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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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dafür.«
    »Dann kann ich nichts machen. Sie kennen die Regeln.«
    »Ich bin ein Mensch, Sir, keine sanitäre Anlage.«
    »Was kann ich sagen?« Harter Tonfall, aber ein Muskel in seiner Wange zuckte.
    » Bitte , Sir. Andere Polizisten sind nett zu mir, ich mache keinen Ärger, und sie stecken mich in die Mädchenzelle. Die Mädchen dort mögen mich, sie können jeden fragen, ich sorge nicht für Probleme, sehen Sie in den Akten nach.«
    »Wann sind Sie zum letzten Mal hier gewesen?«
    »Vor einem Jahr, Sir. Vielleicht ist es länger her. Ich schwöre. Wenn Sie mich in die richtige Zelle stecken, tue ich alles, was Sie -«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte Milo. »Wenn Sie mit uns zusammenarbeiten, werde ich Sie wegen des Messers nicht einbuchten, obwohl ich Sie bereits verwarnt hatte. Oder wegen Widerstands - Sie haben mich gezwungen zu rennen.«
    »Ja, klar, natürlich … Was bedeutet zusammenarbeiten denn?«
    »Sie sind eine wichtige Zeugin. Ich besorge Ihnen vielleicht sogar was zum Knabbern.«
    »Das ist so freundlich von Ihnen, Sir … Sie haben meine Oreos verloren.«
    *
    Die Hollywood Division stellte uns einen leeren Verhörraum zur Verfügung, in dem Milo Tasha unterbrachte. Er besorgte ihr einen Donut und eine Cola und rief Raul Biro am Tatort im Rodney Drive an.
    Biro wartete immer noch darauf, das Apartment betreten zu dürfen, und hatte ein paar forensische Vermutungen weiterzugeben.
    Tony Mancusis Kopf war unmittelbar unter dem Kinn abgesägt worden, wobei die innere Struktur des Halses weitgehend intakt geblieben war. Es war dafür Sorge getragen worden, dass die Wirbelsäule durchtrennt wurde, ohne sie zu zerbrechen.
    Saubere Arbeit; die Ermittlerin des Coroners vermutete, dass es sich um eine große, äußerst scharfe, nicht gezackte Klinge gehandelt habe, was zu der Waffe passte, mit der Ella Mancusi getötet worden war. Dieselbe Waffe war wahrscheinlich bei Tonys Fingern benutzt worden. Exploratorische Schnitte an der anderen Hand ließen auf die Absicht einer bilateralen Amputation schließen.
    »Vielleicht wurde ihm langweilig«, sagte Biro. »Oder die Zeit zu knapp.«
    Die endgültige Entscheidung war Sache des Coroners, aber die Ermittlerin, eine staatlich geprüfte Krankenschwester mit zwanzig Jahren Berufserfahrung, gab inoffiziell zu, dass der Zungenknorpel gerissen zu sein schien. Punktförmige Blutungen in den Augen könnten auf eine ganze Reihe von Ursachen zurückgehen, aber in Verbindung mit der Halsverletzung war Erdrosselung eine »anständige Möglichkeit, mal sehen, was der Doc davon hält«.
    Milo suchte in einem Thomas Guide nach der Adresse in der Altair Terrace und fand einen einzelnen Streifen einer gewundenen Sackgasse, die vom nordöstlichen Rand des Beachwood Drive abging.
    Nicht weit von einer Ranch mit Mietpferden, wo ich zu reiten pflegte, als ich am Western Pediatric arbeitete. Von der Franklin Avenue zu Fuß erreichbar, aber dicht bewaldet und unheimlich still. Ich erinnerte mich, wie Kurven des Reitwegs sich plötzlich auf trockene, flache Tafelberge hin öffneten. Die vulgäre Botschaft des Hollywood-Schilds.
    Milo sagte: »Ich bin völlig ausgehungert«, und bestellte telefonisch vier Sandwiches mit gegrilltem Rindfleisch von einem Lokal an der Western Avenue. Ich nahm eins, er aß zwei und reichte das letzte an Tasha weiter, die sagte: »Normalerweise lasse ich die Finger von rotem Fleisch, aber das riecht lecker.«
    Um zwanzig vor sieben trug der Himmel Filzgrau, das allmählich schwarz wurde, und wir setzten sie wieder in den Seville.
    »Ich habe immer noch den herrlichen Saucengeschmack auf der Zunge«, sagte sie.
    »Wenn Sie sich gut benehmen, können Sie ein Dessert haben«, erwiderte Milo.
    »Sie sind so freundlich, Sir. Mir gefällt dieser Wagen wirklich.«
    *
    Ich fuhr den Beachwood hoch und parkte zwei Querstraßen südlich der Altair Terrace.
    Milo löste den Sitzgurt. »Zeit für einen kleinen Spaziergang.«
    »Sir, es geht bergauf, ist bestimmt alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ihre Besorgnis ist rührend. Gehen wir.«
    »Ist das hier garantiert sicher?«
    »Worüber machen Sie sich Sorgen?«
    »Er könnte mich sehen.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass er hier sein könnte?«
    »Sie nehmen mich hierher mit.«
    »Es geht darum, Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.«
    »Ich hab Ihnen schon gesagt, dass dies eindeutig der Platz ist.«
    »Wir sind noch nicht auf der Straße.«
    »Das hier ist es, ich fühle es.«
    »ASW?«
    »Ich kriege

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