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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Ihr Gesicht verzog sich zu einem Weinen. Schotterpartikel hingen an ihrer Wange.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    Milos Knurren setzte dem ein Ende. Er steckte sie hinten in den Wagen und benutzte den Sitzgurt, um ihre Bewegungsfreiheit weiter einzuschränken.
    Diesmal stieg er vorne ein.
    Tasha klirrte mit den Handschellen. »Sie können die hier abnehmen. Ich werde nicht weglaufen, Sir. Das verspreche ich Ihnen, Sir.«
    »Wenn Sie den Mund noch mal aufmachen« - keuch, keuch -, »fessle ich Sie an allen vieren.« Zu mir: »Hollywood Station.«
    »Sir, das ist nicht nötig!«
    Milo bemühte sich so sehr um Sauerstoff, dass sich sein massiger Körper vom Sitz hob.
    Ich fuhr los.
    »Wenigstens ist es ein schönes Auto«, sagte Tasha. »Ich liebe diese alten Caddy-lacker. Wo ist der her? Konfisziert von einem -«
    »Halten Sie verdammt noch mal den Mund .«
    »Tut mir leid, Sir.«
    »Sind Sie taub ?«
    Fünf Blocks von der Wilcox Avenue entfernt: »Sir, werden Sie nicht wütend, aber Sie atmen immer noch so schwer. Ist bestimmt alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Warum zum Teufel sind Sie abgehauen?«
    »Ich hab Angst bekommen.«
    »Haben wir Ihnen beim ersten Mal wehgetan?«
    »Nein, aber …«
    »Aber was ?«
    Schweigen.
    Milo sagte: »Gott bewahre Sie davor, dass Sie einen Freier verpassen. Idiot .«
    »Ein Mädchen muss sich seinen Lebensunterhalt verdienen.«
    »Sie werden kein Leben mehr zu unterhalten haben , wenn Sie nicht aufhören, sich wie ein Trottel zu benehmen. Raten Sie mal, wer aufgeschnitten wurde, direkt nachdem er Sie verlassen hat?«
    »Jemand ist aufgeschnitten worden?«
    »Sie sind wirklich taub.«
    Langes Schweigen. »Sie meinen doch nicht etwa Tony?«
    »Sie könnten bei Jeopardy! mitmachen, Sie Genie.«
    »Tony wurde aufgeschnitten ? Oh mein Gott, ist alles in Ordnung mit ihm?«
    »Ganz im Gegenteil«, sagte Milo.
    »Sie meinen -«
    »Wir reden von einem Freier, von dem Sie keine Einnahmen mehr erwarten können.«
    »Oh mein Hott, oh Herr im Himmel -«
    »Es ist passiert, direkt nachdem er bei Ihnen war«, sagte Milo. »Wir nehmen an, außer uns hat noch jemand zugesehen.«
    »Wer wer wer?«
    »Was ist los, hat Ihre Platte einen Sprung?«
    »Wer, Sir? Bitte!«
    »Denken Sie an ein hässliches Kostüm und Strümpfe mit Nähten.«
    »Der? Oh mein Gott, auf keinen Fall!«
    »Wissen Sie etwas über ihn, was wir nicht wissen?«
    »Nein, Sir, nein …«
    »Aber?«
    »Ich habe nur nie jemanden gekannt, der … so was getan hat.«
    »In all den Jahren auf der Straße?«, fragte Milo. »Verschonen Sie mich mit den Märchen.«
    »Ich habe Kämpfe gesehen, Sir. Hab gesehen, wie ein Mann einen anderen wegen eines schiefen Blicks zu Tode geprügelt hat. Hab völlig zugedröhnte Leute gesehen, die das Leben verloren haben, weil … Hab viele böse Männer gesehen, Sir, aber nein, nicht das, niemals etwas in der Art …«
    »In welcher Art?«
    »Etwas, das … durch und durch kontrolliert ist.«
    »Woher wissen Sie, dass es kontrolliert war?«
    »Wannaboos«, sagte Tasha. »Es dreht sich alles um das Spiel. Tony hat niemandem was getan, stimmt’s?«
    »Warum nicht?«
    »Tony war schwach, es war keine Wut in ihm, nur Traurigkeit.«
    »Mit einer Sache haben Sie recht«, sagte Milo. »Das hier war wirklich kontrolliert.«
    »Ich will es nicht wissen , Sir, bitte erzählen Sie mir keine Details .«
    »Schön, aber wir mögen Details. Erzählen Sie uns alles, was Sie über Tweed wissen.«
    »Sonst nichts, das schwöre ich, nichts.«
    Milo wandte sich mir zu. »Das hier läuft nicht gut, Partner.«
    Tasha sagte: »Nur was ich Ihnen erzählt habe, Sir, das ist alles, was ich weiß !«
    »Auf wie vielen Partys sind Sie mit Tweed gewesen?«
    »Nur auf dieser einen.«
    »Warum waren es nicht mehr?«
    Schweigen.
    »Was war das Problem?«, fragte Milo.
    »Das ist kein Haus, in das ich noch mal gegangen wäre.«
    »Das ist keine Antwort.«
    Tasha sagte: »Na ja, niemand hat mich eingeladen.«
    *
    Als wir an der Hintertür der Hollywood Station ankamen, sagte sie: »Sie müssen mich nicht einsperren, das verspreche ich.«
    Milo pfiff »Dixie«.
    »Sir, es gibt ein Problem, ein richtiges Problem ; normalerweise haben sie nur eine Mädchenzelle frei, weil die Unruhestifter alles Jungs sind, und wenn das Mädchenzimmer voll ist, dann stecken sie einen in ein Jungenzimmer, und das ist gefährlich .«
    »Haben Sie die Ausstattung für das Mädchenzimmer?«
    Schweigen.
    »Haben Sie sie?«
    Kaum hörbar: »Noch nicht, ich spare

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