Mord zur besten Sendezeit
Stimme der Frau, die gedroht hat, Arabella umzubringen, nicht erkannt?«
Honey schüttelte den Kopf. »Aber sie hat gesagt, dass sie Arabellas Job übernehmen würde. Das könnte doch ein Anhaltspunkt sein, meinst du nicht?«
»Höchstwahrscheinlich. Wir haben bei Arabellas Agentin nachgefragt und bei den Leuten, die das letzte Programm produziert haben, das sie moderiert hat. Die Agentin hat furchtbar geflucht. Die Fernsehleute konnten nicht sagen, wie Arabellas Aussichten auf einen neuen Posten waren, außer dass man sie in Betracht gezogen hat.« Er runzelte nachdenklich die Stirn, schluckte und sagte: »Hat sie bei der Veranstaltung mit irgendwelchen Leuten länger zusammengestanden?«
»Mit jedem Mann, der im Raum war.«
Er nickte und kniff die Augen zusammen, wie Männer es oft tun, wenn sie vermuten, dass jemand, den sie nicht kennen, irgendwie sexuell geheimnisvoll sein könnte.
»Okay. War außer dir sonst noch jemand da, der sie offensichtlich nicht mochte?«
Honey reagierte heftig. »Jede Frau im Raum. Arabella Nevillehatte nichts für andere Frauen übrig, und die hatten nichts für sie übrig. Aber du glaubst doch nicht, dass eine Frau sie erwürgt haben könnte?«
Er schüttelte den Kopf. »Erwürgen, das ist normalerweise nichts für Mädels. Historisch betrachtet ist vielleicht Gift die bevorzugte Methode für die mordende Dame von Welt. Und dann wurde ja die Leiche auch noch in den Kamin gestopft. Dazu braucht man Kraft. Nein, ich denke, wir suchen einen männlichen Täter, obwohl es sicher nützlich sein wird, mit der Frau zu reden, die du belauscht hast. Sie hat wohl auch erwähnt, dass sie einen Profi für den Mord anheuern könnte? Das war vielleicht nur heiße Luft, aber andererseits hat sie es unter Umständen durchaus ernst gemeint.«
»Hast du die Gästeliste schon?«
Er nickte. »Ja, aber anscheinend stehen nicht alle, die da waren, auf der Liste drauf. Es sind auch Leute gekommen, die nicht eingeladen waren, Freunde von Freunden und so weiter. Schade, dass du die Stimme nicht erkannt hast. Bist du dir sicher, dass sie die Drohung ernst gemeint hat?«
»Es klang jedenfalls so, aber man weiß ja nie.« Sie hörte auf zu kauen, als ihr ein Gedanke kam. »Denk dir nur, vielleicht wäre es gleich an Ort und Stelle zum Mord gekommen, wenn ich nicht die Spülung betätigt hätte.«
»Eine Spülung zur rechten Zeit, sozusagen«, meinte Doherty. »Frauen! Man stelle sich das vor, gehen die sich in der Toilette an die Gurgel!«
»Und ihr Männer macht so was nicht? Nicht mal hartgesottene Alpha-Männchen wie du?«
Er schüttelte den Kopf. »Die haben zu viel damit zu tun, sich nicht auf die Schuhe zu pinkeln.«
Honey biss noch einmal von ihrem Sandwich mit Würstchen ab. »Ich wüsste zu gern, wie vielen Männern sie sonst noch auf den Sack gegangen ist – außer ihrem Ehegatten, meine ich?«
»Wieso glaubst du, dass sie ihm auf den Sack gegangen ist?«
»Machst du Witze? Neulich am Abend hat jeder Mann anihr geklebt wie eine Klette. Männer drehen ja bei solchen Frauen komplett durch.«
»Erkläre, was du mit ›solche Frauen‹ meinst«, forderte Doherty sie auf, während er sich eine weitere Scheibe Toast mit Butter bestrich und nach der Orangenmarmelade langte.
»Nun«, antwortete Honey, »sehr mädchenhaft, sehr rosa und außerordentlich geschickt darin, einem Mann das Ego so lange zu massieren, bis ein Teil von ihm ganz steif und der Rest Wachs in ihren Händen ist, wenn die Bemerkung erlaubt ist. Spaß hat es ihr auch noch gemacht. Ihr Ehegatte war nicht dabei, wahrscheinlich hatte er einfach die Nase voll davon, ihr beim Flirten zuzuschauen. Das ist meine Meinung – so!«
Doherty dachte darüber nach. »Kapiert. Sie war auf der Party und er nicht, und sie erregte bei den Männern große Aufmerksamkeit. Ich vermute, er ist eher der Typ, der gern zu Hause bleibt, ist ja nicht beim Fernsehen wie sie.«
»Das klingt, als hättest du viel für sie übrig.«
»Ich doch nicht. Nicht mein Fall«, antwortete Doherty und schüttelte den Kopf. Mit halbgeschlossenem Auge warf er ihr einen schrägen Blick zu. »Aber, he, das mit der Ego-Massage und so, das gefällt mir. Wenn du das mal ausprobieren möchtest …«
»Ich bin nicht so eine«, gab sie zurück, warf den Kopf nach hinten und wischte sich schwungvoll ein paar Krümel vom Kinn.
»Das klingt ganz so, als wärst du der Meinung, dass sie es verdient hatte, umgebracht zu werden.«
Honey schnitt eine Grimasse. »Jede Frau
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