Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
nach London zurückkehren würde. Hayes war bereits abgereist. Dr. Fuller und seine Frau waren ebenfalls eingeladen worden, doch sie hatten bedauernd abgesagt aufgrund einer älteren Verpflichtung. Der Pathologe besuchte eine Aufführung von Schuberts Forellenquintett, bei der, wie es schien, jedes Instrument von einem anderen Mitglied des Fuller-Clans bemannt war, einschließlich Mrs. Fuller am Piano und einem talentierten Neffen am Kontrabass.
»Damaris hatte unglaubliches Glück«, berichtete Markby.
»Sie war draußen im Garten, als sich die Explosion ereignete. Sie hat einen Schock erlitten; die Druckwelle hat sie von den Beinen gerissen, und sie hat sich eine Reihe von Prellungen zugezogen, doch ansonsten ist sie unverletzt. Keine gebrochenen Gliedmaßen. Sie wohnt im Augenblick bei James Holland und ist in der Obhut seiner Haushälterin, Mrs. Harmer.« Meredith erschauerte.
»Die arme Damaris. James hat Mrs. Harmer einmal zu mir geschickt, als ich eine Grippe hatte. Ich will damit nicht sagen, dass sie nicht in ihrem Element ist, wenn sie Kranke pflegt, doch ihre Vorstellung von Schonkost treibt jeden Gaumen zur Rebellion.«
»James sagt, sie wäre im siebten Himmel, jetzt, wo Damaris ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist«, berichtete Juliet.
»Der arme James fühlt sich richtig vernachlässigt. Mrs. Harmer hat überhaupt keine Zeit mehr für ihn.« Einen Augenblick lang sah Pamela Painter aus, als ließe sie sich durch die interessanten Möglichkeiten, die sich aus diesem Szenario ergaben, vom Thema ablenken. Bedauernd verschob sie ihre ehestifterischen Bemühungen für Juliet und James Holland.
»Was ist mit Florence?«, erkundigte sie sich.
»Ich habe gehört, sie wäre schwer verletzt worden?«
»Sie war unter den Trümmern begraben«, sagte Doug Minchin und beteiligte sich unerwartet an der Unterhaltung.
»Man hat sie zwar lebend geborgen, doch es sieht nicht gut aus.« Leise Verwünschungen vom Grill erregten ihre Aufmerksamkeit. Vom Grill stieg eine ziemliche Menge Rauch auf. Der Küchenchef in einer prächtigen roten Schürze und mit einer ganzen Reihe von Gerätschaften bewaffnet, die an mittelalterliche Waffen erinnerten, fintete und stach auf einen Feind in Form von Schweinekoteletts und Würstchen ein.
»Wir hatten noch nie einen Grill«, flüsterte Pam,»doch als wir hier eingezogen sind, hat Geoffrey sich in den Kopf gesetzt, dass ein Grill genau das Richtige wäre für den Patio.«
»Dauert nicht mehr lang!«, rief der Küchenchef optimistisch, als eine weitere dicke Wolke schwarzen Rauchs himmelwärts stieg.
»Es ist nicht so, als würde er normalerweise kochen«, fuhr Pamela fort.
»Er betritt die Küche niemals. Das hat er noch nie gemacht. Und jetzt, wo er dieses neue Spielzeug hat …«
»Sie haben Sie bereits besucht, Doug, nicht wahr?«, fragte Alan und kehrte zum Thema zurück.
»Meredith hofft, dass sie morgen Zeit findet, ins Krankenhaus zu fahren.«
»Mit Juliet zusammen«, sagte Meredith.
»Falls Florence genügend bei Kräften ist, um Besucher zu empfangen – und es klingt, als wäre dies der Fall.« Sie blickte mit fragend erhobenen Augenbrauen zu Minchin.
»Sie ist doch wohl nicht verhörfähig?« Juliet sprang entsetzt angesichts dieser Vorstellung von ihrem Stuhl auf.
»Geoffrey!«, rief sie ärgerlich.
»Um Himmels willen, wir werden alle geräuchert!«
»Es war kein Verhör«, sagte der durch nichts zu erschütternde Minchin und wedelte ein Rauchwölkchen beiseite, das vor seiner Nase vorbeizog. Er hatte seinen Anzug gegen Baumwollhosen und ein navyblaues Sweatshirt getauscht, das sich über seinen breiten Schultern spannte. Er sah mehr wie ein Preisboxer aus als wie ein Polizist.
»Nicht als solches jedenfalls«, berichtigte er sich.
»Florence Oakley hat tatsächlich sogar darum gebeten, mich zu sehen, also bin ich hingefahren und habe sie besucht. Ihr Kopf ist nicht in Mitleidenschaft gezogen worden«, sagte er in Juliets Richtung.
»Sie kann zusammenhängend denken und ist völlig klar – zumindest, was ihren Verstand angeht. Aber vergessen Sie nicht, sie hat mehrere gebrochene Rippen und einen gebrochenen Knöchel. Gebrochene Knochen sind eine Sache – ein gebrochener Geist jedoch eine ganz andere, und genau das ist das Problem. Wenn Sie mich fragen, sie …«, Minchin stockte, suchte nach den richtigen Worten.
»Sie hat abgeschlossen, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
»Das lasse ich nicht zu!«, rief Pam.
»Sie hat offensichtlich
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