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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hat. Da war sie auch mit dem Typen unterwegs. Der ist’n Bulle.«
    Cameron nickte. Sein Mund war bleistiftschmal geworden.
    Bannister hatte ihm bereits berichtet, welche Fragen man ihnen |231| gestellt hatte. Es gab keinen Grund zu größerer Besorgnis. Wie er die Sache einschätzte, fischten die beiden noch ziemlich im Trüben.
    Der elegante Superheld von Wallace & Gates fuhr zu Bannister herum. Sein Gesichtsausdruck hatte sich verfinstert. »Ich will die beiden nicht sehen. Ich gehe hinten rum raus.«

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    |232| 48
    Am Vordereingang hatte wieder derselbe junge Mann Dienst am Empfang wie zuvor. Er erblickte Honey und Steve, stutzte kurz und erinnerte sich.
    »Mr. Bannister ist in einer Besprechung.«
    Steve zog den Dienstausweis aus der Tasche. »Was ist mit Simon Taylor? Ist der auch in einer Besprechung?«
    Die verfilzten Rastalocken bewegten sich nicht. Der Gesichtsausdruck wurde misstrauisch. »Was woll’n Sie denn von dem?«
    »Wo ist er?«
    »Zu Hause, denk ich mal. Er hat sich krank gemeldet.«
    Doherty zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. »Seltsam, da haben wir ihn nicht angetroffen. Da waren wir gerade.«
    Steve zeigte dem jungen Mann das Foto von Lady Templeton-Jones. »Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?«
    »Nein.«
    Genau in dem Augenblick kam jemand von der Schredder-Werkstatt hereingerumpelt. Er hielt einige zerknüllte Blätter Papier in der Hand.
    »Du glaubst nicht, was ich …« Er erblickte die beiden, und der Rest des Satzes blieb ihm im Halse stecken. »Tut mir leid. Wusste nicht, dass wir Besuch haben.«
    Der junge Kerl am Empfangstresen schaute nun nicht mehr bloß misstrauisch. Jetzt waren seine Augen weit aufgerissen und voller Angst.
    Der magere Jüngling, der gerade aus der Werkstatt gekommen war, wirkte auch furchtsam wie ein gehetzter Hase.
    »Darf ich das mal sehen?«
    Honey schnappte sich die Papiere. Sie runzelte die Stirn, als sie »Streng vertraulich« las. Sie blickte zu den beiden jungen Leuten hoch, dann zu Steve. Sie reichte ihm eines der Dokumente.
    |233| Er schaute kurz drauf. »War wohl eine tolle Sache, ehe euch einer drauf gekommen ist? Streng vertrauliche Informationen, die kann man für einen Haufen Geld verscherbeln. Anstatt sie zu schreddern, habt ihr sie verkauft, stimmt’s?
    Die beiden hinter dem Tresen schauten sich an.
    »Wir waren das nicht!«, platzte der Erste heraus. »Bannister hat gesagt, dass der Boss das angeordnet hat.«
    »Der Boss?«
    »Gibt’s ein Problem?«
    Gerade war Bannister aufgetaucht. Er schaute wie ein verschlagener Ganove drein. Dazu war in seinem Fall allerdings keine große schauspielerische Leistung nötig, denn er hatte ganz hinten in der Schlange gestanden, als das gute Aussehen verteilt wurde.
    »Sollten Sie diese Dokumente nicht vernichten?« Steve hielt die zerknüllten Blätter hoch. Honey tat es ihm gleich und präsentierte die Papiere, die sie noch in der Hand hatte.
    Bannister trat verlegen von einem Bein aufs andere und versuchte, unschuldig zu gucken. Das gelang ihm nicht.
    Doherty umriss die Sachlage. »Sie gehen die Dokumente durch, die sie vernichten sollen. Und dann verkaufen Sie Informationen an interessierte Dritte. Das stimmt doch?«
    Bannisters Mund stand offen. »Ihr seid beide gefeuert«, verkündete er plötzlich.
    »Deinen Job kannst du dir sonst wohin schieben!«, erwiderte der Erste.
    »Leck mich!«, fügte der Zweite hinzu und wollte zusammen mit seinem Freund das Gebäude verlassen.
    »Momentchen mal!« Steves Stimme hallte von Wänden und Decke wider. »Ach was, Bannister. Sie können niemandem was vormachen. Diese beiden Hohlköpfe würden es nicht mal schaffen, einem Zehnjährigen eine Kugel Eis zu verkaufen. Aber deswegen bin ich nicht hier. Ich möchte nur eine einfache Antwort auf eine einfache Frage, ist das klar?«
    Bannister und seine Mannen standen wie angewurzelt da.
    »Okay«, sagte Steve und fixierte alle drei mit eiskaltem Blick. |234| »Ich will nur wissen, ob Sie diese Frau schon einmal gesehen haben. Ich habe allen Grund zu der Annahme, dass sie einmal hier war. Wann war das? Warum ist sie gekommen? Und wen wollte sie hier besuchen? Mehr will ich nicht wissen.«
    »Sie ist einmal gekommen, um die Mittagszeit, und wollte mit Simon sprechen.«
    Honey schaltete sich ein. »Weswegen wollte sie denn mit ihm reden? Das wüsste ich wirklich gern.« Ihre Augen blickten ganz anders als die von Steve, und auch ihre Stimme war sanft. »Mir können Sie es doch sagen«, gurrte sie und

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