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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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sich auf den Weg zum Balkon. Sie war entschlossen, John über seine Beziehung zu Arabella Rolfe und über den Aufenthaltsort ihres Mannes Adam zu befragen. John war zwar ihr Freund. Aber sie musste es tun.
    Als er sie näherkommen sah, richtete sich John Rees auf, als müsste er sich für einen Angriff wappnen. Er schaute ihr zu, wie sie auf ihn zugestöckelt kam.
    »John.«
    »Honey.«
    »Ich muss dir ein paar Fragen stellen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.«
    »Und was ist, wenn ich nicht antworten möchte?«
    Sie zog ihr Handy hervor und hielt es in die Höhe, so dass er sehen konnte, was es war. »Dann muss ich leider der Polizei sagen, dass ich glaube, dass Adam Rolfe bei dir wohnt.«

Dreißig
    Sie gingen zum Flussufer herunter. John lief gedankenverloren neben Honey her, mit gesenktem Kopf und in den Hosentaschen vergrabenen Händen. Das Gras war feucht, die Erde darunter federte leicht. Honeys Schuhe mit den hohen, staksigen Absätzen hatten ihre Pflicht und Schuldigkeit getan, und sie hatte wirklich genug von ihnen. Sie ging barfuß, einen Schuh in jeder Hand.
    »Ich habe es Adam versprochen«, sagte John schließlich. »Er braucht das Geld.«
    »Wo ist er?«
    John seufzte. »Ich weiß es nicht – jedenfalls nicht sicher. Er hat irgendwo ein Boot auf einem Fluss – ich glaube, auf der Themse. Er ruft mich täglich an.«
    »John, du musst ihn überreden, dass er sich stellt.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Er schüttelte den Kopf. »Er hat Arabella nicht umgebracht. Ich kann nicht glauben, dass er es war. Ich will nicht glauben, dass er es war.«
    »Was sagt er denn, wo er an dem Abend war?«
    »Na ja. Du weißt doch, wie sehr er die Oper liebt …, und er hat da eine Freundin. Eine enge Freundin. Die hat ihm eine Karte geschenkt.«
    »Sag bloß, das war Sofia Camilleri.«
    »Sie ist sehr heißblütig.«
    »Das findet ihr Ehemann auch. Und sie glaubt, dass er einen Privatdetektiv auf sie angesetzt hat. Sie dachte, ich wäre das. Sie erfreut sich zudem der Begleitung eines Sexprotzes in hautenger Sportkleidung. Seltsam, wie diese Art von Klamotten auf Frauen in den besten Jahren zu wirken scheint …«
    »Ehemann und Ehefrau verbringen viel Zeit getrennt voneinander, aber es ist nicht ganz …«
    Honey hörte nicht zu. »Ich kann verstehen, wohin so was führen kann.«
    »Da irrst du dich«, sagte er zu ihr.
    Sie blieben am Flussufer stehen. Honey schaute ihm in die Augen. »Ich weiß, dass Adam Geldsorgen hatte, aber es war mir nicht klar, dass er auch eine Affäre hatte.«
    John erwiderte ihren Blick. »Die beiden hatten keine Affäre. Es ging ums Malen. Sofia ist eine begeisterte Aquarellmalerin. Adam hat ihr erlaubt, in Cobden Manor zu malen, wo immer sie wollte.«
    »Daher das Bild«, sagte Honey und deutete über die Schulter zum Bootshaus zurück.
    »Genau. Aber du hattest recht mit Adams Investitionen. Früher hat er sein Geld in Immobilien gesteckt. Er hat damit ein Vermögen verdient. Doch dann hat er in ein Projekt in Spanien investiert, ein gigantisches Projekt. Es war viel zu groß für ihn, so dass er das Geld nicht allein aufbringen konnte. Also wurde ein Konsortium gegründet, und andere Leute kamen mit ins Boot. Leider ist alles schiefgegangen. Es stellte sich heraus, dass das Land, auf dem sie bereits mit dem Bauen begonnen hatten, gar nicht als Bauland ausgewiesen war, ja, dass es ihnen nicht einmal gehörte. Zu allem Überfluss hatte Adam, als die Verluste immer größer wurden, auch noch mit seinem Privatvermögen gebürgt. Und dann ist alles zusammengekracht wie ein Kartenhaus.«
    »Ich nehme an, Arabellas Ansprüche haben die Sache auch nicht gerade besser gemacht.«
    John lächelte ein wenig wehmütig und schaute sie leicht tadelnd von der Seite an. »Arabella war nicht nur die üble Zicke, als die alle sie beschreiben. Sie hat Adam ihr Vermögen zur Verfügung gestellt. Anscheinend hatte sie einiges angespart. Geld, das sie von ihrer Familie hatte.«
    In Honeys Kopf schrillten die Alarmglocken. »Von ihrem Vater?«
    Er zuckte die Achseln und vergrub die Hände wieder in denHosentaschen. »Das nehme ich an. Ich weiß es aber nicht genau.«
    »Wusstest du, dass sie früher Tracey Casey hieß?«
    »Wirklich?« Er zog erstaunt die Augenbrauen in die Höhe. Ein belustigtes Lächeln erhellte seine Züge. »Dafür hätte man ihre Eltern erschießen sollen.«
    »Dann wurde sie Mrs. Dwyer.«
    »Sie war schon einmal verheiratet? Das habe ich nicht gewusst.«
    »Du hast also nicht gewusst,

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