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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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du als auch ich können es spüren.
    »Ich bin zum Haus gefahren«, begann Kenny vorsichtig.
    »Ich hab draußen bei diesem alten Springbrunnen geparkt. Es ist kein Wasser mehr drin, aber ich glaube, es ist ein Springbrunnen. Haben Sie ihn gesehen?« Pearce nickte, und Kenny fuhr fort:
    »Ich parke immer an dieser Stelle. Ich half den Schwestern aus dem Wagen. Sie gingen vor mir her ins Haus …«
    »Wieder durch die Küchentür?« Kenny schüttelte den Kopf.
    »Nein, diesmal durch die Vordertür. Sie gingen durch die Vordertür, aber ich benutzte die Küchentür.«
    »Sie gingen ins Haus?«
    »Natürlich ging ich rein.« Kenny klang mehr ärgerlich als defensiv.
    »Ich habe den beiden die Einkäufe reingetragen. Das mache ich immer. Sie sind alte Leute, und es gehört zum Service. Die Leute erwarten ein wenig Hilfe von uns Taxifahrern.« Und ihr Taxifahrer erwartet ein wenig Trinkgeld, dachte Pearce. Laut sagte er:
    »Erzählen Sie weiter.«
    »Richtig. Ich nahm ihre Taschen aus dem Kofferraum und trug sie um das Haus herum zur Küche. Ich packte die frischen Sachen in den Kühlschrank und den Rest auf den Küchentisch.«
    »Und dann haben Sie Jan Oakley gesehen? War er in der Küche?« Der Hund spitzte erneut die Ohren. Pearce dankte ihm insgeheim. Das Tier war besser als jeder Lügendetektor, und es tat seinem Herrn damit keinen Gefallen.
    »Er kam aus der Küchentür, als ich reingehen wollte«, sagte Kenny.
    »Er streifte ganz dicht an mir vorbei. Ich sagte Hallo, und er antwortete irgendwas in der Art. Das ist alles. Wir haben uns nicht unterhalten, so kann man es nicht nennen, und das ist die Wahrheit.« Das war nicht ganz die Wahrheit – irgendetwas stimmte hier nicht, doch Pearce wusste nicht, was es war.
    »Was ist mit den beiden Frauen?«, fragte er.
    »Haben Sie die Oakley-Schwestern noch einmal gesehen? Um das Fahrgeld zu kassieren?«
    »Sie haben ein Konto«, antwortete Kenny.
    »Ich schreibe alles auf, und sie bezahlen mich einmal im Monat. Sie sind Stammkunden.«
    »Dann sind Sie also einfach weggefahren und haben sie nicht mehr gesehen?« Der Hund stieß ein leises Winseln aus.
    »Ich war noch mal kurz bei ihnen, um mich zu verabschieden«, berichtete Kenny.
    »Sie waren im Hausflur, ich ging durch und sagte ›Bis nächste Woche‹ oder etwas in der Art. Dann bin ich gegangen.«
    »Danke sehr, Mr. Joss«, sagte Pearce. Kenny blickte erleichtert drein, doch seine Erleichterung war nur von kurzer Dauer.
    »Wir werden uns bestimmt wieder bei Ihnen melden«, fügte Pearce hinzu.
    »Nur zu«, sagte Kenny, und man merkte ihm seine Verstimmung an. Er wandte sich ab, um wieder in seine Garage zu gehen, doch am Tor zögerte er. Er blickte sich zu Pearce um.
    »Hören Sie!«, rief er. Pearce, im Begriff, in seinen Wagen zu steigen, hob den Kopf.
    »Anstatt mich zu belästigen«, sagte Kenny Joss,»warum belästigen Sie nicht diesen Dudley Newman?«
    »Newman? Den Bauunternehmer?« Newman war eine bekannte Gestalt in der Gegend, doch es war das erste Mal, dass Pearce Newmans Namen in Verbindung mit dem Fall zu hören bekam. Er wurde neugierig.
    »Newman? Was hat Dudley Newman mit dieser Sache zu tun?«
    »Woher soll ich das wissen? Aber ich habe diesen Jan Oakley einmal mittags in der Stadt gesehen, in einem Pub, wo er sich mit Newman unterhalten hat. Es war nicht das Crown Hotel, es war … warten Sie …« Kenny runzelte die Stirn.
    »Ich glaube, es war das The George. Fragen Sie mich nicht nach dem genauen Tag, aber ich glaube, es war ein Freitag.« Er nickte Pearce ein letztes Mal zu und war in seiner Garage verschwunden. Normalerweise gaben die Josses keine Informationen irgendwelcher Art an die Polizei weiter. Es war ein Prinzip der Familie. Die Tatsache, dass Kenny es trotzdem getan hatte, verriet Pearce, wie betroffen er war. Er wollte Pearce von sich ablenken. Ob Newman ein lohnenswertes Ziel war, musste sich erst noch herausstellen.
    »Guter Hund«, sagte Pearce zu dem Schäferhund. James Holland saß in seinem Arbeitszimmer und bereitete eine Predigt für den kommenden Sonntag vor. Er kam nicht sonderlich gut voran. Trotz häufigen Nachschlagens in einem abgegriffenen Textbuch und viel Kopf- und Bartkratzen wollte ihm nichts einfallen, und er hatte erst ein einziges Blatt mit Notizen voll. Von Zeit zu Zeit wanderte sein Blick sehnsüchtig zu dem Superbike Magazine, das neben ihm auf einem Stuhl lag. Ein Klopfen an den französischen Fenstern weckte seine Aufmerksamkeit. Er blickte auf, sah, wer

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