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Mord zur Bescherung

Mord zur Bescherung

Titel: Mord zur Bescherung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Dunstabzugshaube gezogen hatte, und schaute zu Smudger hin.
    »Das ist die alte Religion. Die Verehrung von Göttinnenwie der Großen Erdmutter kam lange vor der Anbetung eines Gottes oder mehrerer Götter. Die Erdmutter war die Beschützerin der Erde und der Pferde.«
    »Nur der Pferde?«
    Clint runzelte die Stirn. »Na ja, eigentlich aller Tiere. Aber Pferde mochte sie am liebsten – anscheinend.« Er sah nicht aus, als wäre er sich da sicher.
    Smudger interessierte sich nicht sonderlich für Religionen, egal welche. Er nutzte die Gunst der Stunde. »Und was macht das Liebesleben?«
    Clint hielt eine Nanosekunde inne und grinste dann. »Kümmer dich um deinen eigenen Mist.«
    Smudger lachte. »Du kannst mich auch mal, Kumpel. Und frohe Weihnachten und alles. He, weißt du, was ich mir überlegt habe, wäre das nicht der Brüller, wenn Anna ihr Baby morgen kriegen würde, ausgerechnet zu Weihnachten? Das würde das Kind doch beinahe heilig machen – findest du nicht?«
    »Ja. Sehr heilig«, antwortete Clint, aber das Strahlen war aus seinem Gesicht gewichen.
    Und da wusste Smudger Bescheid. Er wusste es einfach.

Sechsundzwanzig
    Im Empfangsbereich hegte Lindsey ernsthafte Bedenken wegen Jake Truebody. Sollte sie ihrer Mutter erzählen, was sie herausgefunden hatte, oder sollte sie es für sich behalten – zumindest vorerst? Es machte ihr Spaß, sich als Amateurdetektivin zu versuchen, und bisher hatte sie sich doch ganz ordentlich geschlagen, fand sie, obwohl sie den Professor noch immer nicht hatte fotografieren können.
    Jake Truebody war nicht der, der er zu sein vorgab, da war sie sich verdammt sicher. Bis jetzt hatte er sie mit seinem historischen Wissen nicht überzeugen können. Sie rief sich immer wieder in Erinnerung, dass sein Spezialgebiet zwar amerikanische Geschichte war, aber trotzdem hätte sie erwartet, dass er mehr über Bath wüsste. Ihrer Meinung nach hätte er auch ziemlich viel mehr Kenntnisse über die Römer haben sollen.
    Darüber grübelte sie nach, während sie eine braune Papiertüte zerknüllte, die nach Schokoladentrüffel roch, ein eindeutiger Beweis dafür, dass ihre Mutter jeden Gedanken an eine Diät mindestens bis zum Neujahrstag aufgeschoben hatte. Erst an der Schwelle des brandneuen Jahres würde Honey ihre Diätpläne wieder aufnehmen und im Hinblick auf ein besonderes Ereignis umsetzen – eine Hochzeit zum Beispiel.
    Im ersten Stock befand sich Jake Truebody auf dem Weg zu seinem Zimmer. Es kam ihm eine hoch aufgeschossene, knochige Gestalt entgegen. Wieder die Frau mit den wirrenHaaren und dem Rentiergeweih aus rotem Samt, die genau wie er in diesem Hotel wohnte und wie er aus Amerika stammte.
    Wie sie aussah, wie sie sich anzog, wie sie sich im Speiseraum aufführte, wo er miterlebt hatte, wie sie anscheinend beinahe in eine Trance verfiel, ehe sie sich auf das englische Frühstück stürzte, all das erfüllte ihn mit Beschämung darüber, dass sie seine Landsmännin war. Kein aufrichtiger Bürger der Vereinigten Staaten sollte sich jemals mit rotem Rentiergeweih und einem roten Samthausanzug mit Kunstfellbesatz sehen lassen. Sie sah einfach lächerlich aus, wirkte irgendwie wie ein schlaksiger Weihnachtsmann, nur ohne Bart.
    Er hielt den Kopf gesenkt. Bisher war es ihm gelungen, den Einladungen der exzentrischen Dame zu einem freundlichen Schwätzchen bei einer Tasse heißer Schokolade und einem Schokoladenkeks zu entkommen. Er war nicht hier, um Konversation zu machen. Er hatte einen Job zu erledigen. Also verlangsamte er seine Schritte nicht, nickte der Frau nur im Vorübergehen knapp zu.
    Nachdem er seine Zimmertür abgeschlossen hatte, entledigte er sich seines Hutes, Mantels und Schals und warf sie in einem unordentlichen Haufen auf das Bett.
    Zunächst einmal brauchte er sein Handy. Er suchte in der Hosentasche, ehe er sich erinnerte, dass es in seiner Manteltasche steckte. Er zog es hervor und rief eine Telefonnummer in Bath an.
    Es dauerte nicht lange, bis jemand antwortete.
    »Du hattest recht. Ich musste unbedingt hierherkommen. Wir stecken zusammen in dieser Sache.«
    Die Stimme am anderen Ende warnte ihn, er sollte die junge Frau bloß nicht zu sehr liebgewinnen.
    »Natürlich nicht«, antwortete er und lachte. »Süß ist sieja, aber nur ein Mittel zum Zweck. Auf mich kannst du dich verlassen. Das solltest du wissen.«
    Auf die Erwiderung von der anderen Seite hin runzelte er die Stirn.
    »Wenn sie zu nah an die Wahrheit rankommt, muss sie weg. Das weiß

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