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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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erreicht, die offizielle Nachforschungsagentur der Sommerolympiade. Bitte hinterlassen Sie Ihren Namen und nehmen Sie eine Nummer.« Piep. Keine Nachrichten.
    Ich dieselte mich ordentlich ein, während ich Sabrinas Nummer wählte. Ich mußte noch einiges überprüfen und zusehen, daß Alex mit mir zum Studio von Channel 6 fuhr, um einen gemütlichen Nachmittag damit zu verbringen, in fremde Büros einzudringen.
    Das Telefon klingelte zweimal, ehe Patty aufhob. »Hallo, Delorean.«
    »Hier ist Wanda.«
    »Wanda, ich freue mich sehr, daß Sie anrufen. Ich habe eine Frage bezüglich Ihres Honorars.«
    Diese Art von Fragen hasse ich. »Wir hatten uns auf fünfzehnhundert geeinigt.«
    »Ja, aber heißt das, daß ich Alex gesondert bezahlen soll, oder ist das Geld für Sie beide gedacht, daß Sie es sich teilen?«
    Ich konnte es ja mal versuchen. »Alex bekommt in der Regel auch fünfzehnhundert.«
    »Dann fürchte ich, daß ich einen von Ihnen beiden entlassen muß«, sagte sie.
    »Sie haben allerdings insofern Glück, als der November unser Doppel-Whopper-Monat ist, da gibt es zwei zum Preis von einem.«
    »Das wiederum hatte Alex nicht erwähnt.«
    »Geben Sie ihn mir doch mal, dann erinnere ich ihn daran.« Patty schaltete mich in die Warteschleife ein.
    Nach ein paar Sekunden kam Alex dran. »Wanda. Wie ist es gelaufen?«
    Ich beschloß, mich nicht auf eine detaillierte Schilderung einzulassen. Es konnte ja durchaus sein, daß Sabrina an einem zweiten Apparat zuhörte. Sie würde es nicht besonders schätzen, daß ich mich mit Buster so gut vertragen hatte. »Komm bitte in einer halben Stunde zum Channel 6.«
    »Geht nicht.« Er wagte es, mir eine Absage zu erteilen? »Ich muß hierbleiben und Unsere Klientin bewachen. Geh mal ohne mich.«
    »Ich brauche dich aber, um ein paar Schlösser aufzukriegen.« Alex ist der Einbruchspezialist unserer Firma. Er hat schon mehrfach versucht, mir das beizubringen, aber ich bin einfach ein zu mädchenhaftes Mädchen, um im Bereich technischer Details etwas zu leisten.
    »Wo bist du gerade?« fragte er.
    »Do It Right.«
    »Das Werkzeug ist im Hängeregister unter D wie Dietriche untergebracht. Nimm es und arbeite damit. Ich komme hier nicht weg.« Er machte eine Pause. »Sabrina braucht mich jetzt.«
    Das klang allerdings sehr merkwürdig. »Ist alles in Ordnung?« fragte ich. »Geht es Lola gut?«
    »Es geht uns allen prima, Wanda. Sogar besser als das. Wir machen hier gerade Frühstück. Ich ruf dich später wieder an.« Er legte auf. Aber er weiß doch gar nicht, wo ich später sein werde, dachte ich, während ich den stummen Hörer in der Hand hielt. Patty stand ganz kurz davor, einen von uns beiden zu feuern — und so wie das eben geklungen hatte, würde dieser eine aller Voraussicht nach ich sein, egal ob ich zehn arabische Terroristen mit vergifteten Lippenstift-Pfeilen zur Strecke gebracht haben mochte oder nicht. Ich fragte mich, ob das wohl hieß, daß ich aus dem Rennen geworfen worden war. Vielleicht wußten sie, daß ich mich heute morgen mit Buster herumgetrieben hatte. Vielleicht war das alles Teil einer neuen Strategie, die Alex sich ausgedacht hatte und von der ich nichts wußte. Ich legte den Hörer auf und ging zum Ablageschrank, aus dem ich unsere Dietriche herausholte.
    Allerdings führe immer noch ich diese Untersuchung durch, sagte ich mir trotzig. Ich fragte mich, was es wohl bei den Deloreans zum Frühstück gab. Ich ließ den
    Bund Dietriche an einem Finger kreisen. Das Büro nebenan war an Sonntagen immer geschlossen. Ich habe schon des öfteren einen Teebeutel von dem netten Mädel nebenan ausgeliehen, die dort den Telefondienst macht. Sie raucht und ist außerdem ein Schokoladenjunkie. Ich fragte mich, ob sie wohl eines ihrer beiden Suchtmittel übers Wochenende in ihrer Schreibtischschublade hatte liegenlassen.
    Eine Trockenübung konnte jedenfalls nichts schaden. Die Aufschrift auf der Tür der benachbarten Marketingfirma lautete GELD IM SCHLAF VERDIENEN. Es war eine sehr mobile Firma — die rauchende Empfangsdame hatte mir erzählt, daß sie alle paar Monate in ein neues Büro zogen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, warum. Ich ließ mich auf die Knie nieder. Ein inneres Beben vermittelte mir das Wissen, daß sich hinter der Tür große Schätze verbargen. Ich versuchte, mich zu erinnern, was Alex mir beigebracht hatte. Such den Schlüssel heraus, der zur Art des Schlosses paßt. Das Schloß sah aus wie alle anderen Schlösser auch. Scheiße,

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