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Mordloch

Mordloch

Titel: Mordloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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endlich meine Unschuld nachweist, beantworte ich Ihnen alles«, erwiderte der Musiker, dessen Gesicht blass wirkte. Seine dünnen blonden Haare hingen strähnig vom Kopf.
    »Wir haben gehört, dass Sie morgen in Gerstetten engagiert sind«, begann der Kommissar, »steht auch auf allen Plakaten drauf.«
    Pohl nickte und verschränkte die Arme. »Es hätt’ einen ziemlichen Skandal gegeben, wenn ich nicht hätt’ auftreten können«, sagte er, »und mit Sicherheit eine größere Schadensersatzforderung.« Er blickte finster in die Gesichter der beiden Kriminalisten. »Aber die kommt trotzdem. Mein Anwalt ist dran.«
    »Noch stehen Sie unter Mordverdacht«, gab Häberle vorsichtig zu bedenken, was Pohl sichtlich erzürnte.
    »Das ist ungeheuerlich«, zischte er, »ich bin ein unbescholtener Bürger, schaff’ wie blöd’, racker mich ab – und dann wehr’ ich mich gegen so einen Abzocker wie diesen Flemming, der nix als Geld und Weiber im Schädel hat, und schon wird mir ein Mord angedichtet, bloß weil ihn einer seiner nichtsnutzigen Komplizen gekillt hat.« Pohl sprang auf und wusste eigentlich nicht so recht, wo er hingehen sollte. »Anstatt dass diese verfilzte Alb-Connection da oben mal genauer unter die Lupe genommen wird, dichten Sie mir diese Geschichte an, bloß, weil ich zufällig an diesem Mordloch geparkt und dieses Handy gefunden hab’.« Er setzte sich wieder und fügte hinzu. »Ich frag’ mich, wie ich es hätte schaffen sollen, mit zwei Autos zu verschwinden. Mit meinem und mit dem von Flemming.«
    Häberle nickte gelassen. »Es muss einen zweiten Mann geben – klarer Fall.«
    »Und der Erste bin ich – das glauben Sie doch noch immer, oder?« Pohl versuchte, sich zu beherrschen. Er wollte auch nicht allzu laut werden, um seine Frau und die Kinder in den obersten Stockwerken nicht zu beunruhigen.
    Häberle hob beschwichtigend die Hände. »Lassen Sie uns doch in aller Ruhe drüber reden. Sie treten also mit Ihrem Partner morgen wieder in Gerstetten auf?«
    Pohl nickte. »Am Bahnhof, ja – wenn die Dampfzüge kommen.«
    »Und wer hat Sie engagiert?«
    »Der Kruschke, dieser Sponsor der Eisenbahner«, erklärte Pohl. »Aber das tut ja wohl nichts zur Sache.«
    Häberle zuckte mit den Achseln. »Wie gut kennen Sie diese Eisenbahnclique?«
    »Nur oberflächlich«, erklärte der wieder sichtlich ruhiger gewordene Musiker. »Wir hatten schon einige Engagements dort.«
    »Sagt Ihnen der Name Westerhoff etwas?«
    »Oder Glockinger?« legte Linkohr nach.
    Pohl überlegte. »Westerhoff glaub’ schon. Der war mal bei Verhandlungen übers Honorar dabei.«
    »Und der Seitz von der Roggenmühle, wo Sie heute vor einer Woche gespielt haben – gibt es da auch einen Bezug zu diesen Leuten von Waldhausen?«
    Der Musiker zögerte. »Die kennen sich gut«, sagte er schließlich. »Wir haben ja schon öfters dort gespielt. Früher war auch der Wühler noch mit dabei. Aber seit diesem Schweinestallskandal hab’ ich den dort nicht mehr geseh’n.«
    »Eine andere Frage«, überlegte Häberle, »wenn Sie bei diesen Eisenbahnfreunden auftreten, bekommen Sie das Geld von Kruschke?«
    »Vorigen Sonntag cash, ja. Das wissen Sie doch. Ist so üblich, dass Musiker bar bezahlt werden. Aber vor einigen Wochen, als wir schon mal da oben gespielt haben, hat’s wohl mit dem Geld geklemmt. Da hat uns der Flemming Orientteppiche geschenkt.«
    Die beiden Kriminalisten horchten erstaunt auf. »Teppiche?« wiederholte der Kommissar.
    Pohl nickte. »Schönes Stück. Ich versteh’ ja nicht viel davon. Ich hoff’, er hat uns nicht aufs Kreuz gelegt. Jedenfalls haben Marcel und ich so ein Ding gekriegt. Sei garantiert handgeknüpft.«
    »Dürfen wir es mal untersuchen lassen?«
    »Klar, kein Problem. Es liegt oben in der Wohnung.«
    Linkohr mischte sich ein. »Und bei dieser Gelegenheit haben sie Flemming kennen gelernt?«
    Der Musiker nickte abermals und wischte sich mit dem linken Handrücken Schweiß von der Stirn. »Ja – und in der Folgezeit hat er versucht, mit uns Geschäfte zu machen. Auftritte vermitteln und so. Aber wie Sie wissen, ist nichts draus geworden. Große Klappe und nichts dahinter. Ein Schwätzer.«
    »Und seine Frau?« fragte der Jungkriminalist.
    »Hab’ ich nur ein-, zweimal getroffen. Aber ich sag’ Ihnen ...« Pohl beugte sich über den Tisch, als wolle er etwas Geheimes loswerden. »... wenn Sie den Schlüssel zu allem suchen, dann ist sie es. Davon bin ich überzeugt. Das ist mir in diesen Tagen im

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