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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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blau und lila lackiert waren, auf den Oberschenkel.
    »Na, das ist ein Ding! Ich hatte läuten hören, dass die gute alte Arabella tot ist – na ja, die, die im Fernsehen Arabella Neville war. Dann hat sie diesen Typen geheiratet«, meinte die Witwe Milligan. »Ich kannte sie, als sie noch nicht der große Star war. Außen hui, innen pfui, wie meine Mama immer gesagt hat.«
    Bunty Milligan – Künstlername Priscilla Pussy, exotische Tänzerin – machte keinen Hehl aus ihrer Herkunft und beschönigte auch nicht, aus welchen Gründen sie Reginald Milligan geheiratet hatte.
    »Ich wollte als Kind immer zum Ballett, aber ich mit meinem Akzent und meinen großen Titten, das wäre nie was geworden. Bei meiner Figur und meiner Begeisterung für das Tanzen war es beinahe selbstverständlich, dass ich exotische Tänzerin geworden bin. Hab wirklich überall getanzt. Vor Saudi-Prinzen, italienischen Grafen, deutschen Baronen und Gott weiß welchen anderen königlichen Hoheiten die Hüllen fallen lassen. Klar, auch vor texanischen Millionären. Aber irgendwann kommt die Zeit, wo einen all die Tanzerei nur noch müde macht, und meine Knie sind auch nicht mehr das, was sie früher mal waren. Nicht dass das jemand bemerkt hätte. Die sehen ja immer noch gut aus, finden Sie nicht?«
    Honey stimmte zu, dass Buntys Knie tatsächlich noch ein sehr angenehmer Anblick waren.
    »Es muss Sie trotzdem mitgenommen haben, das alles aufzugeben«, meinte Honey, die sich da gar nicht so sicher war, aber meinte, das müsse sie sagen.
    »Ach, eigentlich nicht«, erwiderte Bunty, das Champagnerglas in der einen, den Spiegel ihrer Puderdose in der anderen Hand.
    »Ich wünschte mir ein großes Haus und haufenweise Geld. Reg Milligan wollte einen warmen Bauch und ein Paar große Titten zum Ankuscheln. Ein fairer Handel ist kein Raub, pflegte mein guter alter Vater zu sagen. Daran ist doch nichts Schlimmes, oder?«
    Honey musste zugeben, dass Buntys »guter alter Vater« wahrscheinlich recht hatte. Seit undenklichen Zeiten heirateten Frauen Männer, um Sicherheit zu haben, und Männer heirateten Frauen, um regelmäßig Sex zu haben. Bunty hatte auch bereits klargestellt, dass sie keine scheinheilige Trauer über den Tod ihres Gatten an den Tag legen wollte und dass sie von seinem Ableben profitieren würde.
    »Das hätte ihn nicht gestört«, hatte sie Honey erklärt. »Solange ich glücklich bin.«
    »Er hat Ihnen einiges Geld hinterlassen?«
    »Über zehn Millionen. Damit sollte ich mir eine Weile Seidenbettwäsche leisten können.«
    Ganz gewiss, dachte Honey.
    Bunty würde wahrscheinlich nicht glücklich, sondern sehr glücklich werden. Sie verkündete, dass sie die Absicht hatte, noch ein paar Tage länger im Hotel zu bleiben, bis die Autopsie gemacht und Reginald begraben war. Der Autopsiebericht war allerdings vorhersehbar. Zu viel Fett in Kombination mit zu viel körperlicher Anstrengung nach zu viel Viagra. Danach würde Bunty zu der Kreuzfahrt einmal um die Welt aufbrechen, die die beiden bereits für ihre Flitterwochen gebucht hatten, allerdings erst nach einem kleinen Kaufrausch bei Harrods.
    »Kannten Sie Arabellas Mann?«, fragte Honey.
    Bunty warf die Hände in die Höhe und schnaubte beinahe vor Verachtung. »Ein windiges Arschloch war das. Hatte einen großen Ring in der Nase. Wenn er ein Stier gewesen wäre, hätten sie einen Strick durchgezogen – und ihm die Eier abgeschnitten. Das war wirklich überfällig!«
    Honey war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte, blinzelte und bat Bunty, ihre Antwort noch einmal zu wiederholen. Was Bunty mit größtem Vergnügen tat.
    Honey sackte auf ihrem Stuhl zurück. »Das habe ich gar nicht gewusst. Ich habe immer gedacht, Adam Rolfe wäre Bauunternehmer gewesen.«
    Bunty brüllte vor Lachen. »Ja, ihr letzter Ehemann war das wohl, aber der, den sie hatte, als ich sie kannte, hieß nicht Adam, und der war auch kein Bauunternehmer. Der Kerl, den ich als ihren Ehemann kannte, war ein Gangster, ein richtiger Schlägertyp. Gott weiß, warum sie auf Kerle wie den reingefallen ist, aber sie hat mal angedeutet, dass das was mit ihrer Familie zu tun hatte; ihr Vater und Matts alter Herr waren Kumpel oder so. Da wurde erwartet, dass sie zusammenkamen. So wird es wohl gewesen sein. Oh, und damals hieß sie nicht Neville. Sondern Casey. Tracey Casey.«
    »Die Ärmste. Was haben sich ihre Eltern bloß dabei gedacht, als sie ihr diesen Namen gegeben haben?«
    Bunty schnitt eine Grimasse und

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