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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Brocken Türkis in einer Fassung, die aus Gold sein konnte – oder auch nicht.
    »Ich habe jedes Recht, mich hier aufzuhalten. Ich bin Patricia Pontefract. Ich bin Schriftstellerin. Veröffentlicht bei Mallory und Scrimshaw, denen, wie Sie wissen sollten, dieses Gebäude gehört.«
    »Schreiben Sie Romane? Vielleicht Liebesgeschichten?«
    Patricia Pontefract schnaubte verächtlich und schien gleichzeitig ihre Leibesgröße zu verdoppeln. »Ich schreibe über historische Begebenheiten. Ich bin sicher, dass Leute wie Sie nichts über derlei Themen wissen.«
    Nun war Honey an der Reihe, empört zu schnauben und Gegenwehr zu leisten. »Ich glaube, da könnten Sie sich auf eine Überraschung gefasst machen«, erklärte sie vollmundig und richtete sich so weit auf, dass sie nicht mehr direkt auf den Busen schauen musste. Dazu musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen.
    Das war keine leere Behauptung gewesen. Schließlich wusste ihre Tochter sehr viel über Geschichte. Wenn diese Frau auch nur ein bisschen berühmt war, würde Lindsey sie kennen.
    »Es tut nichts zur Sache, was Sie schreiben, aber was machen Sie hier? Haben Sie das Absperrband der Polizei nicht gesehen?«
    »Doch. Aber ich wollte unbedingt hier etwas nachsehen. Ich habe eine lange Reise hinter mir. Ich komme gerade von einer Lesetour in Maine zurück.«
    »Und warum sind Sie dann in das Gebäude eingedrungen und gehen hier im Finstern herum? Alt mag das Haus ja sein, aber es hat Strom.«
    »Sarkasmus ist die niedrigste Form des Witzes.«
    »Und Taschenlampen sind die wichtigsten Werkzeuge von Einbrechern.«
    »Die Sicherung muss durchgebrannt sein. Daher das Ding da.«
    »Das Ding da«, das Honey für eine Alarmanlage gehalten hatte, war offensichtlich eine Notbeleuchtung. Sie blinkte noch immer.
    »Was haben Sie hier gemacht?«
    »Das geht Sie gar nichts an.« Diese brüske Antwort erinnerte Honey wieder an Ariadne, die unhöfliche Frisörin. Das bestärkte sie nur in ihrer Entschlossenheit.
    »Wissen Sie was, ich rufe jetzt in der Manvers Street an und bestelle jemanden her. Dann können Sie deren Fragen beantworten.«
    Sie versuchte so zu schauen wie die Polizistinnen im Fernsehen, wenn die Sache wirklich ernst wurde. Ihr Handy piepste, als sie es aufklappte. Das klang ziemlich bedrohlich. Das war es eigentlich gar nicht. Der Akku musste nur aufgeladen werden, und sie hatte wieder mal nicht die Zeit dafür gefunden. Es war einfach zu viel zu tun gewesen. Aber das konnte ja Ms Patricia Pontefract nicht ahnen.
    Der Bluff funktionierte.
    »Na gut, dann sage ich’s Ihnen. Ich wollte zu Clarence. Der hat mir noch was geschuldet. Der hat mir immer was geschuldet.«
    »Er ist tot.«
    »Das weiß ich jetzt auch. Samantha hat mich angerufen. Ich hatte mein Exemplar meines Vertrags nicht bekommen. Den habe ich vor zwei Wochen unterschrieben. Ich musste ihn noch mal durchlesen. Ich werde unter Umständen zu einem anderen Verlag wechseln müssen.«
    »Haben Sie ihn gefunden?«
    »Nein. Vielleicht komme ich noch mal bei Tageslicht her.Hier ist es ja ohnehin schon so düster, da ist es an einem Dezembernachmittag noch viel schlimmer.«
    Während sie redete, waren sie langsam auf die Haustür und die Dämmerung draußen zugegangen.
    »Clarence war ein alter Geizkragen.«
    »Warum sind Sie dann bei diesem Verlag geblieben?«
    Die ältere Frau schaute sie verdutzt an. »Was denken Sie denn? Aus Loyalität natürlich! Wir haben schon sehr lange miteinander zu tun.«
    »Wie geht es Ihnen damit, dass er nun tot ist?«
    Patricia Pontefract schniefte und schien dabei noch größer zu werden. Gab es für die Ausdehnung dieser Frau keine Grenzen?
    »Wir sterben alle einmal.«
    Honey zuckte beim Klang ihrer Stimme und dem Blick aus den schwarzen Augen zusammen. »Aber wir werden nicht alle ermordet.«
    Wieder dieses hochnäsige Schniefen. »Na, machen Sie schon. Fragen Sie mich, ob ich ein Tatmotiv hatte.«
    »Okay. Hatten Sie ein Motiv, ihn umzubringen?«
    »Ich habe im Laufe der Jahre häufig das dringende Bedürfnis verspürt, ihn zu töten. Und ehe Sie wieder fragen, will ich Ihnen die Gründe nennen, warum ich ihn um die Ecke bringen wollte. Ich hätte besser Vorschüsse bekommen sollen, und bei der Berechnung der Tantiemen, die er mir schuldete, hat er sich oft zu meinen Ungunsten verrechnet. Mallory war auch nicht besser. Gleich und gleich gesellt sich gern. Na ja, mindestens einer von beiden hatte den Anstand, rechtzeitig den Löffel abzugeben. Der alte Scrimshaw

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