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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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strafften sich. »Haben Sie ihn in Verdacht?«
    »Riana hat uns seinen Namen genannt, also sind wir hingegangen und haben mit ihm geredet.«
    »Und?«
    »Kein Märchenprinz. Leider hat er ein perfektes Alibi. Sonst noch jemand?«
    »Nein«, sagte sie. »Rory, Michael und Clive, die Loserbrigade.«
    Milo ließ sie von der letzten Nacht in Kat Shonskys Leben berichten. Sie war mitteilsam, was ihre »zunehmend ernsthafte« Beziehung mit Sean, dem Surfboard-Schleifer, betraf. »Es ist eine echte Verbindung, wissen Sie? Ich meine, es tut mir leid, dass Kat alleine nach Hause fahren musste, aber das ist nicht meine Schuld, stimmt’s?«
    »Natürlich nicht.«
    »Sie war stinksauer. Hat das, was ihr zugestoßen ist, mit Trunkenheit am Steuer zu tun oder so?«
    »Danach sieht es nicht aus.«
    »Gott sei Dank, das fände ich furchtbar.«
    »Beth, gibt es jemanden außer Rory Cline und Michael Browning, von dem wir wissen sollten?«
    »Niemand, der mir einfällt.«
    »Niemand, den Kat an dem Abend in der Disco kennen gelernt hat?«
    »Sie hat niemanden kennen gelernt. Das war’s ja, weswegen sie sauer war. Wir haben daran gedacht, sie einzuladen, nahmen aber an, dass es nicht so toll wäre.« Sie marschierte schneller, knirschte mit den Zähnen und weinte still.
    »Beth, hat Kat jemals mit Ihnen über Probleme geredet, die sie mit irgendjemandem hatte?«
    »Nur über ihre Mutter. Sie haben sich nicht gut verstanden.«
    »Was ist mit Leuten an ihrem Arbeitsplatz?«
    »Sie hasste ihren Job und dachte, das Mädchen, mit dem sie arbeitete, wäre eine Arschkriecherin. Darüber war ich nicht so glücklich, weil ich diejenige war, die ihr davon erzählt hatte.«
    »Was hasste sie an ihrem Job?«
    »Die lausige Bezahlung, die Langeweile, alles Mögliche. Kat hatte es nicht leicht im Leben. Ihr richtiger Dad starb, als sie jung war. Ihre Mutter war eine Schlampe, die dauernd Männerbekanntschaften hatte. Schließlich hat sie einen reichen Typ gefunden.«
    »Wie kam Kat mit dem reichen Typ zurecht?«
    »Sie mochte ihn tatsächlich lieber als ihre Mutter. Sagte, er wäre gelassener, würde sie nicht unter Druck setzen. Von ihrer Mutter bekäme sie immer nur Kritik zu hören.« Sie atmete tief ein, ließ sich lange Zeit mit dem Ausatmen. »Kat war schön, aber sie wusste es nicht. Die Wahrheit ist - das begreife ich jetzt -, ich habe sie nie richtig zufrieden erlebt.«
    »Wie ist sie mit ihrer Unzufriedenheit umgegangen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Manchmal ergreifen Menschen die Flucht.«
    »Ach so«, sagte sie. »Ihre Trinkerei. Ja, das konnte ausarten. Aber Sie haben gerade gesagt, Alkohol hätte nichts damit zu tun gehabt.«
    »Hatte er auch nicht. Also gibt es niemanden, mit dem sie in letzter Zeit Streit hatte?«
    »Mir fällt niemand ein.«
    »Jemand hat uns eine merkwürdige Geschichte erzählt, Beth.«
    »Was für eine?«
    Er berichtete von dem Vorfall mit dem Transvestiten.
    »Ach, das«, sagte sie.
    »Kat hat es Ihnen erzählt?«
    »Sie hielt es für irrsinnig komisch.« Die Spur eines Lächelns verriet, dass Beth der gleichen Ansicht gewesen war.
    »Hat sie den Mann beschrieben?«
    »Oh mein Gott - glauben Sie, er könnte es gewesen -«
    »Wir sammeln nur Fakten, Beth.«
    »Ob sie ihn beschrieben hat … nur dass er von außen nichts Schwules an sich hatte, dass man das nie gedacht hätte.«
    »Maskulin.«
    »Nehme ich an.«
    »Ich möchte Sie noch was fragen, Beth. Hätte Kat sich von Geld beeindrucken lassen?«
    »Geht das nicht allen so?«
    »Wie ist es mit einer besonderen Attraktion?«
    Das hübsche Gesicht erschlaffte vor Verwirrung.
    »Schicke Häuser, Spesenkonten - richtig tolle Autos. Hatte sie für irgendwas davon ein besonderes Faible?«
    »Klar, für alles, was Sie da genannt haben«, sagte Beth Holloway. »Was sie zu einem ganz normalen Menschen macht.«

18
    Milo nahm eine Überprüfung der Namen Rory Cline und Michael Browning vor.
    Cline war leicht - ein Fahrzeuginhaber dieses Namens im L.A. County. Ein Apartment in Studio City, keine Vorstrafen, Fahndungsersuchen oder Haftbefehle, ein elf Jahre alter Audi.
    Sechzehn Michael Brownings. Als er die Suche auf die drei beschränkte, die im Valley wohnten, und die entsprechenden Berufsbezeichnungen zuordnete, entpuppte sich einer als Steuerberater: Michael J. Browning, Büro an der Lankershim in der Nähe der Universal Studios.
    Ein ein Jahr alter Saab, wiederum keine Vorstrafen.
    »Ein Poststellenbote und ein Zahlenzauberer«, sagte Milo. »Kein Grund, dass

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