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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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die daran ziehen. Es ist Zeit, diese Firma, Youth In Action, zu überprüfen, so unwahrscheinlich es auch ist, dass sie noch im Geschäft ist und Mrs. B. sie übersehen hat.«
    Das hatte sie nicht. Er machte sich daran, Antoines Freunde zu finden.
    Wilson Goods Name ergab mehrere Treffer im Zusammenhang mit Football-Spielen an der St. Xavier Preparatory High in South L.A. Good war nicht nur Coach, sondern auch Leiter der Abteilung für Leibesertüchtigung.
    Bradley Maisonettes Vorstrafenregister war umfangreich. Zu den mehr als ein Dutzend Verurteilungen wegen Rauschgiftdelikten kamen die vorhersagbaren Diebstähle hinzu, mit denen ein Süchtiger sein Leben bestritt.
    Maisonettes letzte Entlassung auf Bewährung war vor elf Monaten erfolgt. Seine Adresse in Downtown war ein von der Regierung finanziertes möbliertes Zimmer. Milo rief seinen Bewährungshelfer an, erreichte nur die Mailbox, hinterließ eine Nachricht.
    Er zog eine Panatela aus der Brusttasche seines Hemds, schälte sie aus der Plastikhülle und befeuchtete die Spitze, behielt die Zigarre aber in der Hand. »Gibt es sonst noch irgendetwas, was ich deiner Ansicht nach tun sollte?«
    »Warum schickt Texas Jackson nicht einfach hierher und fordert ihn auf, uns die Gräber zu zeigen?«
    »Weil ein ernsthaftes Fluchtrisiko besteht - er hat es viermal versucht, einmal fast mit Erfolg, und dabei hat er einen Wärter verletzt. Sie werden ihn auf keinen Fall aus ihrem Gewahrsam entlassen, bevor irgendein lokales Police Department eine Bestätigung beibringt. Bis jetzt haben sich drei von Jacksons Behauptungen als erfunden erwiesen - Verbrechen, von denen er nicht wusste, dass sie bereits aufgeklärt waren. Der Dreckskerl checkt vermutlich das Internet nach ungelösten Gräueln, die er sich ans Revers heften kann. Leider kann er nicht abgeschrieben werden, weil zu viel auf dem Spiel steht. Wenn ich Antoines verdammte Akte finden könnte, hätte ich vielleicht einen Anhaltspunkt.«
    »Wo sind die Detectives, die den Fall ursprünglich bearbeitet haben?«
    »Einer ist tot, der andere lebt irgendwo in Idaho. Zumindest geht sein Pensionsscheck dorthin. Aber er hat auf meine Anrufe nicht reagiert. Inzwischen ist da Ella Mancusi, deren Leiche kaum kalt ist. Warum glaube ich, dass ich den Beverlys das Herz brechen werde?«
    Er legte die Anfänge von Antoines neuer Mordakte in eine Schublade. Überlegte es sich anders und platzierte sie neben seinem Computer. »Ich habe mit der Überwachung von Tony Mancusi begonnen, kann auf drei frischgebackene uniformierte Cops zurückgreifen, die glauben, es gefällt ihnen in Zivil. Immer noch keine Berichte über ein Gewaltverbrechen in der Nacht, als der Bentley geklaut wurde, und Mr. Heubel hat den Wagen an dem Tag waschen lassen und zur Inspektion gebracht, als Sean den Abstrich gemacht hat, also liegt die Wahrscheinlichkeit, irgendwas Neues zu finden, unter null. Ich lege das ganz unten in die Schublade.«
    »Irgendwelches Glück damit, Ella Mancusi Publicity zu verschaffen?«
    »Du kennst die Times - vielleicht ja, vielleicht nein. Der Pressesprecher meint, heute Abend sollte etwas in den Sechs-Uhr-Nachrichten kommen.«
    Sein Telefon klingelte. Er hörte zu, schrieb sich etwas auf, beendete das Gespräch. »Das war eine Nachricht von einem der Ella Mancusi angeblich nicht nahestehenden Cousins, der mit mir reden möchte. Er ist in der Nähe, arbeitet in einem Lampengeschäft Ecke Olympic und Barrington. Vielleicht lächeln mir ja die Götter.«
    *
    Brillant Crystal and Lighting waren hundert Quadratmeter grelles Licht.
    Aaron Hochswelder begrüßte uns an der Tür und verkündete, dass ihm der Laden gehöre und er seine Angestellten in die Kaffeepause geschickt habe. Er ging mit uns in den hinteren Teil seines Ausstellungsraums. Die Hitze von zahllosen Kronleuchtern versengte mir den Nacken. Blendendes Licht verschaffte mir eine Nahtoderfahrung.
    Hochswelder war Anfang sechzig, aber immer noch dunkelhaarig, hochgewachsen und hager, hatte ein Pferdegesicht und Fuchsaugen. Er trug ein kurzärmeliges grünes Hemd, eine Khakihose mit Bundfalten und blankgeputzte Schnürschuhe.
    »Vielen Dank, dass Sie so schnell gekommen sind«, sagte er. »Ich reagiere vielleicht etwas übertrieben, aber ich fand, dass ich mit Ihnen reden sollte. Ich kann immer noch nicht glauben, was mit Ella geschehen ist.«
    »Sie war Ihre Cousine«, sagte Milo.
    »Cousine ersten Grades. Ihr Vater war der ältere Bruder meines Vaters. Sie war früher meine

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