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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Manager ist mir doch egal. Aber was ist mit dem armen Teddybär?«

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    Honey ging noch kurz im Auktionshaus vorbei. Alistair versprach ihr, sie wissen zu lassen, wer die Filmrollen zur Auktion angemeldet hatte. Er wollte anrufen, sobald er nachgesehen hatte.
    Da kam ihr noch ein Gedanke. Sie erkundigte sich, was das Bonhams mit all seinem alten Papierkram machte.
    »Wie gesagt, schreddern, Mädchen. Ich fände zwar, es wäre sicherer, wenn man das Zeug verbrennen würde. Aber mich fragt ja keiner.«
    Jetzt war es an der Zeit, dass sich Honey wieder mit ihrer Mutter vertrug. Gloria war immer noch ziemlich pikiert, dass Honey sich so vehement gewehrt hatte, als sie den Laden beim Hotel übernehmen wollte. Den Vorwand, dort müssten alle elektrischen Leitungen erneuert werden, hatte sie nicht gelten lassen.
    »Alles faule Ausreden! Ich merke, wenn ich nicht erwünscht bin!«
    Jetzt musste Honey der alten Dame ordentlich Honig ums Maul schmieren.
    Sie verband eine Stippvisite bei ihrer Bank, um dem Filialleiter um den Bart zu gehen, mit einem Besuch beim Second Hand Rose. Gloria Cross und ihre Freundinnen hatten sich in dem neuen Laden, wo zuvor nautische Erinnerungsstücke zum Verkauf gestanden hatten, bereits häuslich eingerichtet.
    Diese Reihe von Ladenlokalen schien nicht gerade vom Glück verfolgt zu sein. Die Fenster des Geschäftes nebenan waren leer. An der staubigen Scheibe lehnte ein großes Schild »Zu vermieten«.
    Eine altmodische Ladenglocke läutete, als Honey die Tür aufmachte.
    Gloria Cross war in ihrem Element. »Wenn ich nicht noch |269| ein paar Kleiderständer bekomme, bringe ich noch jemanden um.«
    »Kommt ihr klar?«, erkundigte sich Honey betont fröhlich.
    »Gerade eben«, antwortete Margaret. »Wir hatten keine Zeit, hier die nötigen Einbauten vornehmen zu lassen.«
    Ihre Mutter kniff die Augen zusammen, als sie Honey sah. »Ich habe einen Mann herbestellt, der noch weitere Kleiderstangen anbringen soll. Inzwischen müssen wir eben sehen, dass diese hier ausreichen.«
    »Diese hier«, das waren Kleiderständer mit Rollen, die man ganz leicht vom Lastwagen in den Laden schieben konnte.
    Honey ließ die Augen schweifen, als wäre der Laden auf den ersten Blick so eindrucksvoll wie Macy’s oder Harrods, was nun wirklich nicht der Fall war. »Das wird toll aussehen.«
    Der anklagende Blick ihrer Mutter folgte ihr.
    Die improvisierten Kleiderstangen waren alle am richtigen Platz. Honey strich mit den Fingern an Reihen von Kleidungsstücken in verschiedenen Lilatönen von zartem Flieder bis Dunkelviolett entlang. Automatisch hielt sie bei einem Kleid inne, das ziemlich anständig aussah – aus einem leichten Wollstoff, klassisch geschnitten, mit wadenlangem Rock. Näheres Hinsehen bestätigte, dass es sich um Topqualität handelte.
    Sie hielt das Kleid ans Licht. »Das ist aber wunderschön.«
    Ihre Mutter wandte den Kopf um und sah, wie sie das schlichte, aber großartig geschnittene Kleid beäugte.
    »Das ist von Jean Muir. Probier’s mal an.«
    Das machte Honey auch. Es sah gut aus, wirklich gut.
    Ihre Mutter strahlte. »Dazu brauchst du noch eine passende Tasche und passende Schuhe, finde ich.«
    »Also, ich weiß nicht …«
    Zu spät. Diese Versöhnung würde sie teuer zu stehen kommen. Richtig teuer!
    Als sie kurz darauf das Second Hand Rose verließ, fühlte sie sich völlig ausgelaugt – und ausgenommen. Selbst ein Gebrauchtwagenhändler hätte von ihrer Mutter noch ein, zwei Tricks lernen können. Sie war gut. Richtig gut.
    |270| Wieder im Hotel, ging Honey in ihr Büro, ließ die Tüten fallen und sackte hinter dem Schreibtisch zusammen.
    Dort entdeckte Lindsey sie und gab ihr gleich gute Ratschläge.
    »Trag es einfach. Dann hast du was für dein Geld und fühlst dich besser.«
    Honey wühlte in dem Berg unbezahlter Rechnungen, hinter dem sie sich verschanzt hatte. »Ich wüsste nicht, wo ich so was anziehen sollte«, antwortete sie düster.
    »Geschäftlich oder zum Vergnügen, du wirst schon jemanden finden, der mitgeht.«
    Honey überlegte. Ja, auf diese Weise könnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie nahm das Telefon zur Hand. Doherty meldete sich.
    »Ich habe heute Abend nichts vor.«
    »Toll, für einen Schnellen hätte ich Zeit.« Er legte eine winzige Pause ein. »Einen schnellen Drink, meine ich.«
    Sie stellte sich sein Lächeln vor. Und ihr wurde ganz warm ums Herz.

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    Bath ist eine Stadt der Einbahnstraßen. Manchmal

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