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Mord zur Geisterstunde

Mord zur Geisterstunde

Titel: Mord zur Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Irgendetwas an diesem Namen kam Honey vertraut vor, doch im Augenblick war sie zu aufgeregt, um groß darüber nachzudenken.
    Sie wiederholte den drei Frauen, die um den Fahrer und seinen Lastwagen herumstanden, alles, was Wallace gesagt hatte.
    »Oh! Das ist aber eine prima Lage!«, sagte Linda. »Jede Menge Laufkundschaft
und
eine ganz tolle Atmosphäre.«
    Atmosphäre war das Stichwort für Honeys Mutter.
    »Also, wieder raus mit dem Zeug, und zwar
pronto

    Die Frauen räumten die Sachen genauso blitzschnell wieder aus dem Laden, wie sie sie hineingebracht hatten.
    Gloria Cross hatte das Kommandoübernommen. »Nun, nichts wie hin zu dieser Adresse! Fahrer! Steigen Sie wieder ein! Wir zeigen Ihnen den Weg.«
    Dieser Vorschlag schien dem Fahrer kein sonderliches Vergnügen zu bereiten. Allerdings hatte er wohl auch zu viel Angst, um zu protestieren oder den drei Damen zu erklären, dass es eigentlich verboten war, mehr als einen Mitfahrer zu befördern. Mit seiner widerwillig dargebotenen Hilfe kletterten die drei ins Führerhäuschen. Eine musste auf dem Schoß des Beifahrers Platz nehmen.
    |223| Honey stieß den größten und tiefsten Seufzer aus, den die Welt je vernommen hatte.
    »Danke«, murmelte sie.
    Cameron hörte sie. »Nun, was dieses Abendessen betrifft …«
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich mit diesem Kerl zu treffen, den sie in Gedanken schon Mr. Aalglatt nannte. Er ließ nichts anbrennen, wenn man danach gehen konnte, wie rasch er für ihre Mutter und deren Freundinnen einen Laden aufgetrieben hatte.
    »Okay, ich gebe mich geschlagen.«
    »Geht das bei Ihnen immer so schnell?«
    »Es hängt ganz davon ab. In diesem Fall bin ich Ihnen wirklich dankbar, dass Sie mir geholfen haben. Meine Mutter ist ein Schatz, aber nur aus der Ferne. Ich bin bei ihr groß geworden, aber inzwischen bin ich flügge. Wenn sie hier auf meiner Türschwelle hockte, würde es Mord und Totschlag geben.«
    Da fiel es ihr wieder ein. Der Laden. Beau Nash Passage. Das Haus Nummer sechs musste in der Nähe des Ortes liegen, wo Lady Templeton-Jones ihr gewaltsames Ende gefunden hatte.
    »Steht der Laden leer?«, fragte sie.
    »Ja. Früher war darin ein Geschäft, das allen möglichen nautischen Kram verkauft hat. Passt irgendwie kaum in eine Stadt, die nicht am Meer liegt. Der Eigentümer ist ausgezogen. Er schuldet uns sogar noch Miete, also mussten wir den Gerichtsvollzieher vorbeischicken.«
    Honey erinnerte sich an das Schild: Nautische Antiquitäten. »Ich nehme an, alles, was im Laden war, wurde zur Auktion gegeben?«
    »Richtig. Und wir hatten Glück. Bonhams veranstalteten gerade eine Spezialauktion. Wir haben genug damit verdient, um die Miete reinzubekommen.«
    »Wie hieß der Eigentümer?«
    Er machte eine Pause. Sie spürte, dass er ihr den Namen nur ungern verraten wollte. Der Grund wurde schon bald klar.
    »Das erzähle ich Ihnen heute Abend beim Essen.«

[ Menü ]
    |224| 45
    Der Katastrophenalarm war vorüber. Honey zog sich um und wanderte von ihrem Kutscherhäuschen zum Hotel zurück. Sie trug graue Schuhe mit weißen Verzierungen am Spann. Es waren zwar nicht ihre Lieblingsschuhe, aber sie passten zu dem grauen Kostüm mit den weißen Paspeln. Schade um die anderen Schuhe, die sie in den Teich geworfen hatte. Aber Pumps gab es ja wie Sand am Meer. Doherty erwartete sie bereits.
    »Hast du Zeit?«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Zeit wofür?«
    Er grinste. »Erst mal ein bisschen Detektivarbeit. Und dann schauen wir mal.«
    Sie vermutete, er würde sie fragen, ob sie sich am Abend mit ihm treffen wollte. Sollte sie ihm von Cameron Wallace erzählen oder ihn nur auf einen anderen Tag vertrösten? Das wird sich dann schon zeigen, dachte sie.
    Gerade wanderte Clint, ihr Aushilfstellerwäscher, durch den Empfangsbereich. Er war wieder aus dem Kittchen entlassen und jetzt auf dem  Weg zu seiner Abendschicht an der Spülmaschine. Er winkte Honey ein stummes »Hallo« zu, als er sie sah. Steve zeigte er den Stinkefinger.
    »Selbst schuld, wenn du dich besäufst und dann mit leichten Mädchen anbandelst.«
    Honey erkundigte sich, warum er nicht den Hintereingang benutzte, wie das sonst die Küchenangestellten machten.
    »Smudger hat die Hintertür abgeschlossen. Der Abfluss ist wieder verstopft.«
    Honey stöhnte.
    Clint bot sich an, das zu beheben.
    »Natürlich muss ich das extra berechnen. Denn es ist ja zusätzliche Arbeit, neben meinen sonstigen Aufgaben.«
    |225| Honey rannte zu ihm hin,

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