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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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sehr wichtige Spur in unserem Mordfall aufgetan.«
    »Ersparen Sie mir die Einzelheiten, mein liebes Mädchen! Der Hinweis möge genügen, dass ich mich darauf freue, dass wir in Bath unsere Selbstachtung wiedergewinnen.«
    Honey fand, dass das seltsam klang. Als wäre Casper eine zweitrangige Schauspielerin, die man oben ohne auf der Bühne eines Nachtklubs erwischt hatte.
    Honey jedenfalls war alles andere als glücklich. Nur die Verabredungmit Doherty später im Zodiac Club munterte sie ein wenig auf.
    »Dann erzähle ich dir, wie ich vorangekommen bin«, versprach sie ihm.
    Im Green River herrschte emsige Geschäftigkeit. Die Newbourne Nannies hielten ihre alljährliche Konferenz dort ab. Honey erkundigte sich bei Lindsey, wie alles lief.
    »Mary Jane findet ja, dass sie Mary Poppins nicht das Wasser reichen können«, antwortete Lindsey. »Ich für meinen Teil denke, dass sie das sehr wohl schaffen.«
    Aus dem Konferenzraum strömten junge Frauen mit wachen Gesichtern, die adrette dunkelblaue Uniformen mit roten Paspeln an Kragen und Manschetten trugen. Diese Kindermädchen waren dazu ausgebildet, sich um die lieben Kleinen der Reichsten der Reichen zu kümmern. Sie waren überall auf der Welt sehr gefragt. Die Vereinigung der Newbourne Nannies war in jener vergangenen Zeit gegründet worden, als jede Familie, die es sich leisten konnte, ihre Babys und Kleinkinder jungen Frauen anvertraute und sich auf eine strenge Routine verließ.
    Als Adelaide Newbourne Honey erblickte, strahlte die Enkelin des Gründers Matthias Newbourne übers ganze Gesicht und kam mit großen Schritten zu ihr herüber. Sie war eine kräftig gebaute Frau, und jede Pore atmete Effizienz und Autorität.
    »Mrs. Driver. Die Newbourne Nannies grüßen Sie. Perfekte Vorbereitung. Rein gar nichts wurde übersehen. Allerdings hätten wir Earl Grey vorgezogen. Oder Darjeeling. Meine Mädchen sind erlesene Getränke gewöhnt, genau wie ihre Arbeitgeberinnen.«
    Honey dankte ihr für das Kompliment. Und versprach, dass bei zukünftigen »Nannies«-Veranstaltungen der bevorzugte Tee gereicht würde.
    Adelaide Newbourne schnaufte zufrieden. »Ehre, wem Ehre gebührt. Übrigens auch diese junge Dame hier hat Lob verdient. Vorbildlich«, sagte sie mit einer kurzen Kopfbewegung zuLindsey. »Wenn Sie je daran denken, eine andere Laufbahn einzuschlagen, rufen Sie mich an, junge Dame.«
    Jeder andere hätte die plötzliche Anspannung in Lindseys Zügen übersehen, aber Honey war ja ihre Mutter.
    »Mögen Sie Kinder?«, fragte Miss Newbourne fröhlich, und ihre roten Wangen glänzten wie polierte Äpfelchen.
    Lindsey lächelte. »Wenn sie so weit wie möglich weg sind.«

Einunddreißig
    Im Zodiac Club war die Hölle los. Steaks, Würstchen und in Knoblauch marinierte Garnelen brutzelten auf dem Grill. Die Kellnerinnen schlängelten sich zwischen den Tischen hindurch, trugen mit Essen vollgehäufte Teller in beiden hocherhobenen Händen.
    Honey und Doherty diskutierten das Für und Wider des Falls, angefangen mit Adam Rolfes erster Frau Susan, die nicht wieder geheiratet hatte und aus Bath nach Bradford-on-Avon gezogen war.
    »Seltsam, dass sie in Bradford-on-Avon wohnt«, sagte Doherty. »Meiner Meinung nach ist das viel zu nah bei ihrem Mann, wenn man bedenkt, dass sie die Verlassene war. Ich hätte gedacht, dass sie ganz weg will. Ein neues Leben anfangen und so.«
    »Das hätte ich auch gedacht. Aber andererseits hatten sie drei Kinder miteinander. Der Ehemann hat Besuchsrecht. Nicht dass ihm seine zweite Frau erlaubt hätte, dieses Recht auszuüben. John Rees sagt, dass Arabella die Kinder hasste. Aber er wusste nichts von Arabellas erster Ehe oder darüber, dass sie vielleicht selbst Kinder hatte.«
    Dohertys Augen wurden ganz dunkel. »Man hätte doch meinen können, dass Adam sich bemüht hätte, seine Kinder zu sehen. Ich hätte das gemacht.«
    Doherty und seine Exfrau lebten über hundert Meilen voneinander entfernt. Seine Tochter, die im Teenageralter war, erschien gelegentlich, doch eigentlich nur, wenn sie sich mit ihrer Mutter gestritten hatte und die Unterstützung ihres Vaters – und sein Geld – brauchte, um den Kopf über Wasser zu halten.
    Honey gab nicht nach. »Sie hat immer noch viel für ihn übrig. Darauf wette ich zehn Pfund.«
    »Die Wette gilt.«
    »Aber ich bin mir nicht sicher, dass er es getan hat, Steve. Ich meine, er ist eigentlich eher der ängstliche Typ. Sie war viel stärker als er. Und er ist nicht gerade kräftig

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