir, ich halte es für nicht besonders ratsam, jemanden von London herzubringen. Wir haben Dienststellen, die näher liegen und die ganz bestimmt einen Beamten abstellen könnten …«
    »Alan …«, Markby empfand es als aufreizend, von Winsley mit seinem Vornamen angesprochen zu werden.
    »… Sie müssen verstehen, wie das ist. Sicher könnte eine Dienststelle aus der näheren Umgebung einen Beamten abstellen. Doch es besteht die Chance, dass Sie diese Beamten kennen oder dass die Beamten Sie kennen. Es sind Männer, denen Sie bei den verschiedensten Gelegenheiten begegnet sind, bei Dinnerpartys, bei Weihnachtsfeiern, mit denen Sie Golf gespielt haben …«
    »Ich spiele kein Golf«, unterbrach Markby seinen Vorgesetzten.
    »Und ich gehe höchst selten zu gesellschaftlichen Veranstaltungen der Polizei.«
    »Nichtsdestotrotz!«, unterbrach ihn Winsley, indem er Markbys Einwände verwarf.
    »Es geht nicht nur darum, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird, sondern auch darum, dass die Öffentlichkeit sieht, dass dem so ist. Superintendent Minchin wird sich morgen Früh gleich als Erstes zusammen mit Inspector Hayes bei Ihnen melden. Vielleicht könnten Sie für die beiden eine Unterkunft

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