Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
Vom Netzwerk:
dass sie schon mal verheiratet war, folglich weißt du auch nicht, dass sie Kinder hatte.«
    Er stutzte. Die Trauerweiden am anderen Ufer bildeten einen schönen Hintergrund für seine schmale Gestalt. Zweifellos war er sehr überrascht.
    »Davon habe ich nichts geahnt. Ich dachte immer, sie hasste Kinder.«
    Honey schaute ihn nachdenklich an. Warum sollte eine Frau, die vielleicht selbst Mutter war, die Kinder ihres Ehemanns hassen? Oder vielleicht hatte sie sie gar nicht gehasst? Vielleicht hatte sie nur etwas dagegen gehabt, dass er Kontakt zu seinen Kindern hatte und sie nicht zu ihren? Vielleicht durfte sie ihre Kinder nicht mehr sehen. Vielleicht hatte man sie ihr vor langer Zeit weggenommen? Hatte das ihr Schwiegervater getan? War es vielleicht das gewesen?
    »Dominic glaubt, dass sein Vater der Mörder ist. Der Junge ist ganz verstört deswegen.«
    John nagte auf der Unterlippe, schaute sie an, wandte dann den Blick ab. Irgendetwas am anderen Flussufer schien seine Aufmerksamkeit erregt zu haben.
    John zuckte die Achseln. »Adam geht es wohl wirklich schlecht. Er macht sich Sorgen, und ich glaube, nicht nur um seinen Sohn. Ich fürchte, da ist mehr, aber ich weiß nicht, was es ist. Er liebt seine Kinder. Das weißt du, nicht wahr?«
    Honey runzelte die Stirn. »Wo ist er? Du könntest wegen Beihilfe zum Mord angeklagt werden. Das ist dir doch klar?«
    Die unterschiedlichsten Gefühle zeichneten sich auf seinem Gesicht ab. Dann nickte er. »Er hat sich ein neues Handy besorgt, und ich habe die Nummer. Ich vermute, sonst hat die niemand.«
    »Bring ihn dazu, sich der Polizei zu stellen. Nur so kann er seine Unschuld beweisen, nur so kann er vermeiden, dass du sechs Monate hinter Gitter musst. Die Polizei kann dein Telefon konfiszieren, und sie können die Nummer zurückverfolgen. Das weißt du bestimmt.«
    Die Schatten der herabhängenden Zweige verdeckten teilweise das Licht aus dem Restaurant, das auf seinem Gesicht flackerte. Honey hielt die Luft an. Sie sah, wie er nickte.
    »Überlasse alles mir. Ich schaue mal, was ich machen kann. Aber er hat es nicht getan, Honey. Er hat nicht den Mumm für so etwas. Und er hat Angst. Ich weiß nicht, wovor er Angst hat. Aber das kannst du mir glauben, er hat Angst.«
    Honey schüttelte den Kopf. Die Brise, die vom Wasser kam, wehte ihr ein paar Haarsträhnen ins Gesicht. Sie überlegte, dass sie möglicherweise wusste, vor wem Adam Angst hatte, obwohl John den Grund dafür vielleicht nicht ahnte. Es musste etwas mit Arabellas Vergangenheit zu tun haben. Das musste einfach so sein.
    Honey schaute John an. »Das hat die Polizei zu entscheiden, John. Klar, die sind nicht unfehlbar, aber anders geht es nicht. Ich gebe dir Zeit bis morgen früh.« Sie wandte sich abrupt ab und ging fort.
    »Ich begleite dich nach Hause«, rief er hinter ihr her.
    Sie winkte ihm über die Schulter zu. »Heute Abend nicht«, erwiderte sie. Sie hatte einen Kloß im Hals und schluckte schwer. Die ganz besondere Freundschaft zwischen ihr und John hatte einen Riss bekommen, und sie war sich nicht sicher, ob sie je wieder werden würde wie früher.
    Steve Doherty war wach und munter. Er wollte auf keinen Fall zugeben, dass er sich noch nicht völlig erholt hatte.
    Am Handy teilte ihm Honey mit, sie hätte eine heiße Spur entdeckt, die zum möglichen Aufenthaltsort von Adam Rolfe führen könnte.
    »Aber ich muss das noch mal genau überprüfen, ehe ich dir Genaueres dazu sagen kann. Ach, und wusstest du, dass Arabella gemalt hat? Ich habe gestern Abend in einer Ausstellung eines ihrer Bilder gesehen.«
    »Und? War es gut?«
    Honey überlegte. »Nein. Jedenfalls hat das Bild daneben eher meine Aufmerksamkeit erregt. Darauf war das Außengebäude zu sehen, in dem ich Arabella gefunden habe. Gemalt hat es die Opernsängerin, die neulich bei mir war. Das Bild war ziemlich gruselig.«
    »Arabellas Bild könnte vielleicht wertvoll sein, jetzt, da sie tot ist.«
    Honey schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«
    »So schlimm?«
    Sie nickte. »So schlimm.«
    Doherty stöhnte, als er sich auf die andere Seite drehte.
    »Pass auf deinen Rücken auf«, warnte ihn Honey. »Der braucht noch viel liebevolle Aufmerksamkeit.«
    »Ich verlasse mich da ganz auf dich. Bis heute Abend!«
    Honey rief noch bei Casper an, um sich zu entschuldigen, weil sie das Bootshaus verlassen hatte, ohne sich von ihm zu verabschieden.
    »Aber ich bin froh, dass ich hingegangen bin«, sagte sie zu ihm. »Ich habe dabei eine

Weitere Kostenlose Bücher