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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Longborough, und Sie kochen ständig nur Ihr eigenes Süppchen. Immer.«
    »Blöde Kuh!«
    »Bitte zügeln Sie sich.« Dohertys Stimme dröhnte laut durch die Bar. »Ich werde mir die Weihnachtskarten holen lassen, die im Büro sind, und wir gehen sie dann durch. Nächste Frage?«
    Honey reagierte auf ihr Stichwort. »Hat er Weihnachtsgeschenke gemacht oder bekommen?«
    Wieder kicherte David Longborough mit einem Seitenblick auf Mrs. Finchley. »Bekommen hat er nur eines, soweit ich weiß. Eine kleine Schachtel Taschentücher. Stimmt’s Janet?«, fragte er, an Mrs. Finchley gerichtet. Janet Finchley wurde puterrot.
    »Das stimmt nicht«, ließ sich Samantha Brown mit piepsiger Kleinmädchenstimme hören. Alle Blicke richteten sich auf sie.
    »Jemand hat ihm ein Paket geschickt?«
    Sie nickte. »Es ist vor einer Woche angekommen. Er schien sich außerordentlich darüber zu freuen.«
    »Wissen Sie, was drin war?«
    Sie schüttelte den Kopf und schlug die Augen nieder. »Er sah aber so aus, als wäre er überglücklich. Das Paket war ziemlich schwer. Mehr weiß ich nicht. Hören Sie, kann ich jetzt hier weg? Meine Mutter passt auf meinen Jungen auf. Ich muss nachsehen, ob alles in Ordnung ist.«
    Dohertys Stimme wurde ein wenig sanfter, aber seine Beobachtungsgabe war wie immer messerscharf. »Noch eine Frage, und dann können Sie gehen.« Er wandte sich an Honey. »Die nächste?«
    »Sind alte Freunde bei ihm vorbeigekommen, um ihm frohe Weihnachten zu wünschen?«
    Keiner antwortete. Die meisten schüttelten den Kopf. Mrs. Reid, eine der Angestellten, wirkte unruhig. Mrs. Finchley sah angestrengt auf ihre Hände, als wollte sie plötzlich weder Honey noch Doherty in die Augen schauen.
    Doherty ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern. »Niemand?«
    Longborough schüttelte den Kopf. »Niemand. Niemand von Bedeutung, denke ich – es sei denn, Sie zählen den Fensterputzer dazu, der kommt, um endlich sein Geld zu kriegen.«
    Mrs. Reid fuhr dazwischen. »Einige seiner Autoren kamen vorbei, allerdings nicht, um ihm frohe Weihnachten zu wünschen. Er war mit den Tantiemenzahlungen im Rückstand. Die wollten auch ihr Geld – allerdings sind die Letzten schon vor Wochen dagewesen. Nicht in jüngster Zeit.«
    »Okay«, sagte Doherty. »Sie können jetzt gehen.«
    »Nur noch eins«, ließ sich Honey vernehmen.
    Alle hielten resigniert inne und stellten ihr Gepäck noch einmal ab.
    »Wie Sie bereits angedeutet haben, war es völlig untypisch für den Verstorbenen, eine Büroweihnachtsfeier und noch ein Weihnachtsessen zu buchen. Hat jemand eine Ahnung,was zu diesem Meinungsumschwung geführt haben könnte – wenn es denn einer war?«
    Longborough grinste. »Wahrscheinlich hat ihn Mallorys Geist heimgesucht.«
    Sobald alle gegangen waren, begaben sich Doherty und Honey in den Empfangsbereich zurück. Dawn, die Neue am Empfang, hatte Dienst. Honey versicherte sich, dass alles glattlief, ehe sie Doherty zur Tür begleitete.
    Außer Sichtweite, in dem Zwischenraum zwischen der inneren und der äußeren Tür, küsste er sie auf die Stirn.
    »Das hast du prima gemacht da drin. Wie wäre es, wenn du die Weihnachtskarten holst, die am Tatort sind, und die nachverfolgst, die dir interessant erscheinen?«
    »Soll ich mich auch nach dem Geschenk umsehen?«
    »Einen Versuch wäre es wert. Wenn es nicht im Büro ist, dann ist es vielleicht in seiner Wohnung über dem Büro. Aber bitte lauf den Jungs von der Forensik nicht zwischen den Füßen rum.«
    »Ich gehe morgen da vorbei, nachdem ich beim Fleischer einen ordentlichen Vorrat an Würsten gekauft habe.«
    »Würste. Meine Güte, das sind genau die richtigen Prioritäten!«
    »Aber sicher.«

Vierzehn
    Erst lange nach dem Frühstück am folgenden Tag schaffte es Honey endlich, dem Hotel zu entfliehen. Zuvor hatte sie ihr Chefkoch gezwungen, seine Brandysoße zu probieren. Nach zwei kleinen Löffelchen war ihr mollig warm und sie fühlte sich leicht benebelt.
    Smudger wartete auf ihre Zustimmung. »Gut?«
    »Viel zu gut.«
    Sie erklärte ihm, dass ihrer Meinung nach die Betonung bei dieser Soße auf der Sahne und nicht auf dem Brandy liegen sollte.
    »So schlecht kann sie gar nicht sein. Du hast gleich zweimal davon probiert«, erwiderte er mit einem leicht gekränkten Ausdruck in seinen rotunterlaufenen Augen.
    Sie war taktvoll. Gute Chefköche waren schwer zu finden.
    »Ich brauche das. Ich bin auf dem Weg in die Stadt, und da draußen ist es eiskalt. Jedes Kind weiß

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