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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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das kurze Röckchen, den Metallbrustpanzer und den Helm mit Federbusch an? Und nicht auf das gestärkte Hemd, die Fliege und die säuberlich gebügelte Hose?«
    »Du weißt genau, was ich meine.«
    »Ja. Ich hatte schon immer eine Schwäche für römische Soldaten. Oder Ritter in glänzenden Rüstungen. Besonders für Ritter in glänzenden Rüstungen«, sagte Lindsey und nickte noch zur Bestätigung.
    Emmett hatte am Tag zuvor abends Dienst im Restaurant gehabt.
    Honey wollte von ihm hören, was er von dem Ehepaar gehalten hatte, ehe sie die beiden unnötig störte.
    Also rief sie bei Emmett an, der ins Telefon gähnte, ehe er fragte: »Also, hast du mir vergeben?«
    »Wieso? Was hast du gemacht?«
    Er lachte. »Oh, Mrs. Driver. Sie sind’s.«
    »Muss ich dir was vergeben?«
    »Äh. Ich dachte, Sie wären jemand anders.«
    »Ja, offensichtlich.«
    Sie wartete ab, bis sie sicher sein konnte, dass er völlig wach war. »Milligan, Mr. und Mrs. Hast du gesehen, wie die beiden gestern Abend zu Bett gegangen sind?«
    »Oh, die. Ja klar …« Noch ein Gähnen. »Champagner. ZweiFlaschen.« Er gähnte schon wieder. »Um die Viagra-Tablette runterzuspülen.«
    Honey nahm an, dass dies die Sicht eines sehr viel jüngeren Mannes auf einen älteren, übergewichtigen Ehemann war. »Das vermutest du doch nur. Weil er ein bisschen älter ist als du, heißt das nicht, dass er körperlich nicht voll fit ist«, tadelte sie.
    »Das ist nicht nur eine Vermutung. Er hat mir selbst erzählt, dass dank Viagra sein kleiner Soldat noch immer strammsteht.«
    »Bitte keine Details.« Honey verdrehte die Augen. »Wo wir gerade beim Thema Soldaten sind, könnte ich vielleicht als Sponsorin eure Legionärswochenenden finanzieren, anstatt nur wie bisher mit Metallpolitur Unterstützung zu leisten?«
    Lindsey sackte vor dem Bildschirm immer weiter in sich zusammen.
    »Das wäre toll«, sprudelte es aus Emmett hervor. »Wenn Sie uns finanziell unterstützen, könnten wir unsere eigene Politur kaufen. Sie werden es nicht bereuen, Mrs. Driver.«
    »Das weiß ich. Ich kann es von der Steuer absetzen.«
    »Ich bezahle Ihnen die Politur. Entschuldigung.«
    Honey schüttelte den Kopf. »Nein, nein, wir schieben es auf die Fingerabdrücke am Geländer und belassen es dabei. Auf Wiedersehen, Emmett. Ruh dich gut aus. Bis sechs Uhr.«
    Sie wandte sich Lindsey zu, die allmählich hinter dem Computerbildschirm wieder auftauchte. Das Fiasko mit der Metallpolitur war ausgestanden. Honey war sich sicher, dass sie jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Tochter hatte.
    »Was Mr. und Mrs. Milligan angeht, so glaube ich, dass wir ihr Nichterscheinen zum Frühstück näher untersuchen sollten. Ich möchte das nicht allein machen. Komm bitte mit.«
    Sie holten den Generalschlüssel aus der Schublade hinter dem Empfangstresen und machten sich auf den Weg zur Treppe.
    »Danke, dass du Emmett unterstützen willst«, sagte Lindsey, deren Laune sich entschieden gebessert zu haben schien. »Daswird ihn sehr freuen. Er sieht echt toll aus in seiner Rüstung. Du musst dir das unbedingt mal anschauen. Vielleicht kommst du irgendwann zu einer der Vorführungen mit. Die tun echt alles, um so authentisch wie möglich zu wirken. Und sie sind einer wie der andere super gebaut und sehen großartig aus als Legionäre. Das wird dir gefallen.«
    Honey blieb wie angewurzelt stehen. »Ich glaube, wir sollten einen Mann mitnehmen.«
    Lindsey begriff sofort, was Honey durch den Kopf ging. »Ich hole Smudger.«
    In der weißen Kochuniform und mit dem roten Tuch um den Kopf begleitete der Chefkoch sie zum Zimmer der Milligans.
    Honey klopfte. »Mr. Milligan. Mrs. Milligan. Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«
    Jemand antwortete, wenn auch mit schwacher Stimme.
    Honey blickte zu Lindsey und Smudger. »Habt ihr das gehört?«
    Die beiden schauten verdutzt und schüttelten den Kopf.
    Honey presste ein Ohr an die Tür.
    »Da drin sagt jemand was«, meinte sie mit vor Konzentration gerunzelter Stirn.
    Smudger schob sie zur Seite.
    »Lass mich mal.«
    Er tat es Honey nach.
    »Ich glaube, ich habe auch was gehört«, meinte er dann.
    »Ja, aber klang es wie ›herein‹?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Moment mal. Jetzt kann ich was verstehen. Das ist … ja, genau … Hilfe! Jemand sagt: Hilfe!«
    Honey schloss die Tür zur Hochzeitssuite des Green River Hotels auf. Unter anderem stand in diesen Räumen ein drei Meter breites Himmelbett mit Brokatvorhängen in Hellblau

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