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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Angaben zu den Eigentümern dabei. Simon muss gedacht haben, dass er im Lotto gewonnen hatte, als er einen Titel erkannte, den er erst einige Monate zuvor an jemanden verkauft hatte. Ihre Ladyschaft hat sich nicht mit ihm in Verbindung gesetzt, um sich zu beschweren, weil er sie betrogen hatte. Ihr Titel war echt. Vielmehr hat ihr Simon die Information verkauft, dass ihr Vetter ihren Namen missbrauchte, um ohne ihre Zustimmung bestimmte Gegenstände zu verscherbeln. Dann hat sie ihn angerufen, um mit ihm ein Gespräch über die Filmrollen zu vereinbaren.«
    »Wem haben diese Filmrollen eigentlich ursprünglich gehört?«
    »Einem Mann, der fotografische Geräte und Erinnerungen sammelte.«
    Steve zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.
    Honey lächelte. »Ich denke schon den ganzen Tag darüber nach. Der Urgroßvater von Lady Templeton-Jones und Sir Ashwell Bridgewater. Was meinst du? Meinst du, Bridgewater könnte es getan haben?«
    »Du bist voreingenommen. Du kannst ihn nicht leiden.«
    |274| »Ich hasse Leute, die bei mir anrufen und versuchen, mir irgendwelches Zeug aufzuschwatzen, das ich nicht will.«
    »Und deswegen hat er seine Kusine umgebracht, damit sie diese Filmrollen nicht in die Hand bekam«, sagte Steve.
    Honey schüttelte den Kopf. »Ich würde mich freuen, wenn er auf der Stelle verhaftet würde, aber ich bin mir nicht sicher, ob er sie dazu wirklich umbringen musste. Ich habe Lindsey gebeten, bei Freunden nachzufragen, die eine große Anwaltskanzlei haben. Der Vorfahr der beiden stammte aus Bath, also hat er vielleicht auch sein Testament hier aufsetzen lassen.« Sie lehnte sich mit strahlenden Augen vor. »Und so war es auch! Jetzt, da seine Kusine nicht mehr lebt, kriegt Bridgewater alles!«
    »Dann wollen wir uns doch mal mit ihm unterhalten.« Steve schob seinen Barhocker zurück, der quietschend über den Boden scharrte.
    »Jetzt gleich?«
    »Warum nicht?« Doherty legte beide Hände an Honeys Barhocker und drückte auch den nach hinten. Nun blieb ihr nichts anderes übrig. Sie musste aufstehen. »Leute sind immer am leichtesten zu beeindrucken, wenn sie gerade aufgewacht sind.«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Und am verletzlichsten. Du willst doch keine Anzeige wegen Polizeischikane riskieren?«
    »Ich habe eine Eintrittskarte!«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Die Handtasche seiner Kusine. Die steht auf der Polizeiwache. Bridgewater liegt mir schon seit Tagen in den Ohren, wann er sie endlich bekommt.«
    »Ich dachte, die hättest du ihm schon längst gegeben.«
    »Das war ziemlich gemein, da hast du recht. Aber ich muss gestehen, dass es mir höllischen Spaß bereitet hat, den Schleimer ein bisschen zappeln zu lassen.«
     
    Es war schon viertel vor zwölf, als sie endlich in Dohertys Auto saßen, nachdem sie zur Polizeiwache gegangen waren und die Tasche abgeholt hatten.
    |275| Honey zuliebe hatte er das Verdeck geschlossen. Sie war ihm sehr dankbar dafür. Steve hätte nach all den Jack Daniel’s eigentlich nicht Auto fahren sollen, aber er behauptete, die Nachtluft würde schon dafür sorgen, dass er wieder einen klaren Kopf bekam. Er versicherte ihr, alles würde gut.
    Sie hatte die Tasche der Lady auf dem Schoß. War diese Tasche nicht groß genug, um ein verstecktes Geheimfach zu besitzen? Honey liebte ja selbst große Handtaschen, konnte also die Verstorbene gut verstehen. Wahrscheinlich wäre Doherty nicht sonderlich begeistert, wenn sie das Ding noch einmal aufmachte und nachsah. Ihre Finger trommelten auf das weiche Leder. Es juckte sie gewaltig in den Fingern, wie immer, wenn sie etwas Verbotenes tun wollte! Etwas Aufregendes. Ganz sicher sehr Aufregendes. Es könnte doch etwas in dieser Tasche verborgen sein. Oder auch nicht. Aber wenn …
    Doherty unterbrach ihre Träumereien. »Ich kann Gedanken lesen, Honey Driver. Die Verlockung ist groß, stimmt’s?«
    Diesmal konnte sie nicht lügen. »Ich habe versucht, mich an all die Dinge zu erinnern, die sich in der Tasche befinden. Ich weiß noch, dass du eine Liste gemacht hast.«
    »Die habe ich dabei.«
    »Keine Geheimfächer?«
    Er wandte die Augen von der Straße und schaute sie an. »Es ist ein Monster von einer Tasche, aber nein, Geheimfächer gibt es keine.«
    Honey biss sich auf die Lippen. Sie war enttäuscht. »Also, was ist der größte Gegenstand auf deiner Liste?«
    »Lass mich überlegen. Ja! Ja! Ich weiß, die Dose mit den Kontaktlinsen. Eine Dreimonatspackung in einer grünen Schachtel.

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