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Mordlicht

Mordlicht

Titel: Mordlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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der Vielzahl das zu finden, welches er gerade
nutzte, hat Mühe bereitet. Zur fraglichen Zeit hat er mit einem Prepaid-Handy
telefoniert, das auf ihn selbst eingetragen ist, danach hat er fast
ununterbrochen eine ganze Stunde lang mit verschiedenen Gesprächspartnern, mit
der Deutschen Bank in Hamburg, einer internationalen Seehafenspedition und eine
Reihe weiterer Teilnehmer gesprochen. Nummern, hintern denen aber
ausschließlich bekannte und seriöse Namen stehen.«
    »Das ist dumm … Die Sache mit dem Prepaid-Handy. Damit
wissen wir immer noch nicht, ob mir Smitkov den Schläger hinterhergeschickt
hat. Und er selbst wird es uns kaum verraten.«
    Der Rest der Fahrt durch das nächtliche
Schleswig-Holstein verlief ereignislos.

ACHT
    In Filmen prügeln
die Helden aufeinander ein, ohne dass es sie zu beeindrucken scheint.
Insbesondere John Wayne war einer der Protagonisten gewesen, der jede noch so
derbe Schlägerei wegsteckte, ohne erkennbare Wirkung zu zeigen.
    Christoph fühlte
sich alles andere als wie ein Held. Der Kopf brummte noch, und auch der Leib
war nicht beschwerdefrei, obwohl er sich das Wochenende über geschont hatte.
Deshalb hatte Christoph auf der Dienststelle angerufen und dort hinterlassen,
dass er zuvor noch Dr. Hinrichsen aufsuchen wollte.
    Als er die Praxis
betrat, sah Anna Bergmann hinter dem Empfangstresen auf.
    »Willst du dich
entschuldigen kommen?«, fragte sie. »Wir hatten uns für Freitagabend
verabredet. Ich finde es nicht schön, wenn du mich einfach sitzen lässt, ohne
mir eine Nachricht zukommen zu lassen. Selbst dein Handy hast du abgeschaltet.«
    Er hatte das
Mobiltelefon abgeschaltet, als der Vibrationsalarm ihn mitten im Verhör des
Ehepaars Klingenberg auf der Quickborner Wache überraschte. Später hatte er
nicht mehr an Anna gedacht.
    Er erzählte ihr von
seinem unfreiwilligen Abenteuer. So ganz war sie noch nicht versöhnt,
verschaffte ihm aber eine Sonderbehandlung, indem sie ihn auf einen Stuhl im
Eingangsbereich verwies. So konnte er unter Umgehung der anderen wartenden
Patienten als Nächster ins Behandlungszimmer.
    Dr. Hinrichsen
untersuchte ihn gründlich, machte umfangreiche Ultraschalluntersuchungen und
brummte schließlich: »Sieht so aus, als wären Sie mit einem blauen Auge
davongekommen.«
    Nicht das Auge,
sondern die Beule am Kopf sowie die blauen Flecken auf der Bauchdecke
verursachten immer noch Beschwerden.
    Nachdem er das
Behandlungszimmer wieder verlassen hatte, bat er bei Anna um gut Wetter. »Heute
Abend? Ganz bestimmt?«
    Sie versuchte, ein
mucksches Gesicht zu machen, was ihr aber nicht ganz gelang.
    »Gut«, sagte sie und
zeigte dabei zwei Reihen weißer Zähne, »und … pass auf dich auf.«
    Es war ein kühler
Morgen, obwohl ein blauer Himmel einen schönen Tag versprach. Durch die
Verkehrsführung, die ihn im Bogen um das Zentrum herumführte, brauchte er mit
dem Auto fast genauso lange wie zu Fuß, nicht zuletzt aufgrund der Müllabfuhr,
die sich mit den Paketdiensten arrangiert zu haben schien, nur um die engen
Straßen zu verstopfen und den Husumern praktisch demonstrieren zu wollen: Ihr
solltet in eurer Stadt der kurzen Wege lieber zu Fuß gehen.
    »Na, alles klar?«,
begrüßte ihn Große Jäger im Büro und musterte ihn kritisch. »Nun spiel hier
nicht den Harten. Es reicht hin, wenn du dich im Dienst verprügeln lässt. Ein
wenig Ruhe hätte dir für heute nicht geschadet.«
    »Ich kann nicht
behaupten, du wärst im Unrecht. Es geht aber schon wieder. Und zu Hause würde
mich ohnehin nur der Gedanke plagen, wer mir so übel mitgespielt hat. Wobei ich
auch Zufallsopfer sein kann, jemand, der von einem Unbekannten überfallen
wird.«
    Große Jäger zog
kräftig die Nase hoch. »Das glaubst du doch selbst nicht. Dieser Bulgare hat
dir seinen Schläger hinterhergeschickt.«
    »Auch das könnte
möglich sein. Trifft das aber zu, hätte Smitkov, der auf mich einen klugen und
überlegenen Eindruck machte, einen Fehler begangen. Im Gespräch mit mir trat er
nicht nur selbstbewusst auf, sondern er hat auch bemerkt, dass wir noch nicht
viel wissen. Wenn er mich anschließend verprügeln lässt, wäre das mehr als
unklug. Er kann sich vorstellen, dass wir ihn dann als Ersten im Verdacht
haben. Und außerdem halte ich ihn für so gescheit, dass er nicht glaubt, die
Polizei durch solche Maßnahmen einschüchtern zu können.«
    Große Jäger rümpfte
die Nase. »Und wenn du nicht nur einen Denkzettel erhalten solltest, sondern
man dich völlig von der

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