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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Falls, Wisconsin, wurde eine Frau namens Claire Donaldson ermordet. Ich hab das sofort Carol gezeigt, nachdem ich es gefunden hatte, aber sie hat gesagt, daran brauchte ich nicht mehr zu arbeiten, weil Sie den Fall bereits kennen würden.«
    Lucas nickte. »Okay, gute Arbeit. Und das war der einzige?«
    »Es war der einzige Fall, der nicht geklärt wurde«, sagte Sandy. »Aber ich habe einen gelösten Mordfall gefunden, bei dem auch alles zusammenpasst bis auf das Geschlecht des Opfers.«
    Lucas runzelte die Stirn. »Ein gelöster Fall?«
    Sie nickte. »In Des Moines. Ein älterer Mann, reich, lebte allein, das Haus voller Antiquitäten. Sein Name war Jacob Toms. Er war ziemlich bekannt, weil er in zahlreichen Ausschüssen saß. Bei einem Kunstmuseum, beim Des Moines Symphonieorchester, bei einer Versicherungsgesellschaft und bei einem Verlag.«
    »Ja, das klingt ziemlich gut. Aber wenn der Fall doch geklärt ist …«
    »Ich hab die Zeitungsberichte aus LexisNexis heruntergeladen. Es gab zwar eine Gerichtsverhandlung, aber eine Verteidigung fand praktisch nicht statt. Der Mörder hat nämlich gesagt, er könne sich an nichts erinnern, aber es würde ihn nicht wundern, wenn er’s getan hätte. Er war zugedröhnt mit Amphetaminen, und das schon vier Tage lang. Er hat gesagt, er wäre vollkommen weggetreten gewesen und hätte keinerlei Erinnerung daran, was in der Zeit passiert ist. Es lag nicht viel gegen ihn vor; er stammte aus der Nachbarschaft, seine Eltern waren recht wohlhabend, aber er war voll auf Drogen.
Jedenfalls hatten ihn einige Leute in der Gegend gesehen und auch unmittelbar am Haus von Toms …«
    »Drinnen?«
    »Nein, draußen, aber er kannte Toms, weil er ihm als Jugendlicher den Rasen gemäht hat. Toms hatte einen großen Garten, und er war nicht damit zufrieden, wie die Mähdienste den Rasen schnitten, weil sie nicht sorgfältig genug waren, deshalb hat er es von dem jungen Mann machen lassen. Also kannte der Typ das Haus.«
    »Das kann doch nicht alles gewesen sein.«
    »Nun ja, der Typ hat zugegeben, dass er es getan haben könnte. Er hatte Schnittwunden im Gesicht, die vielleicht davon herrührten, dass Toms sich verteidigt hat.« Sie beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. »Aber das Interessante an der Sache ist, dass nur Zeug gestohlen wurde, das man auf der Straße hätte verkaufen können, unter anderem Schmuck und ein paar elektronische Geräte, aber nichts davon ist jemals aufgetaucht.«
    »Oh.«
    »Ein Ermittler vom Büro der Pflichtverteidigung hat gegenüber dem Register erklärt, dass der Fall von der Polizei manipuliert wurde, weil sie unter Druck stand, einen Täter zu präsentieren, und da war halt dieser Typ«, sagte Sandy.
    »Vielleicht hat er es ja getan«, sagte Lucas.
    »Und vielleicht auch nicht«, erwiderte Sandy.
    Lucas lehnte sich zurück und starrte sie einen Moment lang an, bis sie zu zucken anfing und er merkte, dass er sie noch nervöser machte. »Okay. Das ist eine interessante Sache, Sandy. Haben Sie einen Führerschein?«
    »Natürlich. Mein Auto ist allerdings ein bisschen klapprig.«
    »Ich besorg Ihnen einen Dienstwagen. Könnten Sie noch heute nach Des Moines fahren und die Prozessakte kopieren? Ich nehme an, die Cops dort wären nicht allzu glücklich, wenn
wir uns die Ermittlungsunterlagen ansehen, aber die Prozessakte müssten wir kriegen. Wenn nötig, können Sie in einem Hotel in Des Moines übernachten. Ich sag Carol, sie soll Ihnen eine amtliche Kreditkarte geben.«
    »Das kann ich machen«, sagte sie und beugte sich mit leuchtenden Augen vor. »Gott, glauben Sie, dieser Mann könnte wegen etwas, das er gar nicht getan hat, im Gefängnis gelandet sein?«
    »Das kommt vor – und der Fall hört sich ziemlich vertraut an«, sagte Lucas. »Das hört sich genauso an wie bei Bucher, Donaldson und Coombs …«
    »Bei wem?«
    »Ach ja, eine Frau namens Coombs hier in den Twin Cities. So, jetzt reden wir erst mal mit Carol. Dass Sie auf die Idee gekommen sind, sich geklärte Fälle anzusehen, das ist fantastisch. Das war eine fantastische Idee.«
     
    Etwas später, als Lucas gerade das Büro verlassen wollte, sagte Carol: »Sandy ist Feuer und Flamme. Die würde für Sie aus dem Flugzeug springen.«
    »Das lässt nach«, sagte Lucas.
    »Manchmal ja, manchmal nein«, erwiderte Carol.
     
    Amity Anderson würde vermutlich nicht für ihn aus einem Flugzeug springen, entschied Lucas, nachdem er sie kennen gelernt hatte, aber sie würde ihn vielleicht

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