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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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blauen Rauchwolke verschwand.
    Honey hatte das schwarze Zweirad wiedererkannt.
    »Der war’s!«
    Doherty war schockiert. »Wie bitte?«
    »Er. Der Typ, der mich entführt hat. Er fährt immer so wild, gibt an, wie das Biker manchmal machen. Die komplette Macho-Nummer. So nach dem Motto: meiner ist größer als deiner. Mein heißer Ofen, also das Motorrad, meine ich.«
    Inzwischen war Steves Miene finster und ein bisschen furchterregend geworden. Welches Zauberwort hatte sie gesprochen?
    »Hast du das Nummernschild erkannt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du bist sicher, dass das der Mann war, der dich entführt hat?«
    »Absolut.«
    »Hast du ihn schon mal woanders gesehen?«
    Sie nickte. »Ja, hier und da. Meistens, wenn ich gerade eine Straße überqueren will. Und ich glaube, ich habe ihn auch schon vor dem Hotel rumhängen sehen.«
    Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Lindsey musste ihn doch auch bemerkt haben. Komisch, dass sie nie etwas erwähnt hatte.
    Doherty schloss die Augen und rieb sich die Stirn. »Großer Gott!«
    Als er erneut aufblickte, hatte er wieder diesen merkwürdigen Gesichtsausdruck. Er schaute überall hin, nur nicht in ihre Augen. »Komm, ich bringe dich jetzt nach Hause.«
    »Aber ich hatte gedacht, wir würden etwas essen gehen, auf einen Drink oder sogar …«, sie holte tief Luft, »… zu dir nach Hause?«
    Sie versuchte, sich bei ihm unterzuhaken. Er schob sie brüsk |125| von sich. Gleichzeitig schaute er sich nervös um. Seine Augen suchten etwas … Vielleicht auch nicht.
    »Lass ihn bloß nicht mitkriegen, dass wir uns nahestehen.« Noch immer schaffte er es nicht, ihr in die Augen zu schauen.
    »Na ja, wenn du meinst …«
    »Sei mir bitte nicht böse.«
    Bei seinen nächsten Worten brannten ihr die Ohren.
    »Ich muss dir was erklären. Aber erst, wenn wir im Auto sitzen.«
    Bei einem Kaffee aus dem Pappbecher erläuterte er ihr die Sachlage.
    »Es gibt da einen Kerl, den ich hinter Gitter gebracht habe. Er heißt Warren Price und sinnt auf Rache. Einem Mitgefangenen hat er erzählt, seine Gefühle wären zutiefst verletzt worden. Seine Liebste hat ihn verlassen, während er im Kittchen saß, und mir gibt er daran die Schuld. Also ist es wohl seiner Meinung nach nur fair, wenn auch ich eine Frau verliere, die mir nahesteht. Ich wollte dich nicht beunruhigen. Bitte verlange nicht von mir, dass ich dir seine Logik erkläre. Warren Price hat nämlich keine.«
    »Das klingt ziemlich schrecklich«, meinte Honey und rang sich ein nervöses Lachen ab.
    Steves Miene blieb ernst. »Das ist überhaupt nicht komisch. Sonst hätte ich nicht so viel Abstand von dir gehalten.«
    Da war wohl noch etwas anderes, das er ihr nicht erzählte. Sie konnte es ihm von den Augen ablesen.
    »Ist schon was passiert?«
    Nach kurzem Zögern nickte er. »Die Polizistin, mit der ich joggen war, liegt im Krankenhaus. Gestern Abend hat er sie erwischt, als sie allein unterwegs war. Zum Glück wurde er von jemandem überrascht. Sie ist nicht in Lebensgefahr.«
    Honey dämmerte die Wahrheit. »Der Kerl lauert mir auf? Du glaubst, er könnte der Typ auf dem Motorrad sein?«
    Steve nickte. »Schon möglich.«
    Nun wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Verkehr zu, der um den Queen Square brandete. »Hast du sein Gesicht gesehen?«
    |126| Sie schüttelte den Kopf.
    Doherty pustete auf seinen dampfenden Kaffee, während er sich die Hände an dem Pappbecher wärmte. »Beim nächsten Mal versuche bitte das Nummernschild zu erkennen – aber sei vorsichtig. Wenn es wirklich Warren Price ist, dann ist er gefährlich. Richtig gefährlich.«

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    Honeys abgrundtiefe Abneigung gegen Ashwell Bridgewater war noch nicht verflogen. Ihre Wut war keineswegs abgeebbt, als sie das Auktionshaus betrat. Alistair schloss gerade ab und hatte sich über einen seiner vielen Aktenschränken gebeugt. Er hörte ihre Schritte und wandte sich zu ihr um.
    »Hallo, Mädel! Kann ich was für Sie tun?«
    »Ist Ihnen je der Gedanke gekommen, Sie könnten ein echter Landedelmann werden, Alistair?«
    Der große rothaarige Schotte hielt inne und schaute sie über die Schulter an.
    »Warum sollte ich denn so was tun wollen?«
    »Manchen Leuten gefällt das. Sie glauben, dass es ihnen zu mehr Ansehen verhilft.«
    »Also, mir würde das nur gewaltig auf den Geist gehen und zudem die ewige Verachtung meiner sozialistischen Verwandtschaft einbringen.«
    Honey lächelte und tadelte sich im Geiste, dass sie überhaupt gefragt hatte. Alistair

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