Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall
ihres Hauses zu helfen und eine Wohnung für sie zu finden. Und kaum eine Woche später taucht dieser Jan aus dem Nichts auf und wird von Meredith bei Fourways abgesetzt, wie Sie wahrscheinlich noch sehr gut wissen. Er wirft den Schwestern Steine in den Weg und verdirbt ihnen den Hausverkauf. Alle sind stinkwütend auf ihn. Juliet ist außer sich. Die Oakley-Schwestern sind am Boden zerstört. Meine Frau rauscht rüber zu ihnen, um Jan zur Rede zu stellen, doch unglücklicherweise trifft sie ihn nicht an. Sie und Meredith suchen ihn in einem einheimischen Pub auf, um ihm die Irrtümer seiner Wege zu erklären. Und Meredith, so hat meine Schwester mir berichtet, hat ihn am Samstag zu sich nach Hause auf einen Tee eingeladen, um mit ihm zu reden. Und dann geht dieser elende Bursche hin und …« Geoffrey deutete mit einer ausholenden Bewegung zu den Reihen der Kühlfächer,»… geht hin und stirbt! Verstehen Sie denn nicht? Das bringt uns alle in eine verdammte Verlegenheit! Wir sind um ihn herumgeschwärmt wie die Motten um das Licht, seit er den Fuß auf britischen Boden gesetzt hat!« Markby hob abwehrend beide Hände, um Painter zu beruhigen. Geoffrey sah aus, als könnte er jeden Augenblick alle Selbstbeherrschung verlieren. Fuller, der den Kelch erfolgreich weitergereicht hatte, beobachtete die beiden anderen Männer mit klinischem Interesse.
»Bleiben Sie ruhig, Geoffrey!«, mahnte Markby.
»Es tut mir Leid, wenn es ausgesehen hat, als würde ich Ihre Ergebnisse infrage stellen – aber haben Sie uns nicht selbst bei Ihrer Einweihungsparty von dieser Schwarzen Witwe von Loudon erzählt, die freigesprochen wurde, weil die forensischen Beweise nicht eindeutig waren?«
»Also hören Sie!«, platzte Geoffrey hitzig heraus.
»Das war vor vierzig Jahren! Die Technik ist inzwischen viel ausgereifter, und außerdem kann ich Ihnen versichern, dass weder Fuller hier noch ich einen dieser Fehler begangen haben …« Fuller blickte verblüfft auf, als er gegen seinen Willen wieder mitten in das Geschehen gezogen wurde,»… einen dieser Fehler, die das Labor damals beging.«
»Selbstverständlich nicht«, bestätigte Fuller entschieden.
»Ich kann zwar nicht für den Kollegen Painter sprechen, aber ich kann für mich selbst sprechen. Der Verstorbene zeigt jedes äußerliche Anzeichen einer Vergiftung.«
»Also gut«, sagte Markby und bemühte sich, angesichts des um ihn herum herrschenden Irrsinns methodisch vorzugehen.
»Wenn es Arsen war – hat er es oral zu sich genommen?«
»Oh, das ist so gut wie sicher«, sagte Fuller.
»Jedenfalls nach dem Zustand seiner Magenschleimhäute und der Speiseröhre zu urteilen.«
»Ich habe die Obduktion selbst nicht ausgeführt«, pflichtete Geoffrey ihm bei,»ich habe lediglich einen Teil des Mageninhalts analysiert, und ich stimme Fuller zu. Im Prinzip muss Arsen nicht oral aufgenommen werden. Es könnte auch auf der Haut verrieben werden, beispielsweise in einer Salbe, über einen längeren Zeitraum hinweg. Die alten Ägypter haben es für ihre Gesichtsfarben benutzt, und es hat aller Wahrscheinlichkeit einige von ihnen umgebracht.«
»Also sprechen wir von Mord, oder etwa nicht?«, beharrte Markby. Fast sehnsüchtig erwiderte Painter:
»Nun, er könnte es auch selbst genommen haben.«
»Selbstmord?« Markby nickte.
»Wir werden auch diese Möglichkeit berücksichtigen. Obwohl ich eigentlich dachte, Arsen als Mittel zum Selbstmord wäre seit Madame Bovary aus der Mode gekommen.« Geoffrey errötete und rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her.
»Ah, es gibt da einige ländliche Gegenden in Zentraleuropa, wo die Leute sich immer noch mit kleinen Mengen Arsen vergiften, weil sie glauben, dass es gesund ist. Wohlgemerkt, es ist nur eine Theorie. Die Leute dort fangen mit winzigen Mengen an und erhöhen die Dosis nach und nach. Es ist unglaublich, aber die meisten überleben. Trotzdem, hundert Milligramm Arsen sind normalerweise tödlich.« Geoffrey seufzte und fuhr im Ton tiefsten Bedauerns fort:
»Ich muss sagen, in diesem Fall kommt es wohl kaum in Betracht. Es handelt sich hier nicht um eine allmähliche, akkumulative Vergiftung. Er hat eine massive Dosis zu sich genommen, mehr als genug, um tödlich zu sein. Verstehen Sie, Alan, meine Tests sind noch nicht vollständig, doch ich erwarte nicht, dass sich an den Ergebnissen noch etwas ändert.«
»In Ordnung, Geoffrey. Sie schreiben alles auf, Sie beide, sobald Sie können, und lassen mir den Bericht
Weitere Kostenlose Bücher