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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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einen Schock erlitten und ist deprimiert! Sie braucht jemanden, der sie aufmuntert! Wenn Sie und Juliet morgen zu ihr fahren, Meredith, dann müssen Sie …«
    »Sie hat nicht mehr die Kraft«, unterbrach Minchin sie.
    »Weder physisch noch psychisch.«
    »Sie haben gesagt, sie wäre klar im Kopf!«, widersprach Juliet.
    »Das ist sie. Aber sie erträgt die Zukunft nicht mehr, ganz gleich, was sie bringt. Zu mühsam. Also hat sie sich entschieden, mit dem Leben abzuschließen, und fertig.«
    »Aber … aber um Damaris’ willen?« Juliet wollte sich nicht geschlagen geben. Mit überraschend sanfter Stimme antwortete Minchin leise:
    »Nein.« Juliet errötete und sank in ihren Stuhl zurück. Sie verstummte bekümmert. Verlegenes Schweigen breitete sich aus. Geoffrey wandte sich von seinem feurigen Hochofen ab, die Grillgabel in der Hand. Er sah aus wie ein kleiner gequälter Teufel. Er räusperte sich und fragte zaghaft:
    »Ich vermute, Sie werden uns nicht erzählen, was Florence Ihnen zu sagen hatte?« Minchin zögerte, doch Alan munterte ihn auf.
    »Sagen Sie es ihnen, Doug. Sie werden keine Ruhe geben, bevor sie es nicht wissen.« Minchin zuckte die Schultern und wandte seine Aufmerksamkeit Meredith zu.
    »Ihre Vermutungen haben sich mit den unsrigen gedeckt.«
    »Sie meinen, ich hatte Recht?«, fragte Meredith höflich. Das brachte ihr einen bösen Blick ein.
    »Ich meine, sie haben sich mit den unsrigen gedeckt«, wiederholte Minchin langsam.
    »Ich schätze, Sie haben inzwischen gehört, dass Kenny Joss beobachtet hat, wie Jan Oakley etwas hinter dem Küchenschrank versteckte? Und dass er es Florence erzählt hat?« Alle nickten. Der vernachlässigte Grill spuckte und schlug Funken, doch diesmal achtete niemand darauf.
    »Nun ja, sie ist jedenfalls in die Küche gegangen und hat hinter den Schrank gesehen«, fuhr Minchin fort.
    »Sie fand ein Glas mit Hefeaufstrich, geöffnet und halb aufgebraucht. Sie erkannte es, sagt sie, als das, welches sie in Gebrauch gehabt hatten, weil der Blechdeckel eine Beule hatte. Und als sie oben in den Schrank sah, entdeckte sie zu ihrem Staunen ein weiteres Glas, diesmal ohne Delle im Deckel. Der Inhalt war zur Hälfte ausgeschüttet worden, damit es aussah wie das richtige Glas. Florence wusste nicht, was Jan im Schilde führte, doch ihr war klar, dass es nichts Gutes sein konnte. Sie wollte ihre Schwester nicht beunruhigen, also sagte sie nichts und vertauschte die Gläser wieder in der Absicht, das verdächtige Glas zu einem späteren Zeitpunkt wegzuwerfen. Doch sie erhielt keine Gelegenheit mehr dazu. Damaris kam in die Küche, als Florence im Begriff stand, das Glas mit dem verbeulten Deckel zu ersetzen – das manipulierte Glas, wie wir inzwischen wissen. Florence redete sich damit heraus, dass sie im Begriff stand, den Tee zuzubereiten. Kurze Zeit darauf tauchte Jan auf, doch er blieb nicht lange. Er ging ins Wohnzimmer, um dort fernzusehen, bis es für ihn an der Zeit war, zum Abendessen ins The Feathers zu gehen. Weil sie ihm aus dem Weg gehen wollten, blieben die OakleySchwestern die ganze Zeit über in der Küche, und Florence erhielt keine Chance, das manipulierte Glas hinter dem Schrank hervorzuholen. Sie gingen erst ins Wohnzimmer, als Jan gegangen war, und da wurde es bereits spät. Nach ihren Maßstäben zumindest.« Minchin gestattete sich ein knappes Grinsen.
    »Also beschloss Florence, mit dem Entsorgen des verdächtigen Glases bis zum nächsten Tag zu warten. Unglücklicherweise hatte Jan von alledem nichts mitbekommen, und nachdem er aus dem The Feathers zurückgekehrt war und die Schwestern nach oben schlafen gegangen waren, tauschte er die Gläser erneut aus. Jetzt war also das vergiftete Glas im Schrank und das nicht vergiftete dahinter, genau wie zu Anfang. Ein doppelter Tausch. Soweit es Jan betraf, wähnte er sich in dem Glauben, die Schwestern hätten den vergifteten Aufstrich gegessen. Er rechnete damit, dass sie im Lauf der Nacht krank wurden. Dann wurde er ein wenig zu schlau und brachte es fertig, sich selbst zu überlisten!«, berichtete Minchin nicht ohne Befriedigung.
    »Er beschloss, sich einen Imbiss zuzubereiten mit dem seiner Meinung nach unvergifteten Hefeaufstrich und fiel in seinen eigenen Senftopf, wie es so schön heißt. Hätte er die Dosis richtig erwischt, wäre er wahrscheinlich nicht gestorben. Aber er hat viel zu viel Arsen in den Aufstrich gepackt. Jan war ein Ganove mit einer Menge Ideen, aber mit der Umsetzung hatte er Pech.

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