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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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war Vornehmtuerei wirklich völlig fremd. »Ich bin an einer Morduntersuchung beteiligt«, hub sie an. Nachdem Alistair den Aktenschrank zugeschlossen hatte, drehte er sich zu Honey um und klatschte mit seinen Pranken auf die Theke. Das war eine seiner rustikalen Angewohnheiten. Honey zuckte jedes Mal zusammen.
    »Ja, Mädel, ich weiß. Es geht um die Frau, die bei Satchwell abgemurkst wurde. Die Ärmste. Irgendjemand muss allerdings was davon gehabt haben – na, zunächst mal Joe Satchwell. An dessen Schaufenster sind die Schaulustigen in hellen Scharen vorbeigezogen. Joe hat die Sache schlau genutzt und gleich ein Banner über dem Fenster angebracht, das 50 Prozent Preisnachlass auf alle Waren verkündet.«
    |128| Das hatte sie von Joe Satchwell auch gar nicht anders erwartet, überlegte Honey. Sein Laden lag genau gegenüber vom Tatort, an dem man Wanda Carpenter gefunden hatte.
    Joe war das griechisch-zypriotische Gegenstück zu Casper St. John Gervais. Er führte ein kleines Café mit karierten Tischtüchern und einem Sammelsurium von blauweißem Geschirr.
    Sobald sich die Gelegenheit bot, öffnete er die Türen weit. Satchwell war der Mädchenname seiner Mutter gewesen. Sein Vater hatte eigentlich Kiracoulis geheißen. Aber Joe kannte sich aus. In England wollten die Touristen echte Engländer, keine Griechen.
    »Sie hieß Lady Templeton-Jones. Bei ihren Habseligkeiten habe ich das hier gefunden.« Honey zog den Auktionskatalog aus der Tasche und deutete auf die markierten Zahlen. »Könn ten Sie für mich nachsehen, ob der Name Templeton-Jones auf der Liste der Verkäufer für diese Auktion steht? Bitte!«, flehte sie. Natürlich war ihr völlig klar, dass der arme Mann nach Hause wollte, nachdem er den lieben langen Tag Eichenkommoden und irgendwelches Zeug aus Mahagoni verscherbelt hatte.
    »Hm … grr.«
    Dieses Grummeln kannte Honey. So knurrte Alistair immer, wenn er zögerte und vorgab, einem nicht helfen zu wollen. Aber dann machte er es doch. Eigentlich war Alistair nämlich ein großer roter schottischer Schmusekater – meistens jedenfalls.
    »Wie war doch gleich der Name?«
    Sie nannte ihm beide – Lady Templeton-Jones und Wanda Carpenter, den Namen, mit dem die Verblichene geboren war. Sie schrieb sie unter das Datum der Auktion.
    Alistair setzte eine geheimnisvolle Miene auf und zog einen roten Aktenordner heraus. Er warf ihr einen verstohlenen Blick zu, während sein Finger an den Listen entlangrutschte. Schließlich schnalzte er mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Nein, keine von den Damen steht hier.«
    »Das sind … das ist nur eine Dame.«
    »Eine tote Dame. Ja. Nein. Niemand unter diesem Namen.«
    |129| Honey runzelte die Stirn. »Warum hat sie dann eine Klammer um diese Zahlen gemacht?«
    Alistair wandte ruckartig den Kopf von einer Seite zur anderen, als müsste er darüber nachdenken. »Vielleicht hatte sie vor, ein paar Gegenstände zur Versteigerung zu geben, hat es sich dann aber wieder anders überlegt?«
    Vielleicht. Das war wohl die beste Erklärung. Trotzdem wollte Honey mehr. Was denn bloß?, fragte sie sich.
    Irgendeinen Schatz. Etwas sehr Wertvolles.
    Ein kurzer Blick auf den Katalog verriet ihr, dass sie dergleichen hier nicht finden würde. Hier kamen nur nautische Instrumente und allerlei Seefahrerkram unter den Hammer.
    Mit einem tiefen Seufzer faltete sie den Katalog zusammen und steckte ihn in die Tasche. Steve hatte ihr vorgeschlagen, sich später mit ihm zu treffen. »Aber erst gegen zehn Uhr, und ich muss um zwölf zu Hause sein«, hatte er ihr gesagt.
    »Weil du dich sonst in einen Kürbis verwandelst?«
    Er hatte nicht gelacht. Sie vermutete, dass der Fall Warren Price etwas damit zu tun hatte.
    »Okay. Dann auf einen Salat bei mir.«
    Er hatte gelächelt. »Gegen einen Salat hätte ich gar nichts, wenn es dir passt.«
    »Thunfisch?«
    »Eigentlich mag ich keinen Fisch.«
    »Ich werde schon was anderes für dich finden.«

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    Die besten Pläne, die Mäus’ und Menschen fein gesponnen 1 … und so weiter und so weiter. Das mit der Auktion war also eine Fehlanzeige gewesen. Aber auf den Abend konnte sie sich freuen, eine nette kleine Abwechslung im Leben einer Hotelbesitzerin. Doch dann schlugen die Wellen des Chaos’ über ihr zusammen. Zunächst rief Steve an, um ihr mitzuteilen, dass man ihn zur Wache zurückgerufen hatte. Und eine Besucherin des Green River Hotel hatte mit dem Bleistiftabsatz eine Duschtasse durchbohrt.
    »Das Material

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