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Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall

Titel: Mord Wirft Lange Schatten: Mitchell& Markbys Dreizehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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könnte, ging Meredith gegen den Strich. Eine halbe Stunde konnte nicht schaden. Sie würde aufpassen, was sie sagte.
    »In der Nähe des Bahnhofs gibt es ein Pub – das Duke of Wellington. Wir treffen uns dort.«

    »Was hat das denn alles zu bedeuten?«, kam Adrians Stimme von dem anderen Schreibtisch, als Meredith den Hörer aufgelegt hatte.
    »Sind Sie in irgendeine schlimme Geschichte verwickelt?«
    Meredith bedachte ihn mit einem eisigen Blick – doch es war mehr erforderlich als Blicke, um seine Nase aus ihren Angelegenheiten zu halten.
    Unglücklicherweise erschien Mike an diesem Nachmittag in der Tür, gerade als sie zusammenpackte, um Feierabend zu machen. Noch unglücklicher war die Tatsache, dass Adrian in diesem Augenblick an einem Aktenschrank hinter der offenen Tür hantierte und Mike ihn nicht sehen konnte.

    »Dieser Oakley, nach dem Sie gefragt haben …«, begann Mike. Verdammt!, dachte Meredith. Ich hätte Mike bitten sollen, mich unter vier Augen zu unterrichten! Sie sprang auf, um ihn nach draußen auf den Gang zu schieben, doch sie war nicht schnell genug.
    »Vor ungefähr achtzehn Monaten hat er einen Antrag auf einen britischen Pass gestellt, doch wie sich dann herausstellte, besaß er keinen Anspruch auf die britische Staatsangehörigkeit. Als Nächstes kam er mit einer Story von wegen irgendeines Testaments und eines Vermögens, das nur darauf wartete, dass er nach England fahren und es in Besitz nehmen würde. Man beschied ihm zu gehen und sich einen Anwalt zu nehmen. Er muss den Eindruck erweckt haben, als hätte er ein paar Schrauben locker. Ist es das, was Sie wissen wollten?«
    »Danke, Mike. Rein persönliche Neugier, weiter nichts, wissen Sie?« Sie verdrehte die Augen in Richtung Adrians, der immer noch unsichtbar für Mike hinter der Tür verharrte. Endlich begriff Mike. Er bedachte Meredith mit einem zerknirschten Blick und formte lautlos mit den Lippen das Wort
    »Entschuldigung!«.
    »Wer ist Oakley?« Adrian kam hinter der Tür hervor, sobald Mike gegangen war.
    »Niemand Wichtiges. Adrian, könnten Sie sich vielleicht um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern?« Er bedachte sie mit einem überraschend niederträchtigen Blick.
    »Ich hoffe doch, Sie holen nicht irgendwelche Kastanien für Ihren Polizistenfreund aus dem Feuer?« Die Boshaftigkeit in seiner Stimme brachte ein Dutzend Alarmglocken zum Schrillen, doch es gelang Meredith, einigermaßen verblüfft dreinzublicken.
    »Gütiger Gott, wie kommen Sie denn auf diese Idee?« Er verzog den Mund zu einem unangenehmen Grinsen, und für einen Moment fühlte sich Meredith ganz stark an den toten Jan Oakley erinnert.
    Juliet erwartete sie bereits im Pub. Sie saß in einer Ecke und nippte an einem Glas Gin Tonic. Ein Stadttyp an der Bar beobachtete sie und plante eindeutig einen Annäherungsversuch. Als er sah, dass Meredith hinzukam, änderte er seine Meinung und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Mädchen hinter der Theke. Meredith ließ ihre Aktentasche auf die mit Lederimitat bezogene Sitzbank fallen und stellte zur gleichen Zeit ihr Glas mit Weißwein ab, ohne etwas zu verschütten. Befriedigt über diesen kleinen Erfolg nahm sie Platz.

    »Hier bin ich, wie vereinbart. Aber Sie wissen wahrscheinlich mehr über diese Geschichte als ich, Juliet. Ich weiß nur, dass er tot ist, mehr nicht, vermutlich vergiftet.«
    Das Pub füllte sich mit Leuten, die noch schnell ein halbes Pint tranken, bevor sie nach Hause gingen. Wenigstens konnte angesichts so vieler durcheinander redender Stimmen niemand ihre Unterhaltung belauschen.

    »Hat die Polizei dieses Testament von William Oakley gefunden?«, fragte Juliet.
    »Woher soll ich das wissen?« Alan hatte Recht gehabt. Dieses Treffen war keine gute Idee. Die Leute glaubten immer, Meredith hätte genauso viele Informationen wie die Polizei. Mehr noch, sie waren überzeugt, sie könnten Meredith überreden, diese Informationen weiterzugeben. Niemand gab sich je damit zufrieden, dass Meredith nichts wusste und, falls doch, nichts verraten würde. Juliet trommelte ungeduldig mit den magentafarben lackierten Fingernägeln auf die Tischplatte.
    »Vielleicht existiert es ja gar nicht. Vielleicht hat es nie ein Testament gegeben. Vielleicht ist die ganze Geschichte ein geschickt eingefädelter Betrug!« Sie klang hoffnungsvoll.
    »Jeder konnte gleich sehen, dass er ein Gauner war. Sie stimmen mir doch darin zu, oder nicht?« Meredith biss sich auf die Lippe. Falls Mikes Informationen

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