Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
Wandersleute, der sich vom Tisch erhoben hatte und nun auf den Tresen zukam. Er bestellte eine Runde Radler, und während Dolores die Getränke fertig machte, studierte Minchin die Plakette, die an den Eichenbalken über dem Tresen geschraubt war. Darauf stand, dass der Lizenzinhaber für diese Bar eine gewisse Dolores Bernadette Forbes war. Der einzige Charlie Forbes, den Minchin kannte, war ein Bankräuber gewesen und saß gegenwärtig seine Strafe in Wormwood Scrubs ab.
»Genau«, sagte Minchin, während er einen Schluck von seinem Pint trank und einen Blick mit Hayes wechselte, der noch immer am Tisch in der Ecke saß und sich eine Zigarette angesteckt hatte. Er war umgeben von einer blauen Dunst wolke. Dolores war zu Minchin zurückgekehrt.
»Sie wollen mehr über ihn rausfinden, hab ich Recht? Den Typ, der vergiftet worden ist? Aber er wurde nicht hier in diesem Lokal vergiftet, ganz bestimmt nicht!« Ihr normales kampflustiges Benehmen war zurück.
»Selbstverständlich nicht!«, sagte Minchin im Brustton der Überzeugung, und Dolores entspannte sich sichtlich.
»Er hat hier gegessen, richtig?«
»Jeden Abend, das billigste Essen auf der Karte. Er hat nichts dafür bezahlt. Die beiden alten Mädchen haben die Rechnung beglichen. Er war ein richtiger Schmarotzer. Ich konnte ihn nicht ausstehen! Ich kenne diese Sorte, wissen Sie? Eine Schande, dass er ermordet worden ist, sicher, aber trotzdem. Er hat es wahrscheinlich herausgefordert.«
»Nun ja …«, murmelte Minchin. Dolores war nun in voller Fahrt. Sie lehnte sich auf den Tresen mit dem Ergebnis, dass Minchin ihre gewaltige Büste direkt vor sich hatte. Er schloss für einen Moment die Augen.
»Der andere Beamte, der hier war … er hat gefragt, ob ich gesehen hätte, wie Oakley sich mit jemandem unterhalten hat. Ich hab ihm gesagt, dass er mit keinem geredet hat, außer mit Superintendent Markby und seiner Freundin. Aber nachdem er weg war, der andere Polizist meine ich, ist es mir wieder eingefallen.« Minchin hatte einen weiteren Schluck trinken wollen. Er erstarrte mit dem Glas auf halbem Weg zum Mund.
»Aha?«
»Verstehen Sie, der andere hat gefragt, ob ich Oakley mit jemandem im Pub hätte reden sehen, hier drin.« Dolores deutete auf ihre Umgebung.
»Das hat mich irritiert. Weil es nicht im Pub war, sondern draußen, auf dem Parkplatz. Es war am Donnerstagabend. Ich erinnere mich daran, weil es der erste Tag im Jahr gewesen ist, an dem es warm genug war, um auch draußen zu servieren. Deswegen bin ich rein in den Laden und raus und hin und her, und dabei hab ich ihn gesehen. Ich dachte, er wäre bereits weg, Oakley, und war überrascht, als ich ihn draußen auf dem Parkplatz hab reden sehen, mit so einem Kerl, der gerade aus dem Wagen stieg. Ich kenne diesen Kerl. Es war Dudley Newman, der Bauunternehmer. Hat eine Menge Kohle und ein großes Haus. Na ja, Newman war jedenfalls nicht im Pub gewesen, sonst hätte ich es ja bemerkt. Also hab ich die beiden beobachtet, und nachdem sie sich eine Weile unterhalten hatten, ging Oakley weg, und Newman stieg in seinen Wagen und fuhr davon. Und das …«, sagte Dolores mit einem Triumphieren in der Stimme,»… und das kann nur bedeuten, dass Newman nicht hergekommen ist, um in meinem Pub zu essen oder zu trinken, richtig? Er ist hergekommen, um sich mit diesem Oakley zu treffen! Und über was haben die beiden geredet? Irgendwelche Geschäfte, wenn Sie mich fragen. Geld, jede Wette!«
»Sehr wahrscheinlich haben Sie Recht, Dolores«, sagte Minchin und hob sein Glas.
»Danke sehr … und prost!«
In der Zwischenzeit stand Dave Pearce Auge in Auge einem Schäferhund gegenüber. Nachdem Sergeant Steve Prescott ihm mitgeteilt hatte, dass die beiden Londoner Neuankömmlinge nach Fourways House aufgebrochen waren, hatte er beschlossen, seine Zeit zu einem Besuch bei dem Taxifahrer Kenny Joss zu nutzen. Vor der Tür von Kennys Haus angekommen, hatte man ihn zur Garage geschickt. Es war eine große Garage, in der zwei Fahrzeuge bequem Platz fanden, und sie war, wie es aussah, wie eine Werkstatt eingerichtet. Auf einem Schild über dem Tor stand zu lesen: K. Joss – Taxiunternehmen, gefolgt von einer Telefonnummer. Das Geräusch von Arbeit, das Kratzen von Metall auf Metall und ein leises, schräges Pfeifen verrieten Pearce, dass Kenny in seiner Garage arbeitete. Doch zwischen Pearce und Kenny stand der Schäferhund.
Er gehörte zu der langhaarigen Sorte, dunkelbraun mit gelben Augen. Das Maul war halb
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