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Mordlicht

Mordlicht

Titel: Mordlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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Verbindung gibt es zu
unseren anderen Fällen? Wir hatten Überlegungen angestellt, dass die Bankräuber,
von denen wir wissen, dass einer in Reiches Wohnung ermordet wurde und der
andere vermutlich Reiches Mörder ist, aus Osteuropa stammen könnten. Sollten
wir nicht Dugovics Fingerabdrücke mit denen vom Palmengarten vergleichen?«
    »Dann hätten wir
unseren Mörder.«
    »Ebenso müssten wir
Dugovics Abdrücke mit denen aus Leck abgleichen. Vielleicht ist er ja das
Opfer, die verschwundene Leiche.«
    Christoph nahm
Kontakt zur Kriminalpolizeistelle in Heide auf. Der zuständige Beamte
versprach, sich umgehend darum zu kümmern. Währenddessen stand Große Jäger an
der Tür.
    »Komm«, sagte er zu
Christoph. »Wir versuchen es noch einmal bei diesem Auhagen.«
    Als sich auch nach
mehrmaligem Klingeln an der Eingangstür zum Haus niemand meldete, versuchten
sie es bei einem Nachbarn. Eine weibliche Stimme meldete sich über die
Gegensprechanlage, erklärte knapp »Zweiter Stock« und betätigte den Türsummer,
sodass sie ins Treppenhaus gelangten.
    Am Treppenabsatz der
Etage wurden sie bereits empfangen.
    »Der Auhagen müsste
da sein«, erklärte eine resolut aussehende ältere Frau und wischte sich die
Hände an der Schürze ab. »Ich habe ihn heute Morgen noch gesehen. Dort drüben
wohnt er.« Sie zeigte mit der ausgestreckten Hand auf eine gegenüberliegende
Wohnungstür.
    Christoph drückte
auf den Knopf, doch es ertönte kein Signal.
    »Der hat die Klingel
abgestellt«, mutmaßte Große Jäger und klopfte kräftig gegen das Holz.
    Es dauerte nicht lange, bis die Tür einen Spalt geöffnet wurde. Es erschien der Kopf eines
jungen Mannes, dessen gegelte Haare wie bei einem Igel in die Höhe standen.
Auffällig war das unnatürlich gelbe Blond.
    »Ja?«, fragte er mit
müder Stimme.
    »Herr Auhagen?
Fabian Auhagen?«
    Er bestätigte es
durch Kopfnicken.
    Christoph sah sich
um, ob die Nachbarin noch in ihrer Wohnungstür stand. Aber die resolute Frau
hatte diese bereits wieder geschlossen.
    »Wir sind von der
Polizei. Haben Sie einen Moment Zeit für uns?«
    Ein Aufflackern in
seinen tief liegenden Augen zeigte an, dass er überrascht war. »Polizei? Was
wollen Sie von mir? Was soll ich getan haben?«
    »Können wir erst
einmal hineinkommen? Es geht nur um eine Information, die wir von Ihnen haben
möchten«, beruhigte Christoph den jungen Mann.
    Auhagen öffnete die
Tür ganz und ließ die beiden Beamten hinein. Er führte sie durch einen kurzen
Flur, von dem zwei geschlossene Türen abgingen. An einem Wandhaken hing ein
zerschlissener Blouson, dessen Aufdruck zwischen den Falten nicht erkennbar
war. Christoph stolperte über ein paar Joggingschuhe, wie sie von jungen Leuten
gern getragen werden. Sie waren achtlos mitten im Flur abgestellt worden.
Auhagen bemerkte es, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Sie kamen an der
offen stehenden Küchentür vorbei. Ein kurzer Blick in den kleinen Raum zeigte
nichts Besonderes. Eine Küchenzeile mit Kunststoffmöbeln, Herd und Spüle. In
der Ecke stand ein älterer Kühlschrank. Auf der Arbeitsfläche sah Christoph
benutztes Geschirr.
    Der junge Mann
führte sie ins Wohnzimmer. Mitten im Raum standen ein Esstisch aus hellem Birkenholz,
davor ein passender Holzstuhl und zwei weiße Klappstühle aus Kunststoff. Ein
vom Design nicht zum Alter des Bewohners passender Schrank sowie ein Regal aus
Metall vervollständigten die Einrichtung. Von der Mitte der Zimmerdecke führte
eine Kabelschlaufe in die Zimmerecke zur Lampe, einem runden Papierballon.
Einzig der große Fernsehapparat, der DVD -Player
und fünf über den Raum verteilte Lautsprecherboxen erinnerten an die
Einrichtung junger Leute.
    Auf dem Esstisch
standen eine Untertasse mit einer halb niedergebrannten Kerze, ein Aschenbecher
und ein angeschlagener Keramikbecher, über dessen Rand die Pappe eines
Teebeutels lugte.
    Auhagen nahm auf dem
Holzstuhl Platz. Die beiden Beamten setzten sich auf die beiden Plastikstühle,
ohne dass der junge Mann sie aufgefordert hatte.
    »Warum haben Sie die
Klingel abgestellt?«, fragte Große Jäger.
    »Ich? Das waren die
Stadtwerke. Ich hab die Stromrechnung nicht bezahlt.«
    Deshalb die Kerze,
dachte sich Christoph.
    »Und nun?«, hakte
der Oberkommissar nach.
    »Was weiß ich. Alles
Scheiße.« Der junge Mann griff nach einem Päckchen Zigarettentabak zum
Selbstdrehen. Christoph fiel auf, dass er sich dabei weiter als notwendig
vorbeugte. Er hätte die Packung ohne Probleme mit

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